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0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker
Autoren: Aufstand der Henker
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einpacken?«
    »Selbstverständlich! Einer unserer Beamten wird Sie begleiten, wenn Sie nichts dagegen haben. Sie sollten das Hotel nicht wechseln, ohne uns zu benachrichtigen.«
    Während ein Mann der Mordkojnmission Laureen Hadar nach oben in ihr Zimmer begleitete, ging ich in den Tatraum zurück.
    Radocs Körper befand sich noch an der gleichen Stelle, aber er war mit einem Leichentuch verhüllt worden.
    Wilcox sagte mir:
    »Wir sind fertig. Wir haben eine Menge Papiere beschlagnahmt, aber ich weiß nicht, ob sich viel Interessantes darunter befindet. Soweit ich beim flüchtigen Durchblättern feststellen konnte, handelt es sich nur um belanglose Notizen. Sieht beinahe aus, als hätte er seinen Tod vorausgeahnt, und alles Belastende vorher verschwinden lassen.«
    »Habt ihr Frenchs Zimmer durchsucht?«
    Wir wußten, daß Rey French zwei Räume in Radocs Villa bewohnte.
    Wilcox nickte.
    »Nichts von Bedeutung. Er hat nicht einmal seine Zahnbürste mitgenommen. French war sein Leibwächter, nicht wahr? Ziemlich selten, daß ein Leibwächter den eigenen Boß erschießt.«
    »Von Rey French hätte ich es niemals erwartet.«
    »Welche Sorte von Bursche ist er?« fragte Wilcox.
    »Ein Felsblock ohne Gemütsbewegung, ohne Gefühl, ohne besondere Intelligenz. Er war Farmerknecht in Iowa, ging aus irgendwelchen Gründen nach New York, wurde von Radoc aufgelesen, und Radoc drückte ihm eine Kanone in die Hand und gab ihm den ersten Job. French führte ihn mit derselben Gleichgültigkeit aus, mit der er in Iowa Ochsen tötete.«
    Wilcox schüttelte den Kopf.
    »Und ausgerechnet ein solcher Bursche soll den eigenen Chef erschossen haben?«
    »Wenn Laureen Hadars Bericht stimmt, dann handelte er in einem Wutanfall. Radoc reizte ihn und drohte, ihn auf den Elektrischen Stuhl zu bringen.«
    Der Chef unserer Mordkommission warf einen Blick auf die verhüllte Gestalt.
    »Ich denke, es wird ihm gelingen, wenn auch anders, als er es sich vorgestellt hat.«
    Ich trat an den Schreibtisch heran. Mechanisch griff ich nach dem Aschenbecher und hob ihn auf. Er war schwer, viel zu schwer, um nur aus Messing zu bestehen. Er war tatsächlich aus Gold.
    ***
    Um acht Uhr abends rief Wilcox mich an.
    »Ich habe zwei Nachrichten für dich, die interessant sind. Wir fanden in Radocs Garage nur zwei Wagen — einen Cadillac, in dem er gewöhnlich selbst fuhr, und ein französisches Floride-Kabriolett, das von Laureen Hadar benutzt wurde, wenn es auch auf Radocs Namen zugelassen ist. Der dritte Wagen, eine schwarze Mercury-Limousine mit dem Kennzeichen NY 23 A 0 fehlt. Vermutlich hat sich French mit diesem Schlitten aus dem Staub gemacht.«
    »Und die zweite Nachricht?«
    »Ich erhielt den Obduktionsbefund Radoc ist von 42er-Kugeln getötet worden, die die gleichen Riefenbildungen aufweisen wie die Kugeln, die Tessie Williams töteten.«
    »Danke für den Anruf! Damit dürfte Frenchs Täterschaft feststehen.«
    Ich legte auf. Für mich gab es in der Angelegenheit so gut wie nichts mehr zu tun. Die Fahndung nach Rey French war angelaufen. Morgen würden die Steckbriefe mit seinem Bild an den Plakatsäulen kleben.
    Ich verließ das Büro, aber während ich in den Jaguar stieg, quälte mich der Gedanke, daß wir so wenig über Radocs Organisation erfahren hatten. Immer hatten wir gehofft, daß wir seinen Laden in dem Augenblick in die Luft jagen könnten, in dem wir den Boß selbst faßten. Okay, wir hatten ihn nicht gefaßt, aber er war tot. Trotzdem hatten wir die Fäden nicht finden können, an denen er seinen Konzern dirigiert hatte.
    Wenn ein anderer sie aufhob, dann konnte er sich mit einem Schlag zum Chef einer der größten Gang-Organisationen New Yorks machen.
    Gewöhnlich lasse ich den Jaguar vor dem Haus stehen, in dem ich wohne, aber seit heute morgen hörte ich ein verdächtiges Schnarren im Getriebe. Ich hielt es für richtiger, nachsehen zu lassen, welche Verstimmung in den Eingeweisen meines Schlittens rumorte. In der Nähe meiner Wohnung gab es eine kleine Werkstatt, die sich auf die Reparatur ausländischer Wagen spezialisiert hatte.
    Der Inhaber begrüßte mich, als ich in den Hof einfuhr.
    »Hat er ’ne ernsthafte Verletzung, Mr. Cotton?« fragte er grinsend.
    Er hat einige Male Kugeln aus dem Jaguar herausoperiert und Einschußlöcher geflickt. Seitdem bezeichnet er sich selbst als Arzt für Polizistenautos.
    »No«, antwortete ich lachend. »Dieses Mal scheint es sich um eine ganz gewöhnliche Erkältung zu handeln.«
    »An
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