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0377 - General Zombie

0377 - General Zombie

Titel: 0377 - General Zombie
Autoren: Jason Dark
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lagen, aber in mir steckte ein komisches Gefühl, wenn ich an die Anfänge dachte.
    Der Spiegel innerhalb des Ehrenmals war sicherlich nicht zerstört worden. Diesen Weg in die fremde Welt mußte es nach wie vor geben. Wir wollten uns beide davon überzeugen – und, wenn es möglich war, ihn auch verschließen.
    Ob uns das gelingen würde, war fraglich. Unser Chef, Sir James, hatte uns geraten, so gut wie kein Risiko einzugehen, denn diese neuen Kräfte waren einfach zu stark.
    Noch immer wechselten sich Blitze und Donner ab. Der Himmel war zu einem Meer geworden, in dem sich die Gewalten der Natur austobten. Fasziniert beobachtete Suko das Spiel, und noch immer war kein Tropfen Regen gefallen.
    Den Weg wußte ich noch. Bis zum Haus der Jacksons brauchten wir nicht. Vorher konnten wir abbiegen und rollten über den Feldweg unserem Ziel entgegen.
    Ich hatte das Fernlicht eingeschaltet. In den langen hellen Bahnen tanzten die vom Wind aufgewirbelten Staubschleier, durch die auch altes Laub und Zweige trieben. In der Ferne, wo sich die beiden Lichtlanzen verliefen, waren bereits die ersten Grabsteine zu erkennen. Besonders die größeren, aber das Ehrenmal entdeckten wir noch nicht.
    »Eigentlich müßten wir es schon sehen«, sagte Suko.
    »Ja. Finde ich auch.«
    »Oder bist du falsch gefahren?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    Das war ich wirklich nicht. Auch als wir näher heranrollten, war von dem Ehrenmal nichts zu sehen. Ich erinnerte mich wieder an Details, denn diesen Weg hatten wir schon einmal genommen, und als ich den Wagen anhielt, hatte sich auch das Gewitter verzogen.
    Dafür war die Dämmerung gekommen. Sie griff mit ihren langen Schatten nach dem Land und verpackte es in ein graues, so wenig natürliches Licht.
    Wir stiegen aus.
    Bis zum Ehrenmal hatten wir nicht mehr weit zu laufen. Nach dem Gewitter hatte es sich abgekühlt. Kalt blies der Wind in unsere Gesichter. Wir schmeckten noch den in der Luft liegenden Staub auf unseren Lippen.
    Schon nach wenigen Schritten blieben wir stehen. Ich hatte meinen Arm ausgestreckt und wies nach vorn. »Ist es das?«
    Suko lachte. »Das war es.«
    Er hatte recht. So wie wir das Ehrenmal in Erinnerung hatten, war es nicht mehr. Irgend jemand hatte dafür gesorgt, daß es in zwei Teile gespalten worden war, als hätte die Schneide einer Axt dort hineingeschlagen.
    Der »obere« Stein lag jetzt neben dem unteren. Auch von dem sahen wir nichts mehr.
    Keinen Spiegel, keine runde Fläche, nicht einmal einen Ausschnitt. Nur von Rissen durchzogenes und allmählich zerbröselndes Gestein.
    Ich schüttelte den Kopf und wandte mich mit einem fragenden Blick an Suko. »Verstehst du das?«
    »Nein.« Er ging an mir vorbei und schaute sich den Stein genauer an. Seine Fußspitzen berührten fast den unteren Rand, so dicht war er davor stehengeblieben.
    Er untersuchte ihn.
    »Sei vorsichtig!« warnte ich noch.
    Suko schüttelte den Kopf und winkte gleichzeitig ab. Mit einer Hand tastete er genau dorthin, wo sich der Spiegel befunden hatte, dieser seltsame kreisrunde Gegenstand, der zwar eine helle Fläche besaß, in der sich der Betrachter trotzdem nicht sehen konnte.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte mein Freund.
    Ich ging näher zu ihm. »Wieso?«
    »Der Stein fühlt sich ganz anders an. Probier es selbst aus.«
    Das tat ich. Und ich mußte Suko recht geben. Der Stein war nicht mehr so, wie ich ihn in Erinnerung gehabt hatte. Er hatte sich verändert, war weicher und poröser geworden, und ich konnte nur staunen, denn eine Erklärung fand ich nicht.
    »Was machen wir jetzt?« fragte der Inspektor.
    Ich schritt um das fast zerstörte Ehrenmal herum, betrachtete die beiden Hälften des oberen Steins, die regelrecht gespalten worden waren, als hätte eine gewaltige Handkante auf die obere Seite geschlagen.
    »Kein Kommentar.«
    Suko lachte blechern. »Das höre ich gern.«
    »Bist du schlauer?«
    »Nein, verdammt, auch nicht. Es ist wirklich zum Heulen. Vielleicht war es das Gewitter.«
    »Du meinst ein Blitz.«
    »So ungefähr.«
    Zuerst hatte ich grinsen wollen, aber der von Suko ausgesprochene Gedanke war nicht so unrealistisch, wie er im ersten Augenblick wirkte. Ein Blitz spaltete jahrhundertealte Bäume. Weshalb hätte er vor einem Grabstein Halt machen sollen, besonders dann, wenn dieser Stein der höchste Gegenstand auf dem Friedhof war.
    Das mußte man schon in Betracht ziehen.
    »Nun?« fragte Suko.
    »Solange ich keine andere Erklärung habe, glaube ich dir, auch
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