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0372 - Werwolf-Omen

0372 - Werwolf-Omen

Titel: 0372 - Werwolf-Omen
Autoren: Jason Dark
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legte Ihre Tochter in meinen Wagen, doch sie dankte mir dies mit einer plötzlichen Flucht. Da ich besorgt um sie war, nahm ich die Verfolgung auf und erlebte das schaurige Heulen mit, das mir anzeigte, unter welch einem bösen Fluch Ihre Tochter leidet.«
    »Unter welchem denn?« fragte sie kalt.
    »Sie hat ein dämonisches Erbe in sich. Bei Vollmond muß sie sich in einen mörderischen Werwolf verwandeln.«
    »Und Sie wissen das einfach so?«
    »In der Tat.«
    »Woher denn«, höhnte sie. »Wie können Sie das alles wissen, Mister? Das sind Märchen.«
    »Für mich nicht.«
    »Gehen Sie jetzt!«
    »Erst wenn ich Ihre Tochter gesehen habe.«
    Die Frau schaute mich mit halb gesenktem Blick an. Ihre Augen waren sehr dunkel. Geheimnisvoll schimmerten die Pupillen. Welche Überlegungen sich hinter ihrer Stirn abspielten, wußte ich nicht.
    Positiv war es für mich bestimmt nicht.
    Alexis Ascot löste sich von der Stelle und schritt um den Tisch herum. Auf ihm stand noch ein Glas. Der Gingeruch hatte auch meine Nase getroffen. Sie nahm das Glas in die Hand und plötzlich schleuderte sie mir die scharfe Flüssigkeit entgegen.
    Zum Glück hatte ich sie nicht aus den Augen gelassen. Durch ein rasches Drehen des Kopfes konnte ich der Gefahr entgehen, so daß mich das Zeug verfehlte und irgendwo hinter mir klatschend gegen die Wand schlug. Die Alkoholladung wurde von einem Wutschrei begleitet, und dann kam die Frau selbst.
    Sie warf sich über den Tisch. Innerhalb einer Sekunde entwickelte sie sich zur Furie und wollte es mir zeigen. Die Nägel ihrer langen, nervigen Finger erschienen dicht vor meinem Gesicht, denn sie wollten wie kleine Messer in die Haut stechen.
    Die Hände konnte ich zwar abwehren. Die Frau selbst nicht. Sie drückte mich zurück, wir fielen gegen die geschlossene Tür, und Alexis stand ihrer Namensvetterin aus der Serie »Dynasty« in nichts nach. Mit allen Tricks griff sie an und setzte sie auch gemein und hinterhältig ein.
    Sogar ihr Knie riß sie hoch.
    Ich war ebenfalls kein heuriger Hase und wußte auch, wie Frauen sich manchmal wehrten. Sie traf nur meinen Oberschenkel, aber der Treffer war hart genug gewesen.
    Dann kam ich durch.
    Zweimal wurde sie von meiner flachen Hand erwischt. Einmal links, dann rechts im Gesicht.
    Ihr Kopf flog dabei herum, die langen Haare waren ebenfalls in Bewegung geraten und wischten dicht an meinen Augen vorbei. Die wütenden, spitzen Schreie erfüllten die Küche, aber sie gab nicht auf. Ihre Nägel erwischten mich auch und hinterließen auf meinem Handrücken blutige Streifen.
    Schließlich tauchte ich unter ihren Armen hinweg, packte sie an der Hüfte und schleuderte sie so weit zurück, daß sie gegen den Tisch fiel und sich quer darüberlegte.
    Dabei schleuderte sie die Beine, der Rock rutschte weit. Ich hatte dafür keinen Blick, war blitzschnell bei ihr und preßte sie mit den Schultern fest gegen die Unterlage.
    »Okay, Alexis Ascot«, sagte ich. »Bis hierher war es Spaß. Von nun an wird es ernst.«
    Schwer und keuchend atmete sie. Ihr Blick war noch immer voller Wut, Haß und Ärgernis darüber, daß sie einen Kampf verloren hatte. Urplötzlich änderte sie ihr Verhalten. Ich brauchte auch keinen Druck mehr auszuüben, sie sackte förmlich in sich zusammen und blieb beinahe schlaff liegen.
    Zwei, drei Atemzüge ließ ich verstreichen, bevor ich fragte: »Okay jetzt, Alexis?«
    »Ja…«
    Ich ließ sie los und trat zurück, beobachtete sie allerdings weiter.
    Die Frau richtete sich auf, blieb schweratmend auf dem Tisch sitzen und strich über ihre geröteten Wangen, wo sie meine Handfläche getroffen hatte.
    »Sie haben mich geschlagen, Sinclair.«
    »Es blieb mir nichts anderes übrig.«
    Schief lächelte sie. »Ja, ich weiß.« Sie schaute auf ihre Oberschenkel die der Rocksaum freiließ, traf aber keine Anstalten, das Kleidungsstück wieder nach unten zu ziehen.
    »Und jetzt bringen Sie mich zu Laura«, forderte ich.
    Sie zwinkerte mir zu. »Was ist, wenn ich es nicht tue, Mister?«
    »Müßte ich Sie zwingen?«
    Kehlig klang ihr Lachen. »Abermals durch Schläge?«
    »Nein, hiermit.« Ich ließ sie einen kurzen Blick auf meine Beretta werfen und steckte die Waffe wieder ein. »Nur, damit alle Klarheiten beseitigt sind«, sagte ich, das Sprichwort verdrehend.
    »Ja, so sieht es aus.« Sie rutschte vom Tisch, blieb neben mir stehen und sagte: »Kommen Sie mit.«
    Wir verließen die Küche, wandten uns aber nicht der Kellertür zu, sondern in eine andere
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