Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
Vom Netzwerk:
einen Whisky und hielt mit dem Zeigefinger der Rechten die Gabel nieder. Der Wirt nahm verdutzt den Hörer vom Ohr und sah auf die Hörmuschel, die kein Freizeichen liefern wollte. Fred grinste uns an.
    Als Massimo endlich auf den Dreh kam, war es zu spät.
    »Kommen Sie mit, und zeigen Sie uns den Weg«, forderte ich ihn auf. »Wir möchten zu Rod Trimp.«
    Er sah uns verdutzt an, sagte kein Wort, band sich die Schürze ab, warf sich eine Jacke über und folgte uns. Im nächsten Block gingen wir durch eine Drehtür und verschmähten den Fahrstuhl. Wir trabten hoch zum ersten Stock.
    »Läuten Sie ihn heraus!«, befahl ich. »Aber hüten Sie sich, ihn zu warnen. Er wird dann auch auf Sie keine Rücksicht nehmen.«
    »Ich habe einen Schlüssel«, sagte er und schloss auf.
    Massimo trat zur Seite und ließ mich voraus. Die Special in der Rechten, betrat ich die Wohnung.
    Rod Trimp saß in einem Sessel, den Rücken uns zugewandt. Die charakteristische Kopfform war nicht zu verkennen.
    »Steh auf, Rod!«, befahl ich. »Dein Spiel ist zu Ende.«
    Der Mann im Sessel rührte sich nicht. Ich ging darauf zu und stupste ihm mit der Special im Nacken. Der Kopf fiel langsam vornüber, die Hände rutschten nach vorn und berührten den Teppich, die ganze Gestalt schrumpfte zusammen und hing schließlich in dem Sessel wie eine Stoffpuppe.
    Ich ging um den Sessel herum. Die Blutlache zwischen den gelackten Schuhspitzen war nicht zu übersehen. Rod Trimp war tot.
    Massimo hielt sich die gespreizte Hand vor den Mund. Ungläubig, entsetzt starrte er auf den Mann im Sessel. Wir drängten ihn hinaus auf den Gang.
    Rod Trimps Auftritt war zu Ende. Er hatte seinen Part gut gespielt, in Szene gesetzt von einem ausgezeichneten Regisseur. Wir hatten jetzt die endgültige Gewissheit: Der Gangster war nur Werkzeug gewesen. Wer war der Auftraggeber?
    ***
    Im Office läutete das Telefon. Ich hob den Hörer ab.
    »Hier spricht Rod Trimp.«
    Hatte ich geträumt? Rod Trimp war tot! Der Mann, der hier sprach, war sein Mörder. Niemand konnte so gut unterrichtet sein.
    Ich ließ mir nichts anmerken und wartete.
    »Sie haben die Geräte wieder.« Rod Trimp hatte mich immer mit Du angesprochen. »Aber Sie werden die sechshunderttausend Dollar trotzdem zahlen. Mr. String und Mr. Delmer von der Northern Electronics bitten Sie darum. Wollen Sie mit beiden sprechen?«
    Jetzt erkannte ich die Stimme wieder. Sie gehörte dem Mann, der an Bord des Gangsterschiffes gekommen war. Wer sich dahinter verbarg, vermochte ich allerdings nicht zu sagen.
    »Hören Sie, Cotton! Ich habe nicht viel Zeit, wie Sie sich denken können. Reden Sie mit Ihrem Chef. In zehn Minuten rufe ich Sie wieder an.«
    Mein Gesprächspartner hatte aufgehängt.
    Aus dem Telefonbuch suchte ich mir die Nummer von Strings Wohnung heraus. Ich ließ es zwei oder drei Minuten lang läuten. Niemand ging an den Apparat. Das gleiche Ergebnis lieferte ein Anruf bei Delmer, dem leitenden Ingenieur der Northern Electronics.
    Ich versuchte es im Werk und erhielt überraschenderweise die Auskunft, Mr. String sei in seinem Büro.
    »Lassen Sie niemanden ins Werk, wer es auch immer sei«, brüllte ich den Mann am anderen Ende an und knallte den Hörer auf die Gabel.
    »Die Gangster haben String verpasst«, rief ich Phil zu, während wir schon auf den Lift zurannten. Minuten später ging es mit Rotlicht und heulender Sirene hinüber nach Brooklyn. Ich schaffte es diesmal in Rekordzeit.
    »Alles in Ordnung?«, brüllte ich den Portier am Tor an.
    Der Mann nickte und kurbelte bedächtig den Schlagbaum hoch.
    Vor dem Verwaltungsgebäude ließen wir den Jaguar stehen und rannten hinauf in den ersten Stock. Mit gezogener Waffe stürzten wir in das Zimmer.
    Mr. String, technischer Direktor des Werkes, saß hinter seinem Schreibtisch und sah reichlich unausgeschlafen aus. Bei unserem Anblick wurde er blass.
    »Um Gottes willen, Agent Cotton, was ist denn geschehen?«
    »Beruhigen Sie sich, Mr. String. Sie müssen entschuldigen, dass wir so dramatisch auftraten, aber wir glaubten Sie in höchster Lebensgefahr.«
    Ich erzählte ihm von dem Anruf.
    »Komisch«, meinte er. »Ich bin heute früher aufgestanden als sonst, weil ich nicht schlafen konnte. Anscheinend hat also Schlaflosigkeit auch ihre guten Seiten.« Er lachte verkrampft. »Und was gedenken Sie jetzt zu unternehmen, Agent Cotton?«
    »Ich weiß es noch nicht. Haben Sie eine Ahnung, wo Mr. Delmer steckt?«
    String schüttelte den Kopf. »Ich denke, er ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher