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0364 - Shimadas Höllenschloß

0364 - Shimadas Höllenschloß

Titel: 0364 - Shimadas Höllenschloß
Autoren: Jason Dark
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konnte ihn auch als einen Schattenfürst bezeichnen.
    Man hörte ihn einfach nicht.
    Yakup erwartete ihn.
    Blitzschnell schossen ihm zahlreiche Taktiken durch den Kopf, die er auch seinen Schülern lehrte. Er mußte sich bei diesem Gegner etwas einfallen lassen. Ihn nur mit der Klinge zu attackieren, wäre zu einfach gewesen, da gab es noch andere Dinge, die er mit ins Spiel bringen wollte.
    Zwar hatte er einen Wurfstern gegen Shimada geschleudert und damit nichts erreicht, dennoch wollte er den Versuch ein zweitesmal wagen, da er ein ganz bestimmtes Ziel damit verfolgte.
    Die Bewegung, mit der er den Wurfstern aus dem Beutel holte, ließ auf Übung und Routine schließen, und Shimada, der dies mitbekommen hatte, kümmerte sich auch nicht darum.
    Er kannte seine Stärken.
    Yakup aber sprang zurück, da er zwischen sich und Shimada eine größere Distanz bringen wollte. Noch im Sprung holte er aus. Der Wurfstern verließ seine flache Hand. Er war nach links gezielt, sollte Shimada dort treffen und ihn gleichzeitig von der folgenden Attacke des Türken ablenken.
    Shimada zuckte auch in die Richtung. Von rechts kam gleichzeitig Yakup Yalcinkaya!
    Ob der Wurfstern getroffen hatte oder nicht, konnte er nicht erkennen. Für ihn allein zählte der Schlag mit dem Ninja-Schwert. Yakup hatte ihn verdammt hart geführt. Damit hätte er Shimada in zwei Teile spalten können, doch der Samurai blieb stehen.
    Er riß gleichzeitig seine Waffe in die Höhe, und zwar so schnell, daß Yakup die Schlagrichtung nicht mehr verändern konnte. Beide Klingen prallten zusammen.
    Funken sprühten zwar nicht, aber singende Geräusche klangen durch den Tunnel, und auch Shimadas Lachen, der sich darüber freute, daß es Yakup nicht geschafft hatte.
    Der Türke war zurückgesprungen. Er hatte die Niederlage einkalkuliert und war darüber auch nicht erschreckt. Er wußte aber auch, daß Shimada kommen würde, und der ließ nicht lange auf sich warten.
    Er griff an.
    Und er hatte den Fächer zusammengeklappt, so daß er nicht mehr als Abwehrwaffe fungierte, sondern als Schlagwaffe.
    Fächer und Schwert. Wer damit richtig umgehen konnte, war ein Bote des Todes.
    Und Shimada schlug zu.
    Er schrie nicht. Stumm griff er an. Seine Bewegungen waren glatt, sicher und ungemein schnell. Nur das Fauchen war zu hören, wenn die Klinge zu blitzenden Strahlen wurde und die Luft zerschnitt.
    Yakup wehrte ab.
    So schnell Shimada auch war, es gelang ihm nicht, den Türken mit einem entscheidenden Treffer auszuschalten. Sein ganzes Können setzte Yakup ein, um sich der Schläge zu erwehren. Er war als Mensch ebenso schnell wie Shimada als Dämon.
    Immer wieder kreuzten sich die Klingen. Die hellen Töne zitterten durch den Gang, und als hätten es beide Gegner abgesprochen, so trennten sie sich plötzlich.
    In verschiedene Richtungen sprangen sie davon.
    »Na, wie gefällt dir das?«
    »Schon ganz ordentlich«, erwiderte Yakup. »Aber du mußt besser sein, um mich zu töten.«
    »Es war vorerst ein kleines Spiel.«
    »Und wann machst du ernst?«
    »Das kommt.«
    »Dann, bitte!«
    Shimada schüttelte den Kopf. »In meinem Höllenschloß bestimme ich. Hier bin ich der Herr, und deshalb werde auch ich den Zeitpunkt festsetzen, wo du vernichtet wirst. Hast du begriffen?«
    »Sicher.«
    »Dann gib acht.«
    Wieder wurde Shimada schnell. Er jagte auf Yakup zu, drehte sich plötzlich und wurde zu einem rotierenden Kreisel, der mit dem Schwert in Yakups Richtung drosch.
    Ein anderer hätte es nicht geschafft. Yakup parierte und ärgerte sich darüber, daß die Wucht des Treffers seinen rechten Arm nach unten rasen ließ.
    Diesen Augenblick der Unsicherheit nutzte Shimada aus. Der Fächer wurde zur Schlagwaffe.
    An der linken Schulter erwischte es Yakup. Die Zacken des Fächers rissen den Stoff ein und drangen wie die Zähne eines Kamms in die Haut ein, wo sie blutende Wunden hinterließen. Als Shimada den Fächer zurückzog, wirbelten noch einige Tropfen mit in die Höhe, um sich zu verteilen.
    Yakup mußte zurück. Mit zwei Sätzen sprang er nach hinten, bewegte dabei seinen linken Arm und war froh, daß er dies schaffte.
    Die Wunde ließ sich ertragen.
    Aber sie war eine Warnung gewesen.
    Und Shimada kam. Mit etwas grotesk anmutenden Kampfsprüngen und Fintenschlägen näherte er sich seinem Gegner, um den gegen die Wand oder auf den Boden zu nageln.
    Die Klinge beschrieb Kreise und Zacken wie ein aus den Wolken stoßender Blitz. Es sollte die Brust des Mannes durchfahren,
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