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0364 - Shimadas Höllenschloß

0364 - Shimadas Höllenschloß

Titel: 0364 - Shimadas Höllenschloß
Autoren: Jason Dark
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beide allein, und ich werde dich…«
    »Nichts wirst du!« schrie er. »Gar nichts. Du stehst in der Festung, in meiner Wohnstatt, in meinem Höllenschloß…«
    Er lachte, und die kleine Welt um uns herum veränderte sich.
    Plötzlich bewegten sich die Mauern, neue wuchsen, alte verschoben sich dabei, so daß sie für uns ein Gefängnis bildeten.
    »Wirf!«
    Yakup hatte geschrien.
    Ich schleuderte die silberne Banane. Dabei hatte ich Zeit genug gehabt, auf den Dämon zu zielen, und der Bumerang jagte auch auf ihn zu.
    Er traf.
    Leider nicht Shimada, denn wiederum war es ihm gelungen, uns einen Riegel davorzuschieben. Mit seinen seltsamen Dienern hatte ich schon gesprochen. Wie aus dem Nichts waren sie erschienen, kreuzten den Weg des Bumerangs, und der schaffte es, gleich drei Köpfe von den Rümpfen zu schlagen. Ich sah die etwas kleineren Schädel durch die Luft wirbeln und schaute in die verzerrten Gesichter.
    Dann fielen sie.
    Und mein Bumerang, der von mir angeschnitten geworfen war, hatte seinen höchsten Punkt erreicht, drehte um und kehrte zurück.
    Automatisch öffnete ich die Hand, um ihn aufzufangen.
    Wo war Shimada?
    Ich wußte es nicht. Kalter Wind wühlte mir die Haare durcheinander.
    Wieso?
    Wir standen im Freien. Mit hellem Schnee bedeckter Boden befand sich unter unseren Füßen. Ich hörte Yakup kommen, denn der Schnee knirschte.
    »Fast hätten wir es geschafft, John.«
    Ich schaute ihn an. Erst jetzt sah ich die Wunden an seinen Schultern und am Rücken. Er hatte das Tuch vor seinem Gesicht weggezogen, so daß ich sein Lächeln erkannte.
    »Du freust dich?« fragte ich.
    »Wir leben.«
    »Und frieren«, fügte ich hinzu, während ich auf die Köpfe der Vogelmenschen starrte, die sich im hellen Schnee allmählich zu Asche auflösten.
    Von der blauen Festung sahen wir nicht einmal die Dachspitze.
    Im Kamin brannte ein Feuer. Yakup und ich hatten die Mönche begrüßt und ihnen mitgeteilt, daß alles in Ordnung sei. Auch Ali war froh darüber gewesen, ansonsten hatten wir uns ziemlich schweigsam gegeben.
    Wir tranken Tee aus Tonschalen, schauten in die Flammen und hingen unseren Gedanken nach.
    »Und die Festung ist verschwunden«, flüsterte ich. »Wo kann sie denn überhaupt sein?«
    »Im Strudel der Zeiten.«
    »Da finden wir sie nie.«
    Yakup nickte. »So denke ich auch. Also werden wir abwarten, bis Shimada etwas Neues einfällt. Ich stehe weit oben auf seiner Liste, damit werde ich leben müssen. Es tut mir nur ein wenig leid für dich, John.«
    »Wieso?«
    »Denke mal an Suko und Bill. Hattest du nicht vorgehabt, ihren und den Weg des Würfels zu verfolgen?«
    Ich nickte. »Da sagst du was. Aber wo keine Spuren sind, kann man keine Finden.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich werde zurück nach England fliegen. Wobei ich nicht einmal glaube, daß Suko und Bill tot sind. Nein, Suko besitzt den Würfel. Der kann ihm eine Überlebenschance bieten. Und Bill gleich mit.«
    Der Ansicht war auch Yakup. Ich hatte aber noch eine große Bitte an ihn.
    »Du weißt, mein Freund, was mit Jane Collins geschehen ist. Sie hat sich hier in Frisco abgesetzt. Du kommst ja öfter in die Stadt. Vielleicht könntest du versuchen, sie zu finden und sie ein wenig unter Beobachtung halten. Ich glaube nämlich fest daran, daß ihre ehemaligen Gegner sie nicht in Ruhe lassen werden.«
    »Ist es ein so großer Wunsch von dir?« fragte Yakup.
    »Ja.«
    »Dann verspreche ich es dir.« Er reichte mir die Hand. Ich nahm und drückte sie.
    Wieder einmal war es für mich etwas Wunderbares, einen so guten Freund zu haben…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 330 »Die lebende Legende«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 360 »Die Rache des Kopflosen«
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