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0364 - Shimadas Höllenschloß

0364 - Shimadas Höllenschloß

Titel: 0364 - Shimadas Höllenschloß
Autoren: Jason Dark
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damit auch den Weg zurück, den er gegangen war.
    Auf der Strecke hatte er ein Chaos hinterlassen. Fast jedes Schwert, das von seiner Klinge berührt worden war, lag am Boden.
    Nicht alle Toten waren dabei gefallen, einige hingen noch von der sich nicht mehr senkenden Decke. Die Arme baumelten wie Pendel über dem Boden, und manche Fingerspitzen streiften schon über das Gestein.
    Andere Leichen lagen zwischen den Schwertern. Sie alle besaßen asiatische Gesichter, aber sie schienen nicht aus der Neuzeit zu stammen, denn ihre Haut war zum großen Teil eingeschrumpft.
    Yakup wußte nicht, wo Shimada diese Helfer hergeholt hatte, doch so etwas brauchte man einen Dämon wie ihn nicht erst zu fragen. Er besaß 1000 und mehr Möglichkeiten. Sein Reservoir des Schreckens war fast unbegrenzt.
    Die erste Hürde hatte Yakup geschafft. Nun mußte er aus diesem verdammten Saal raus.
    Aber wie?
    Er schaute sich die Wand an, an die er sich gepreßt hatte. Obwohl sie eine Veränderung zeigte und sich einzelne Teile ineinandergeschoben hatten, war es ihm jedoch unmöglich, einen Ausgang zu finden. Er war ganz auf Shimada angewiesen. Wenn es ihm gefiel, würde er wieder etwas verändern.
    Oder er mußte sich auf den Geisterjäger John Sinclair verlassen.
    Vielleicht schaffte er den gefährlichen Totengarten und kam durch.
    Bis in diese blaue Festung, die sich Shimada als Wohnsitz ausgesucht hatte und mit der er durch die Zeiten reisen konnte.
    Ob die Festung sich noch dort befand, wo sie erschienen war, wußte Yakup nicht zu sagen. Es konnte sein, daß sie bereits in einer anderen Dimension schwebte, und er überhaupt nichts davon bemerkt hatte. Diese trüben Gedanken schüttelte er ab, er wollte sich lieber daran erinnern, daß er noch am Leben war.
    Dies wußte auch Shimada.
    Plötzlich war wieder seine Stimme zu hören. »Du hast es geschafft, Yakup, das ist allerhand. Ja, du bist noch ein wenig besser, als ich angenommen hatte. Kompliment. Nur wird dir so etwas nicht viel helfen, denn mein Schloß birgt weitere Überraschungen für dich. Ich habe dich einen Blick in den Grabsaal werfen lassen, wo all die Leichen untergebracht waren, die mir als Lebende einmal gedient haben. Auch sie tragen dazu bei, daß es die blaue Festung gibt, daß sie zu einem Hort finsterer Magie geworden ist, und mein größter Wunsch wird sich bald erfüllen, denn auch dein Freund John Sinclair kämpft verzweifelt ums Überleben.«
    »Wo ist er?« rief Yakup.
    »Im Totengarten. Wo sonst?«
    »Hat er es nicht geschafft, die Festung zu erreichen?«
    »Nein, das hat er nicht. Dich wollte ich haben, deshalb habe ich dich zu mir geholt. Bei ihm ist das etwas anderes. Er kann sich den Weg zu mir freikämpfen, den Totengarten durchqueren, und wenn er es geschafft hat, wird er hier sein Grab finden.«
    Yakup ballte die Hand. Er war ein Mensch, der vieles akzeptierte, nur keine Feigheit. Und er schleuderte Shimada die nächsten Worte voller Wut entgegen.
    »Zeig dich endlich! Halte dich nicht feige zurück! Ich will dich sehen, denn ich will dir gegenüberstehen und mit dir kämpfen. Hast du verstanden, Shimada?«
    »Das habe ich sehr deutlich!«
    »Dann komm!«
    »Nein, so nicht. Aber ich gebe dir eine weitere Chance. Du wolltest ja unbedingt hier raus. Bitte sehr, es steht dir frei, den Totensaal zu verlassen…«
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als der Widerstand an Yakups Rücken schwächer wurde und plötzlich überhaupt nicht mehr vorhanden war. Der Türke fiel nach hinten, rollte sich sofort zusammen, so daß sein Körper fast eine Kugel bildete, aber er brauchte keine Angst zu haben, tief zu fallen.
    Sicher landete er auf einer glatten und harten Unterlage, wo er sich zur Seite drehte und wieder auf die Füße kam. Sofort schlug sein Arm mit der Schwertklinge einen Halbkreis, doch es war kein Gegner da, den er damit erschrecken konnte.
    Er schaute zurück.
    Die Öffnung in der Wand sah er nicht mehr. Wie von Geisterhänden geführt, hatte sich die Fläche wieder fugendicht geschlossen. Da war also nichts, was ihm einen Rückweg ermöglicht hätte.
    Er mußte nach vorn schauen.
    In einen langen Gang blickte er. Eingetaucht war er in ein geheimnisvolles Zwielicht. Das fast schwarze Licht drang aus der Decke und wirkte durch seine blasse Helligkeit und den gleichzeitig entstandenen Schatten wie ein feiner Schleier.
    Dabei reichte es tatsächlich aus, um Yakup den Gang bis zu dessen Ende hindurchblicken zu lassen.
    Der Türke wußte genau, daß sich
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