Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

Titel: 0363 - Der Gnom mit den sieben Leben
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dorthin, wo auch das Licht erschienen war, das ihn umschmeichelte.
    Ich konnte nicht das sehen, was Jane erkannte. Dafür las ich an ihrem Gesicht die Reaktionen ab und bekam auch mit, wie sie plötzlich bleich wurde.
    »Was hast du?« fragte ich.
    »John, der Würfel. Er ist da…«
    Ich blieb nicht auf meinem Platz, hörte den Gnom kichern und war mit einem Sprung bei ihm. Obwohl ich unbedingt herausfinden wollte, worum es sich handelte, behielt ich die Übersicht, preßte ihm die Mündung der Beretta gegen die Stirn und schaute dorthin, wo das Licht aufgestrahlt war.
    Auch meine Augen wurden groß…
    ***
    »Das muß ausgerechnet uns passieren!« schimpfte Bill Conolly.
    »Fallen da in ein Loch wie kleine Kinder oder Anfänger.« Bill betastete seine Knochen und kniff die Augen zu Spalten zusammen, weil ihn das Licht der kleinen Lampe geblendet hatte.
    Suko hielt sie und fragte: »Alles klar?«
    »Ja, die Knochen sind sortiert.«
    »Dann weiter.«
    »Wohin?«
    Bill schaute in die Höhe. »Da kommen wir nicht mehr raus. Ich habe keine Saugnäpfe an den Händen…«
    »Hatten wir nicht einen Gang entdeckt?«
    Bill machte ein zweifelndes Gesicht. »Willst du den wirklich durchkriechen?«
    »Klar, was denkst du denn? Du kannst auch hierbleiben und warten. Vielleicht komme ich in 50 Jahren mit einem Seil zurück und ziehe dich aus dem Schacht. Das ist möglich…«
    »Witzbold.« Es war sogar Bill Conolly, der sich bückte und in den Tunnel starrte.
    Ein unheimlicher düsterer Gang lag vor ihm. Ein dunkler Schlauch, der in die Unendlichkeit zu führen schien. »Ob die den künstlich angelegt haben?« murmelte der Reporter.
    »Kann sein, aber es gibt auch in der Natur Dinge, die kaum zu erklären sind.« Suko hatte wieder geleuchtet. Der waagerechte Schacht, durch den die beiden kriechen wollten, sah tatsächlich aus wie eine von einem Bohrer in das Gestein gefräste Tunnelröhre. Es gab kaum Unebenheiten an den Wänden, und nur der Boden zeigte sich rauher.
    Da die Röhre keine normale Höhe zeigte, mußten Bill und Suko sich auf Händen und Füßen weiterbewegen. Der Inspektor hatte die Spitze übernommen, während sich Bill hinter ihm hielt, dafür über die Situation schimpfte.
    »Eigentlich hatte ich nicht vor, noch mal als Tunnelarbeiter zu schaffen. Aber was nimmt man nicht alles in Kauf, um dich nicht allein zu lassen?«
    »Da sagst du was!«
    Suko hatte die kleine Lampe eingeschaltet, um sich zu orientieren.
    Der bleiche Finger aus Licht übertrug jede Bewegung des Chinesen.
    Er hüpfte auf und nieder, strich mal über die Wände, berührte auch die Decke oder verlor sich irgendwo in der vor ihnen liegenden Finsternis.
    Wenn er an bestimmten Stellen das Gestein abtastete, glänzte es heller auf. Ein Beweis dafür, daß noch einige Einschlüsse im Stein existierten. Die beiden Männer umgab drückende Stille. Nur durch ihre eigenen Atemgeräusche wurde sie unterbrochen. Zeit war plötzlich relativ geworden, denn diese Röhre, durch die sie auf Händen und Knien krochen, schien kein Ende nehmen zu wollen.
    Bill stellte die nächste Frage. »Glaubst du, daß wir auf dem richtigen Weg sind?«
    »Ich hoffe es.«
    Der Reporter lachte leise. »Du hast Mut. Mir gefällt die Luft aber nicht.«
    »Wieso?«
    »Erstens ist sie mies, und zweitens wird sie immer schlechter. Ich habe das Gefühl, als würde auf uns bald etwas zurollen.«
    »Da kannst du recht haben.«
    »Wie toll. Hoffentlich sind wir dann am Ziel.«
    Suko verschwieg eine Antwort. Er besaß ebenfalls keine Beweise für die Richtigkeit ihrer Aktion und konnte nur hoffen, daß sie ein Ziel erreichten. Sie wollten schließlich dort ankommen, wo sich auch John Sinclair und Jane Collins aufhielten.
    Die Sache mit der Luft stimmte tatsächlich. Sie war schlechter geworden, da hatte sich der Reporter nicht getäuscht. Suko wußte nicht, was es zu bedeuten hatte, aber bei jedem Atemzug schien er etwas zu schmecken. An sehr heißen Tagen hat man oft das Gefühl, flüssige Luft zu atmen, so ähnlich erging es den beiden Männern.
    Als Suko stoppte, verhielt sich auch Bill ruhig. »Was hast du denn?« wandte er sich an den Chinesen.
    »Nichts.«
    »Und warum hältst du an?«
    Suko drehte sich um. »Das ist ganz einfach. Schau mal nach vorn.«
    »Leuchte wenigstens.«
    Das tat Suko, und er konnte auch erkennen, wie Bills Gesicht an Farbe verlor und Schweißperlen auf seiner Stirn glitzerten.
    »Verflucht!« flüsterte der Reporter. »Was ist das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher