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0356 - Am Schleppseil hing der Tod

0356 - Am Schleppseil hing der Tod

Titel: 0356 - Am Schleppseil hing der Tod
Autoren: Am Schleppseil hing der Tod
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Hal Scrow überwacht werden müsse.
    Da kam mir die Idee. »Mr. High«, sagte ich, »wir müssen das Pferd von hinten aufzäumen. Scrow kennt mich nicht. Ich besuche seine Kneipe und lasse durchblicken, ich sei ein arbeitsloser Truckfahrer und suche einen Job. Phil wird hin und wieder dort aufkreuzen.«
    Der Chef war von meinem Plan zunächst nicht sehr begeistert, doch schließlich stimmte er zu: »Gut, Jerry, machen Sie das so. Ich glaube aber kaum, dass Sie in dieser Jahreszeit einen Job bekommen.« Er wandte sich an Bob Rhile: »Und Sie stellen Ihre Besuche bei uns hier ein. Sie verständigen sich mit Agent Decker oder mit mir nur telefonisch. Sollten noch Verlustmeldungen bei Ihnen eingehen, melden Sie diese bitte offiziell über die Stadtpolizei bei uns. Im Übrigen haben Sie den G-man Jerry Cotton niemals gesehen. Vermeiden Sie künftig Anrufe bei Hal Scrow und warten Sie stets Nachrichten ab, die Agent Decker Ihnen zukommen lässt. Auch Ihrer Zentrale in Washington gegenüber schweigen Sie.«
    Bob Rhile stand auf und nickte: »Gut, denn wenn noch mehr Trucks verschwinden, bin ich meine Stelle los.«
    ***
    Phil und ich fuhren in meine kleine Wohnung. Während ich mich zum zünftigen Truckfahrer verwandelte, mimte Phil den Koch und Kellner, denn wir hatten großen Hunger.
    Später meinte Phil: »Sergeant Snyder hat angerufen. McNoel liegt im Fifth Avenue Hospital. Ich fahre mal hin.«
    Wir verabschiedeten uns. In zwei Stunden sollte Phil in die Fernfahrerkneipe kommen.
    Ich hatte Phil meinen roten Jaguar überlassen und für mich einen alten Ford aus unserem FBI-Sortiment ausgesucht. Den wollte ich auf alle Fälle in der Nähe der Fernfahrerkneipe abstellen. Der Ford sah äußerlich altersschwach aus, aber unter seiner Haube brummte ein starker Motor.
    Hal Scrows Fernfahrerkneipe lag an dem nördlichen Ausgang der Bronx. Ich musste aufpassen, dass ich die Kneipe nicht verfehlte. Sie lag kurz hinter der Williamsbridge und gegenüber dem Friedhof von Wakefield.
    Aber da sah ich schon die Rücklichter von parkenden Trucks auf einem Riesenparkplatz neben der Straße. Den Ford fuhr ich neben das Haus.
    Die Lieuchtreklame der Kneipe kämpfte gegen den Nebel an. Als ich vor dem flachen und lang gestreckten Gebäude stand, las ich: Scrows Truckers Inn. Als ich die Kneipe betrat, schlug mir eine Wolke von Qualm und Fuselduft entgegen. Obwohl ich schon manche Zigarette geraucht hatte und Whisky auch nicht verschmähe, bekam ich einen scheußlichen Hustenanfall.
    Hal Scrow, der hinter der Theke Gläser putzte, und einige Truckfahrer drehten sich nach mir um. Sie sahen mich stumm an, nur einer lachte.
    ***
    Mein Freund Phil Decker sprach mit dem Chefarzt vom Fifth Avenue Hospital. Er wollte McNoel sprechen.
    Dr. Wilkens lehnte ab: »Der Mann hat einen Durchschuss an der linken Schulter, einen Streifschuss am linken Unterarm und einen Lungensteckschuss oben rechts.«
    »Wird er durchkommen?«, wollte Phil wissen.
    Der Chefarzt wiegte den Kopf: »Das kommt auf seine Konstitution an.«
    »Dieser Kerl ist zäh«, meinte Phil und fügte hinzu: »Außerdem ist er ausgeruht, denn er hat gerade fünf Jahre Zuchthaus hinter sich.«
    Dr. Wilkens sah ungerührt auf: »Ein Verbrecher also!« Nach einer kleinen Pause fuhr er fort: »Fünf Jahre gesessen… gerade das ist jetzt schlimm für ihn. Wer so lange gesessen hat, dem fehlt die körperliche Bewegung, die richtige Atmung und die richtige Durchblutung. Gut, dass Sie mir das gesagt haben, Agent Decker.«
    Phil sprach auf den Arzt ein: »Er ist wieder bei Bewusstsein, sagten Sie. Lassen Sie mich mit ihm nur eine Minute sprechen. Es geht wahrscheinlich um ein Kapitalverbrechen, das wir aufklären müssen. McNoel ist vielleicht ein wichtiger Zeuge.«
    Nach einer Viertelstunde stand er mit Dr. Wilkens vor McNoel. Der Verbrecher lag mit kalkweißem Gesicht in den Kissen.
    Chefarzt Dr. Wilkens fragte ihn: »Mr. McNoel, können Sie diesem Herrn einige Fragen beantworten? Wenn nicht, dann sagen Sie es.«
    McNoels kleine Augen, die im krassen Widerspruch zu seinem hässlichen Gesicht standen, fixierten Phil. Leise fragte der Gangster: »Ist das vielleicht ’n Bulle?«
    »Ich bin G-man«, sagte Phil, ohne seinen Namen zu nennen. »Ich wollte Sie nur fragen, wer die Leute waren, die aus dem schwarzen Mercury auf Sie und den Sergeant geschossen haben. Sie waren doch mit diesen Leuten verabredet?«
    McNoel wollte sich in seiner Überraschung aufrichten. Der Arzt hielt ihn zurück.
    »Liegen
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