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0353 - Die Vampirkutsche

0353 - Die Vampirkutsche

Titel: 0353 - Die Vampirkutsche
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Danach sehen wir weiter. Es wird sich eine Möglichkeit finden.«
    Zamorra startete den Motor, der erstaunlich ruhig und gleichmäßig lief. Wenig später waren sie unterwegs.
    Inzwischen war es Mittag geworden. Zamorra hoffte, daß sie am frühen Abend am Ziel sein würden. Er traute den Straßen nicht, vor allem, wenn es durch die Berge ging. Und wenn er sich ins Gedächtnis rief, was bisher alles schiefgegangen oder auf Schwierigkeiten gestoßen war, konnte er getrost mit weiteren Problemchen rechnen.
    Aber jetzt waren sie erst einmal unterwegs. Alles weitere würde sich finden.
    ***
    Als Wenzel Precik am Vormittag erwachte, fühlte er sich wie gerädert. Das Licht, das durch das halb geöffnete Fenster fiel, schmerzte in seinen Augen. Unwillkürlich stöhnte er auf.
    Er fühlte sich tatsächlich nicht in der Lage, zu arbeiten - zumal er sowieso verschlafen hatte. Er dachte an Ilka. Man mußte die Polizei informieren! Warum war er nicht schon früher darauf gekommen? Aber keiner schien daran gedacht zu haben. Dabei war es doch das Nächstliegende. Wenn hier ein Mörder frei herumlief und seinen Trieben nachging, dann war es doch nur vernünftig, daß die Polizei sich darum kümmerte. Die würde diesem Landrys schon bald nachweisen, was er für ein Verbrecher war…
    Wenzel wälzte sich mühsam aus dem Bett und taumelte zum Fenster. Warum war es draußen nur so unerträglich hell? Wenzel wich wieder zurück. Er schloß das Fenster und zog die Vorhänge vor. Sofort war ihm wohler. Er tastete seinen Hinterkopf ab, wo ihn der Schlag des Mörders getroffen hatte. Aber der Schmerz war verschwunden.
    Wenzel machte sich frisch, kleidete sich an und suchte nach seiner Sonnenbrille. Schließlich fand er sie und setzte sie auf. Er wunderte sich ein wenig, daß er kaum Hunger verspürte. Aber ihm sollte es nur recht sein.
    Er verließ das Haus. Die Helligkeit draußen traf ihn wie ein Hammerschlag, und er war froh, daß er die Sonnenbrille aufgesetzt hatte. Trotzdem beeilte er sich, über die Straße zu kommen.
    Er mußte zum »Roten Ochsen«. Salmak war immer am Vormittag da, und vor allem jetzt, da er einen Dauergast hatte, der frühstücken wollte. Salmak betrieb seinen Gasthof allein. Seine Frau war vor ein paar Jahren gestorben. Aber Salmak hatte das nicht so tief berührt, wie man allgemein angenommen hatte; sonderlich geliebt hatte er sie nicht. Es war eine reine Zweck-Ehe gewesen.
    Aber Salmak war damals schon rast- und ruhelos gewesen. Schon so mancher hatte sich gefragt, wann der Mann denn einmal schlief.
    Wenzel wollte erst einmal mit Salmak sprechen. Vielleicht hatte sich im Rest der Nacht noch etwas von Bedeutung ereignet, von dem der Wirt wußte.
    Wenzel traf fast der Schlag.
    »Mörder«, knurrte er. Inzwischen glaubte er schon selbst an seine Geschichte. Er war fest davon überzeugt, Landrys tatsächlich erkannt zu haben.
    »Angenehm. Landrys«, sagte der Engländer. »Möchten Sie Platz nehmen, junger Mann? Herr Salmak bringt Ihnen sicher noch einen Kaffee…«
    Wenzel stapfte auf den Tisch zu.
    »Du verdammter Mörder wagst es tatsächlich, noch hier zu sitzen, nachdem du erst Elena und dann gestern abend auch noch meine Ilka umgebracht hast?« Er blieb am Tisch stehen und starrte Gryf finster an.
    »Wenn Sie stänkern wollen, suchen Sie sich doch einen anderen Dummen, ja?« bat der Druide. Vorsichtshalber sondierte er Wenzels Gedanken. Er erschrak.
    Aber da handelte Wenzel bereits. Er faßte die Tischkante und stürzte den Frühstückstisch um - in Richtung auf Gryf. Brot, Aufschnitt und Kaffee landeten auf Gryfs Hemd und Hose, während der Druide mitsamt seinem Stuhl umgerissen wurde.
    Er sprang wieder auf.
    »Was fällt Ihnen ein? Sind Sie verrückt geworden?«
    »Was soll der Blödsinn?« mischte sich jetzt auch der Wirt ein. Er stellte sich zwischen Gryf und Wenzel. »Du hast wohl die fünf Wodkas gestern abend nicht vertragen, wie? Es gibt keine Schlägerei in meinem Haus! Schau dir an, was du angerichtet hast! Du wirst diese Sauerei gefälligst beseitigen…«
    »Das ist ein Mörder!« schrie Wenzel aufgebracht und zeigte auf Gryf. »Du schützt einen Mörder! Ich bringe ihn um…«
    Salmak hielt ihn fest, als er sich erneut auf Gryf stürzen wollte. Gryf setzte seine Para-Kräfte ein und versuchte Wenzel zu hypnotisieren. Verblüfft stellte er fest, daß er damit ins Leere packte! Er kam bei Wenzel nicht an. Der war nicht zu beeinflussen!
    Das gibt’s nicht, dachte Gryf. Noch verblüffter war er
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