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0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

Titel: 0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst
Autoren: Wir jagten das schnelle Gespenst
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Handgranate sollte das Band vernichten«, wandte ich ein. »Also muss das Geigenspiel mit unserem Gegner Zusammenhängen!«
    »Das ist ein wichtiger Hinweis!«, meinte auch Phil.
    »Ist eigentlich der ermordete Neger aus der Ritterrüstung schon identifiziert?«, fragte ich.
    »Nein, Jerry!«, erwiderte Mr. High. »Seine Fingerabdrücke sind nicht in der Kartei. Eins ist mir in Ihrem Bericht aufgefallen, Jerry: Bei dem Unbekannten scheint es sich um 20 einen Mann zu handeln, der nicht ungebildet ist. Er kann nicht nur virtuos Geige spielen, er verfügt auch über sehr genaue historische Kenntnisse. Denken Sie daran, wenn Sie nach ihm suchen! Und jetzt fahren Sie beide nach Hause und schlafen sich aus.«
    ***
    Nach einer solchen Nacht legt man sich gern aufs Ohr.
    Bevor wir uns trollten, riefen wir noch im Hospital an.
    Bill ging es gut. Der Arzt sagte uns, dass wir Bill morgen besuchen könnten. Ich hatte den Hut schon in der Hand, als das Telefon auf meinem Schreibtisch schrillte. Es war Lieutenant Traylor von der City Police, der uns diesen verrückten Fall an den Hals gehängt hatte.
    »Was gibt’s, Lieutenant?«
    »Was macht euer Gespenst, Cotton?«, fragte er zurück.
    »Wieso unser Gespenst? Ihr seid wohl froh, dass ihr es los seid! Vorläufig übt es sich im Bogenschießen und spielt vortrefflich auf der Geige!«
    Ich erzählte ihm die letzten Neuigkeiten.
    »Tja«, meinte er dann, »meine Leute haben auch die haarsträubendsten Dinge in dem Haus erlebt, aber bis vorgestern, als Lorke mit dem Messer beworfen wurde, sah es nur nach den Taschenspielertricks aus, die in spiritistischen Zirkeln geübt werden. Jemand macht sich einen Spaß daraus, seiner Umgebung Rätsel aufzugeben, verstehen Sie?«
    »Wir wollten ins Bett, Traylor. Können Sie mir nicht endlich verraten, weshalb Sie anrufen?«
    »Gern, Cotton! Unsere Streife hat vor zwei Stunden eine Leiche gefunden! Der Mann war an das Gerüst eines Baukrans gefesselt. In seiner Brust steckte ein Pfeil!«
    »Traylor«, drohte ich, »machen Sie keine Scherze!«
    »Der Pfeil war vergiftet. Unsere Experten konnten bisher nicht feststellen, um welches Gift es sich handelt. Sie wissen nur, dass es sofort eine tödlich Herzlähmung herbeiführt. Die Analysen haben ergeben, dass es sich um ein völlig neuartiges Gift handelt. Es ist noch nie zur Ausführung eines Verbrechens benutzt worden. Das hat eine kleine Aufregung in unserem Labor hervorgerufen, verstehen Sie?«
    »Vollkommen. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass das mit unserem Fall zusammenhängt! Phil und ich sind schon unterwegs zur Center Street!«
    ***
    In Keons Bar war nicht viel los an diesem Abend. Gestern, kurz vor Mitternacht, war ein Mann aus Dallas auf der Straße gefunden worden. Sechshundert Yards von dem Lokal entfernt.
    Man schaffte den Mann auf das Polizeirevier, wo er auf dem Ledersofa des Revierleiters starb, getröstet von einem Geistlichen, den ein Cop rasch herbeigeholt hatte.
    Der Mann war Viehzüchter und hatte an einen Schlachthof in Chicago zweitausend Rinder und achtzig Jungstiere verkauft.
    Mit dem Geld in der Tasche wollte er sich New York ansehen und war in die Bowery geraten.
    Der Whisky und die texanische Prahlsucht hatten ihn verleitet, in jeder Kneipe, in die er geriet, erst mal sein Geldbündel auf die Theke zu knallen.
    Diese Protzerei hatte ihm schließlich einen Messerstich eingebracht.
    Die Streife fand weder den Raubmörder, noch konnte sie etwas über den Hergang des Verbrechens erfahren.
    Captain Rickes, dem der Bezirk unterstand, kannte seine Schäflein.
    »Wir setzen heute Abend eine Razzia an, Boys. Wenn der Mann, der den Texaner auf dem Gewissen hat, aus dieser Gegend stammt, wirft er heute Abend mit Geld um sich.«
    Aber die Leute, die es anging, hatten Lunte gerochen. Der Getränkeumsatz hielt sich an diesem Abend in Grenzen.
    Die Wirte fluchten, denn auch die übrigen Stammgäste kamen nicht. Sie wollten nicht zum Strandgut der Razzia gehören und auf einer Pritsche im Polizeigefängnis übernachten.
    Keon überflog mit einem raschen Blick das Häuflein seiner Stammgäste. Um die Stimmung zu verbessern, spendierte er eine Lage.
    Aber auch das half nicht viel.
    Er überlegte gerade, ob er noch eine Flasche opfern sollte, als Wilbur Sharp eintrat.
    Er sah sich unbehaglich um, dann lehnte er sich über die Theke und holte eine zerknautschte Zigarette aus der Tasche.
    Er machte den Eindruck eines Mannes, dem nicht ganz wohl in seiner Haut ist.
    »Was Neues?«,
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