Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0350 - Robot-Patrouille

Titel: 0350 - Robot-Patrouille
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
meldete sich die steuernde Hyperinpotronik des Abwehrforts. Sie diente jedoch nur als Relaisstation für eine Mitteilung des biologisch lebenden, hochintelligenten Zellplasmas, das einige hundert Kilometer entfernt in riesigen Silos gespeichert lag.
    „Zentralplasma spricht. Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl. Ich würde es unendlich bedauern, meine Gäste betrüben zu müssen. Die Hyperinpotronik ortet soeben den Angreifer. Er kommt auf Ihren Standort zu. Bitte, halten Sie sich bereit. Haben Sie unterdessen Nachrichten aus Ihrem Heimatsystem erhalten?"
    „Noch keine", sprach Orloff in Richtung der Aufnahmemikrophone. Er wußte, daß jedes Wort durch die Symboltransformer der Posbis übersetzt wurde.
    „Es tut mir sehr leid", entgegnete das Zentralplasma. „Wollen wir hoffen, gemeinsam zur Rettung des Imperiums beitragen zu können.
    Zwanzigtausend Fragmentraumschiffe mit sorgsam instruierten Posbibesatzungen werden mit Ihnen zum Solarsystem abfliegen. Die Raumschiffe werden dem Kommando meines alten Freundes Reginald Bull unterstellt. Wissen Sie wirklich nicht, wo sich Perry Rhodan aufhalten könnte?"
    Orloff wurde noch ernster, als er es ohnehin schon war.
    „Leider nicht. Der Großadministrator ist seit dem 12. Januar mit der CREST IV verschollen. Es ist eine Tragik, Sir."
    Orloff fiel zu spät ein, daß die Anrede „Sir" an dieser Stelle wohl unangebracht war. Er verzichtete jedoch auf eine Korrektur.
    „Es tut mir sehr leid. Demnach bleibt mir keine andere Wahl, als Sie zu bitten, der vereinten Menschheit nochmals meine unverbrüchliche Treue und Freundschaft zuzusichern. Jetzt halten Sie sich aber bereit. Das Experiment verspricht interessant zu werden."
    Das Zentralplasma schaltete ab, Orloff fing einen Blick seines Schülers auf.
    „Wollten Sie etwas sagen, Tim?"
    „Ja, Sir. Ich glaube, daß die Menschheit keinen besseren Bundesgenossen hat als diese riesigen, so nichtmenschlich aussehenden Plasmamengen, die sich nur mit allerlei Kunstgriffen am Leben erhalten können."
    „Woraus wieder einmal zu folgern wäre, daß nur Anstand, ethische Reife, Toleranz und Intelligenz bewertet werden sollten. Die äußere Erscheinungsform eines Lebewesens ist demgegenüber absolut unbedeutend. Kommen Sie nun. Wir gehen besser in die Panzerkuppel. Es wird etwas heiß werden. Dephin ist ehrgeizig."
     
    2.
     
    Die Bildschirmgalerie der Erfassungsoptik war ein Meisterwerk ihrer Art. USO-Spezialist Harl Dephin sah die Umwelt dreidimensional und farbig. Eine Spezialpositronik sorgte dafür, daß selbst geringfügigste Farbunterschiede augenblicklich korrigiert wurden. Optische Täuschungen, denen jeder Mensch unterlegen wäre, wurden durch die Automatik ebenfalls ausgeglichen.
    Der Paladin raste mit seiner Maximalgeschwindigkeit von einhundertzweiundsechzig Kilometern pro Stunden über das von sanften Bodenwellen durchzogene Gelände.
    Theoretisch entsprach dieser Wert der Dauerleistung. Wie alle Theorien besaß jedoch auch diese einige schwache Stellen.
    Die Schnelligkeit eines bodengebundenen Körpers hing immer von der jeweiligen Beschaffenheit des Geländes ab. Selbst ein Paladin konnte nicht dazu gebracht werden, Steilhänge oder Flußläufe mit seinem Spitzentempo zu überwinden. In der relativ ebenen Südsavanne der Hundertsonnenwelt lag die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 101,012 Kilometer pro Stunde. Das war ein beachtlicher Wert.
    „Energieortung", gab der Mathelogiker Drof Retekin über die Bordverständigung durch. Der USO-Spezialist fungierte als Chef der Rechen- und Ortungszentrale.
    „Welche Energieortung?" fragte Harl Dephin ärgerlich zurück. „Drücken Sie sich genauer aus, Drof. Sind es die fünf Roboter?"
    „Jawohl, Sir. Auswertung läuft soeben erst ein.
    Fünf Kampfmaschinen vom USO-Typ AT10/BERos.
    Gefährliche Konstruktionen, Sir."
    „Wir werden sehen. Captain Rigeler, ist Ihre Bewegungsmechanik eindeutig in Ordnung? Keine schwachen Stellen. Vielleicht nicht gemeldete Fehler, weil Sie annahmen, sie wären vernachlässigbar?"
    „Keine, Sir. Der Paladin reagiert auf jeden Ihrer Impulse."
    Harl Dephin nickte. Die SERT-Haube, die seinen Schädel bis zur Nasenwurzel bedeckte, machte die Bewegung mit. Sie war hochelastisch mit dem Kopf des Spezialisten verbunden.
    Harl Dephin war der einzige Mensch seines Volkes, der über eine parapsychische Fähigkeit verfügte. Man nannte ihn „Gefühlsingenieur"...
    Fachwissenschaftler hatten eine genauere Definition gefunden. Sie bezeichneten Harl Dephins
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher