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035 - Party im Blutschloss

035 - Party im Blutschloss

Titel: 035 - Party im Blutschloss
Autoren: Larry Brent
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Meilen vom Schloß Bloody Grave entfernt liegt.
    Man
durchsuchte den Wald, die Hügel, sondierte den Loch Tay und fand nichts. Auch
das Schloß inspizierte man, hielt es aber für ausgeschlossen, daß das Mädchen
sich eventuell dorthin gewandt haben könnte. Erstens ist das Tor immer
verschlossen, und zweitens fürchtet jeder Anwohner in dieser Gegend das alte
Gemäuer. Zu Punkt eins kann ich nicht viel sagen, Punkt zwei aber läßt sich
auch anders auslegen: Warum soll ein neugieriges, aufgeschlossenes und modernes
Mädchen nicht mal auf die Idee kommen, auf eigene Faust herauszufinden, was
denn nun Wahres an dem Geister- und Gespensterglauben der Alten dran ist.«
    »So kann man
es auch sehen.«
    »Würden Sie
es erlauben, daß ich mit Patsy ein paar Worte spreche?«
    McCormick
hatte nichts dagegen.
    »Warum nicht.
Kommen Sie, ich führe Sie zu ihr.«
    Larry erhob
sich, als McCormick seinen Stuhl zurückschob. Mit einem Seitenblick streifte
der schottische Wirt das Whiskyglas des Agenten.
    McCormick
seufzte. »Man merkt, daß Sie Amerikaner sind. Ihr braut Bourbon-Whisky. So
etwas wird in meinem Gasthaus gar nicht ausgeschenkt. Aber wie ihr in trinkt -
das habe ich jetzt zum ersten Mal gesehen. Einem Schotten muß sich das Herz in
der Brust umdrehen, wenn er einen Blick in dieses Glas wirft.«
    Larry sah
nach, ob er sich denn wirklich so barbarisch verhalten hätte. Er fand es nicht.
Als er das Glas umkippte, rollte gerade ein winziger Tropfen über seine Zunge.
    McCormick
atmete erleichtert.
     
    ●
     
    Der Wirt und
der Spezialagent verließen die Gaststube durch den Hinterausgang. Ein
handtuchschmaler, matt beleuchteter Korridor, in dem es nach Abfällen und
Speiseöl roch, führte zu einer hölzernen Treppe, deren Geländer schon recht
wackelig aussah.
    »Patsys
Zimmer liegt oben ...«
    McCormick
ging voran.
    »Wie alt ist
Patsy eigentlich?« wollte Larry wissen. In diesem düsteren Treppenhaus, in dem
seit seiner Errichtung vor siebzig Jahren nichts mehr renoviert worden war,
sprach er unwillkürlich leise.
    »Sie wird in
zwei Monaten neunundzwanzig, Mister Brent.«
    Wieder ein handtuchschmaler
Korri dor. Rechts ein winziges
    Guckloch, das
man kaum als Fenster bezeichnen konnte.
    X-RAY-3 warf
einen Blick hindurch. Es war nicht viel, was ins Blickfeld gelangte: der
Hinterhof, ein großer, klappriger Schuppen, mehrere Kistenstapel, in denen
leere Bierflaschen lagerten. McCormick ging noch eine Etage höher.
    »Hier haben
wir die Fremdenzimmer«, erklärte er. »Aber im Moment ist nicht viel los.
Meistens sind es Durchreisende, die hier hängenbleiben.«
    Von der
zweiten Etage des kleinen Hauses aus führte eine sehr schmale Treppe zu einer
Dachkammer. Aber so weit hinauf gingen sie nicht.
    Der Wirt
hielt sich links und knipste das Flurlicht an. Eine nackte Birne spendete
gelbliches Licht. Die dritte Tür war es.
    McCormick
klopfte an.
    »Ich bin es,
Patsy. Ich bringe Besuch mit .«
    Jemand
brummelte etwas Unverständliches vor sich hin.
    Der Wirt
drückte die Klinke herab und schob langsam die Tür auf. Er trat ein wenig zur
Seite, damit Larry Brent mit ihm auf gleiche Höhe treten konnte.
    Das Mädchen
saß vor einem winzigen, quadratischen Tisch, der genau vor einem kleinen
Fenster stand, von dem aus man einen Blick auf das Dach eines der Nachbarhäuser
hatte.
    Patsy drehte
ihnen den Rücken zu. Das Zimmer wurde durch eine altmodische Stehlampe, deren
zerknitterter Pergamentschirm ein paar kitschige Blumen zeigte, nur schwach
erhellt.
    »Hier ist
jemand, der will dich sprechen, Patsy.« McCormick sprach sehr langsam, deutlich
und ungewöhnlich leise, so, als wolle er vermeiden, seine Tochter zu
erschrecken.
    Da drehte sich
das Mädchen ganz langsam um .
     
    ●
     
    Harry P.
Reynolds steuerte den schweren Chevrolet in den Kreisel.
    »Hier muß es
doch jetzt sein«, sagte der gewichtige Amerikaner, den man nicht anders kannte
als mit einem Zigarillos im Mundwinkel.
    Außer
Reynolds saßen noch drei weitere Personen in dem dunkelblauen Wagen.
    Da war neben
ihm zunächst Lorette Young, eine vollbusige Blondine. Hinter ihm saßen Pit
Wright, der Drehbuchautor und Gina Peters, die zweite Hauptdarstellerin des
Films, den Reynolds als Produzent und Regisseur in Schottland zu drehen
gedachte.
    Gina Peters
war genau das Gegenteil der blonden Lorette Young, die in dem geplanten Film
ihre Gegenspielerin sein sollte. Gina war schwarzhaarig, und man sah ihr an,
daß sie italienischer Abstammung war. Die
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