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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber es suchte sich stets selbst aus, ob es für das Böse oder für das Gute kämpfen wollte. Es mochte sein, daß es sich im entscheidenden Augenblick aus Zamorras Hand wand und sich gegen ihn selbst richtete. Und gerade bei dieser unklaren Situation mit der Königskobra wollte Zamorra dieses Risiko nicht eingehen.
    Daß sein Freund, der Druide und Scotland-Yard Inspector Kerr, durch Gwaiyur geköpft worden war, war schlimm genug. Zamorra wollte kein zweites Fiasko dieser Art.
    Raffael hatte nichts Positives zu berichten. Der Transfunk reagierte nicht.
    »Gut, oder auch nicht gut«, sagte Zamorra. »Ich fahre zu Mansur Panshurab. Die Adresse ist gespeichert.«
    »Rechnen Sie mit einer Falle, Monsieur!« warnte Raffael Bois.
    Zamorra nickte. »Natürlich. Aber bis jetzt habe ich noch jede Falle überwinden können… ich melde mich so bald wie möglich wieder.«
    Er kehrte nach draußen zurück. In der Tat war weniger als eine Viertelstunde vergangen. Pascal hatte den Wagen gewendet, saß entspannt hinter dem Lenkrad und rauchte eine Zigarette.
    »Fahren Sie, Pascal. So schnell Sie können«, forderte Zamorra.
    »Und wohin?«
    Der Parapsychologe fiel aus allen Wolken. »Nach Lyon natürlich! Davon reden wir doch schon den halben Tag…«
    »Lyon? Ich…«
    Zamorra seufzte. »Fahren Sie endlich. Ich erkläre es Ihnen unterwegs…«
    In der Tat mußte die vermaledeite Schlange Pascal ein zweites Mal die Erinnerung an die gerade erst zurückliegenden Ereignisse genommen haben. Das ließ nichts Gutes für den weiteren Verlauf der Aktion hoffen.
    Immerhin brachte Pascal Zamorra sicher zu der angegebenen Adresse. Der Mercedes stand gut abgeschlossen auf einem Parkplatz am Straßenrand. Zamorra hatte den Zweitschlüssel bei sich.
    »Ich danke Ihnen, Pascal«, sagte er. »Fahren Sie so schnell wie möglich zurück, und lassen Sie den Wagen vorerst stehen. Am besten in freier Landschaft. Rühren sie ihn vorerst nicht wieder an…«
    »Wird gemacht«, versprach Pascal.
    Zamorra fand das Gebäude, in dem Mansur Panshurab sein Büro hatte. Er sah auf die Uhr. Es war längst Büroschluß. Ob Panshurab überhaupt noch da war? Aber das war anzunehmen. Der Inder würde warten. Er hatte Nicole in seiner Gewalt, und er wollte mit Sicherheit Zamorra hinzubekommen.
    Der Parapsychologe orientierte sich, in welchem Stockwerk sich Panshurabs Firma befand. Er trat in den Lift, drückte auf die Taste und sprang wieder nach draußen. Hinter ihm schloß sich die Tür, und die leere Kabine fuhr nach oben. Zamorra hetzte die Treppe hinauf. Wenn jemand ihn am Liftausgang erwartete, würde derjenige sich sehr wundern…
    Fast wäre Zamorra an der richtigen Tür vorbeigestürmt, die aus dem Treppenhaus zum Etagenkorridor führte. Er sprang zurück, blieb direkt an der Tür stehen und lauschte. Der Lift mußte angekommen sein.
    Aber hinter der Tür rührte sich nichts.
    Zamorra öffnete sie vorsichtig. Eine Hand umklammerte den Dhyarra-Kristall in der Jackentasche, bereit, ihn sofort einzusetzen, falls Gefahr drohte.
    Aber der Korridor der Etage war leer. Er war mit Teppichen und Blumen bestückt. Die Tür der Aufzugkabine stand offen. Niemand war hier, um Zamorra in Empfang zu nehmen, ihn in die Falle laufen zu lassen.
    Eine weitere Tür, verziert mit einer kostbaren Holzschnitzerei, die eine Königskobra darstellte…
    »Da bin ich ja richtig«, murmelte der Professor.
    Er verzichtete darauf, höflich zu sein und nach der Klingel zu suchen, die in der Schnitzerei versteckt lag. Er drückte mit dem Ellenbogen die Türklinke nieder und ließ die Tür nach innen aufschwingen.
    Dahinter befand sich ein luxuriöses Vorzimmer. Es war leer.
    »Monsieur Zamorra?« erklang eine Stimme aus dem nächsten Raum, dessen Tür nur angelehnt war. »Sie sind es doch, nicht wahr? Bitte, treten Sie doch ein. Es wird mir ein Vergnügen sein, mit Ihnen zu plaudern…«
    Zamorra witterte die Falle förmlich.
    Der Dhyarra-Kristall war aktiviert. Auf Kommando konnte er ungeheure Kräfte einsetzen, die diese beiden Büroräume schlagartig in Trümmerhaufen verwandeln würden.
    Vorsichtig trat Zamorra näher. Er überprüfte bei jedem Schritt seine Umgebung. Aber alles blieb ruhig, nichts veränderte sich, niemand griff an oder versuchte Zamorra mit Hypnose in seine Gewalt zu bringen. Das wäre ohnehin nicht gelungen, weil Zamorra einer der wenigen Menschen war, die nicht zu hypnotisieren sind, aber er hätte diesen Versuch mit Sicherheit bemerkt.
    »Bitte, Professor,
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