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0320 - Der Fluch von Babylon

0320 - Der Fluch von Babylon

Titel: 0320 - Der Fluch von Babylon
Autoren: Jason Dark
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wollender Traum vor. So unheimlich und unwirklich.«
    »Bleiben Sie einfach bei dieser Meinung und denken Sie daran, daß es ein Traum ist.«
    »Was mir schwerfällt.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Die Kraft der kleinen Motoren schob die Boote auf das Ufer zu.
    Näher und näher rückte der Sandstrand, der ihnen wie ein kleines Paradies vorkam. Suko hatte plötzlich das Gefühl, im Altertum zu sein, in einer Zeit die möglicherweise 4000 Jahre zurücklag.
    Das alles würde sich herausstellen, denn er glaubte nicht daran, daß Okastra sie so ohne weiteres aus seinen Klauen lassen würde. Er stand als unsichtbarer Lenker über ihnen und hielt sie an seinen langen Fäden fest. Mit Motorkraft erreichten sie den Strand.
    Suko hatte sich mittlerweile an Dinge wie diese gewöhnt. Er stand auf und sprang mit einem Satz über Bord. Das Wasser reichte ihm knapp bis zu den Knien. Der Motor wurde abgestellt, die Schraube hochgekantet, und Suko half mit, das Boot an Land zu ziehen.
    Sie brachten es vor den Wellen in Sicherheit, damit es nicht wieder ins Meer gezogen werden konnte. Auch die anderen beiden Boote waren inzwischen »gelandet« und von den Männern verlassen worden. Einträchtig standen sie nebeneinander.
    Die Gruppe sammelte sich.
    Noch immer glaubte der Kapitän, das Kommando zu haben. Diesmal machte ihm Suko einen Strich durch die Rechnung. Er erklärte dem Mann, daß sie sich nicht mehr auf dem Schiff befänden und andere Regeln bestünden.
    »Es muß Disziplin herrschen«, hielt man Suko entgegen.
    »Sicher, das wird auch so sein. Nur werde ich jetzt die Anordnungen geben. Ich habe Erfahrung in fremden Welten oder in der Vergangenheit der Erde, die…«
    »Sie wollen doch nicht behaupten, daß Sie…«
    »Ich will behaupten, daß ich Ähnliches schon erlebt habe«, erklärte Suko.
    »Und wo könnten wir sein?« fragte Winter.
    »Die Antwort werde ich euch geben!« vernahmen sie eine grollende Stimme. Jeder schwieg und starrte in die Richtung, aus der sie die Stimme vernommen hatten.
    Eine Gestalt, umschwebt von blauen Nebelschwaden, hielt sich dort auf. In dem Nebel erkannten die Gestrandeten ein rotglühendes Augenpaar. Suko und Claudia wußten Bescheid.
    »Das ist Okastra«, sagte der Inspektor leise.
    Seymour Glenn hatte ihn trotzdem verstanden. Er nickte nur, ansonsten zog er es vor, zu schweigen.
    Aus dem Nebel erklang eine Stimme. Der Dämon redete in der Sprache, die alle verstehen konnten.
    »Ich heiße euch herzlich willkommen in einem Land, das ihr einmal Babylonien genannt habt…«
    ***
    Ein anderer lag auf dem Altar. Ein Fremder, ein Mensch aus der Zukunft. John Sinclair.
    Das alles sah Baal, das sah auch ich. Ich wußte nicht, wie ich auf diesen Altar gekommen war und kannte auch nicht das Wesen, das vor mir stand, obwohl es etwas in meiner fernen Erinnerung gab, das mir sagte, vorsichtig zu sein.
    Baal, dieser mächtige Götze mit dem verschwommen wirkenden Gesicht, zuckte zurück. Er hob beide Arme und tat dies mit Bewegung, die mich an die einer Schlange erinnerten.
    Dann hörte ich seine Worte. »Du bist es. Du bist der Mensch, der das Kreuz hat. Das verfluchte, das…« Er sprach nicht mehr weiter und schrie mörderisch.
    Das hatte einen Grund.
    Mein Kreuz stemmte sich gegen die Magie.
    Urplötzlich war dieses Tal eingehüllt in einen grellen Kranz aus blendendem Licht, in dessen Zentrum sich die Altarplatte, mit mir darauf liegend, befand.
    Es waren regelrechte Lichtexplosionen, gewaltige Wolken, die sich über meinem Kopf ausbreiteten. Ich wurde ebenfalls getroffen, nicht äußerlich, sondern in meinem Innern, und ich bekam ein Gefühl der Leichtigkeit. Vergessen waren die Sorgen, die Schmerzen, die Ungewißheit, ich fühlte mich frei und glücklich, wobei ich innerhalb der Lichtglocke vier Gesichter sah, die mich an die Schutzheiligen erinnerten, und den Weg des von Hesekiel gefertigten Kreuzes begleitet hatten.
    Hier, in dieser völligen Fremde entfaltete das geweihte Silberkreuz seine Macht. Eine Fülle, wie ich sie noch nie erlebt hatte und die mich so sorglos und frei werden ließ.
    »Noch bist du nicht davongekommen!« hörte ich das ferne Schreien. »Noch nicht. Ich will ihn haben und werde ihn bekommen. Du hast nicht nur das Kreuz, du hast auch ihn, den Dolch, und ihn wirst du mir geben…«
    … geben … geben …
    So hallten die Echos von den Wänden der Schlucht zurück, als auch die strahlende Helligkeit zusammensank.
    Ich war allein.
    Allein in einer fremden Umgebung, in einem
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