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0314 - Chaos über Modula

Titel: 0314 - Chaos über Modula
Autoren: Unbekannt
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hinweg.
    Perry Rhodan blickte in Kasoms grinsendes Gesicht.
    „Endlich"' stöhnte der Ertruser „Ich habe Sie gesucht wie eine Stecknadel im Heuhaufen!"
    Verwirrt blickte der Großadministrator um sich. Überall waren die mähnengezierten Köpfe der Gurrads. Tausende von Füßen trampelten über den harten Bodenbelag. Es roch nach Schweiß, Blut und Staub.
    „Spüren Sie es auch, Kasom?" fragte er. „Spüren Sie die Befehle der Kristalle?"
    „Wir sollen allen Widerstand einstellen und uns den Generälen ergeben, Sir."
    Er schnaufte zornig.
    „Das könnte denen so passen. Aber sie haben anscheinend nicht mit den psychischen Auswirkungen einer Massenpanik gerechnet. Niemand von den Löwenköpfen ist imstande an etwas anderes als an seine Raumschiffe zu denken. Sie rasen blind drauflos und erfassen die Hypnobefehle wahrscheinlich nicht einmal. Ihre Gehirne sind durch einen Schock blockiert, Sir."
    „Sehr interessant", entgegnete Rhodan in dem vergeblichen Versuch, zu scherzen. „Und weshalb reagieren Sie nicht auf die Hypnobefehle."
    Ein glucksendes Lachen kam tief aus Kasoms Kehle.
    „Weil ich nicht kann. Ich entspanne mich einfach geistig und lasse mich von der Woge der fliehenden Guerillas mitreißen."
    „Ich frage mich nur, warum die Birnenraumer nicht auch gestartet sind. Sie müssen doch den entsprechenden Befehl genauso gut empfangen haben wie Major Kulu."
    Der Ertruser zuckte die mächtigen Schultern. Rhodan mußte sich krampfhaft festhalten. um nicht abgeworfen zu werden.
    Er blickte nach oben, als er das typische Heulen der Robotflugkörper vernahm. Am Himmel wimmelte es plötzlich von diesen kleinen, wendigen Fahrzeugen. Doch eigenartigerweise griffen sie nicht an.
    Sie wollen uns lebend! durchzuckte es Rhodan.
    Dort, wo die Birnenraumschiffe stehen mußten, ertönten dumpfe Explosionen. Raketenbomben rasten mit schrillem Pfeifen vom Himmel.
    „Beeilen Sie sich, Kasom!" rief der Großadministrator. „Man bombardiert unsere einzigen Fluchtmöglichkeiten!"
    Aber Melbar Kasom konnte unmöglich schneller vorankommen als die Masse der Fliehenden. Gegen dieses gigantische Meer von Leibern waren auch seine übermenschlichen Kräfte nutzlos.
    Endlich war das erste Schiff erreicht.
    Auch die fliehenden Gurrads erkannten, daß ihre Zeit nur noch knapp bemessen war, daß in wenigen Minuten vielleicht keines ihrer Schiffe mehr starten konnte. Aus einem schlugen bereits Flammen. Dann kippte es und prallte mit Donnergetöse auf den Boden.
    Sämtliche Gurrads drängten auf die Ladeluken des vordersten Birnenraumschiffes zu. Wer fiel, wurde niedergetrampelt. Die anderen stürmten darüber hinweg.
    Melbar Kasom erkämpfte sich den Weg mit brutaler Kraft. Er nahm auf die Gurrads keine Rücksicht mehr. Offenbar gab er ihnen die ganze Schuld an der Katastrophe.
    Links und rechts waren plötzlich Schottbegrenzungen. Eine Kante riß Rhodans linken Ärmel auf. Ein brennend heißer Schmerz fuhr durch den Arm. Er biß die Zähne zusammen.
    Der Strom der Leiber ergoß sich eine schräge Rampe abwärts. Die Gurrads brüllten und tobten.
    Kasom stürzte, raffte sich wieder auf und zog den Großadministrator aus einem Knäuel ineinander verschlungener Arme und Beine.
    Es war die Hölle.
    Irgendwo krachten Schotte. Eine Alarmpfeife wimmerte. Kraftwerksreaktoren liefen donnernd an.
    Dumpfe Explosionen erschütterten den Laderaum, in dem Rhodan, Kasom und etwa tausend Gurrads Zuflucht gefunden hatten. Der Boden neigte sich, und die Männer schrien und stöhnten.
    Gleich einer Traumerscheinung tauchte vor Rhodans Augen das verschwitzte Gesicht Roi Dantons auf, dann raubten ihm durchkommende Beschleunigungskräfte das Bewußtsein.
     
    *
     
    Lordadmiral Atlan vernahm mit maskenhaft starrem Gesicht die Botschaft des Freundes.
    Über Hyperkom teilte Perry Rhodan mit, daß er sich zusammen mit seinen Männern - oder zumindest einem großen Teil des Kommandotrupps - und etwa tausend Gurrads in dem großen Laderaum eines Birnenraumschiffes befand und daß ein Befreiungsversuch augenblicklich sinnlos sei.
    Eine Bildübertragung kam nicht zustande. Aber an den Nebengeräuschen, dem Dröhnen, Schreien und Stampfen erkannte Atlan, daß der Freund wahrscheinlich so in der Menge eingepfercht war, daß er die Aufnahmeoptik nicht vor sein Gesicht bekam.
    Die Ortungszentrale der CREST IV versuchte seit dem Beginn der Hyperkomübertragung, ein einzelnes Birnenraumschiff auszumachen, das soeben aus der Atmosphäre von Modula II entkommen war.
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