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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch
Autoren: Rolf Michael
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waren, das Grab aus Habgier wieder zu öffnen, haben die Neugier mit dem Leben bezahlt. Und nun hat sie ein Dämonenfürst unter seiner Kontrolle!«
    »Wir müssen sie finden und unschädlich machen!« sagte Professor Zamorra entschlossen. »Also geh mal hin und horch dich um. Ich werde so lange versuchen zu schlafen, bis du zurück bist!«
    Der Schlaf dauerte nicht besonders lange. Als Carsten Möbius zurück kam war gerade eine halbe Stunde vergangen.
    »Die Polizei ist abgezogen und das Tal der Könige wieder für die Touristen zugänglich!« berichtete der Junge mit den langen Haaren. »Denn die Mumie ist fortgegangen. Man hat sie in nördlicher Richtung in der Wüste verschwinden sehen. Die Spur führt schnurgerade nach Norden. Was mag sie wohl dort in der Wüste suchen?«
    »Leonardo de Montagne ruft sie!« sagte Professor Zamorra. »Er zwingt sie, seinem Befehl zu folgen. Wir müssen hinterher!«
    »Dann lock schon mal wieder den Dschinn herbei!« empfahl Carsten Möbius.
    »Das geht nicht. Asfar ist nur ein Geisterwesen und kein Dämon, der über Höllenkräfte verfügt!« sagte Professor Zamorra. »Er wird lange brauchen, bis er wieder so stark geworden ist, daß er richtige Menschen tragen kann.«
    »Dennoch müssen wir die Mumie verfolgen!« sagte Carsten Möbius mit fester Stimme. »Wenn deine Theorie stimmt und Leonardo Micha in seiner Gewalt hat, dann führt uns Nefru direkt zu ihm. Ich werde ein Auto mieten!«
    »Und damit im Wüstensand stecken bleiben!« erklärte Professor Zamorra. »Wir nehmen Kamele. Mit der nächsten Fähre setzen wir über. Im Dorf Kurna bekommen wir alles, was wir benötigen!« Die letzten Worte sprach der Meister des Übersinnlichen mit so fester Stimme, daß Carsten Möbius nichts mehr dagegen sagte. Professor Zamorra hatte die größten Erfahrungen und ein umfassendes Wissen in allen Bereichen. Carsten Möbius seufzte. Denn Kamelreiten war ganz und gar nicht seine Angelegenheit.
    Das Kismet, das Schicksal, meinte es gar nicht gut mit ihm…
    ***
    Es gelang ihnen, zwei Hudschun, zwei weiße Rennkamele in Kurna zu kaufen. Die Tiere waren in guter Verfassung und der Preis war dementsprechend gesalzen. Handeln hatte nicht viel Wert und die Touristenkamele waren für einen strapaziösen Ritt total ungeeignet. Bei dem Händler erstanden sie gleich noch die passende Aufschirrung, die Kleidung der Beduinen, die für einen Wüstenritt am praktischsten ist und einige Wasserflaschen aus Ziegenleder. Professor Zamorra dachte wirklich an alles.
    Langsam senkte sich die Nacht wieder über Ägypten als die Bewohner von Kurna kopfschüttelnd den beiden fremden Effendis nachstarrten, die hinein in die Wüste ritten. Mochte Allah ihnen gnädig sein…
    ***
    Leonardos Skelettkrieger zerrten Michael Ullich und Gwendolyn Wilson durch die schwarzen Gänge der unterirdischen Totenstadt von Memphis. Je zwei der Gerippe hatten einen von ihnen gepackt, während der fünfte mit einer Fackel voran ging. Zwar benötigten die unheimlichen Knochenwesen kein Licht, doch Leonardo de Montagne hatte angeordnet, daß die beiden Gefangenen sahen, wohin sie gebracht wurden.
    Die Gänge dieser Schreckenswelt sollten ein Teil der Qualen sein, die ihnen der Fürst der Finsternis zufügen wollte. Von seinem Refugium in der Hölle aus sah der Montagne durch Vassagos Spiegel in die Gänge der Nekropole. Doch Michael Ullich schien alles gleichmütig hinzunehmen und Gwendolyn Wilson hatte offensichtlich das Bewußtsein verloren, denn ihre Füße schleiften über den Boden, während die Skelettkrieger sie vorwärts schoben.
    Die Gänge waren schmal wie in den römischen Katakomben. Ein Mann konnte einen solchen Gang allein verteidigen. Kleine, vermauerte Einbuchtungen in den Wänden wiesen auf die Gräber der Bewohner des alten Memphis hin. Manchmal zweigten schmale Gänge zu einer richtigen Grabkammer ab, in die sich die Reichen beisetzen ließen.
    Teilweise waren noch Malereien an den Wänden und an den mit weißer Tünche verputzten Gräbern zu sehen, die Michael Ullich aus den wiedergefundenen Totenbüchern kannte, die man den Verstorbenen mit auf den letzten Weg gab.
    In diesen Büchern war mit Bildern und Hieroglyphen der Weg erklärt, den nach dem Glauben der alten Ägypter die Seele machen mußte, um den ewigen Frieden zu finden.
    Anubis , der Wächter und Führer der Toten mit dem Schädel eines Schakals war sehr oft abgebildet. Auch die weisen Vaviane, die über die Seele zu Gericht sitzen. Und die Versammlung
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