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0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

Titel: 0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis
Autoren: Jazz-Trompeten zum Begräbnis
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und sicher Komparsin beim Film war, einem Hollywood-Ballett angehörte oder eine Schönheitskonkurrenz gewonnen hatte. Entlang dem Strand gab es zwei Reihen von Badehütten.
    Je weiter ich strandaufwärts stiefelte, umso schwächer wurde der Betrieb. Schließlich sah ich die beiden letzten Badehütten.
    In welcher wartete Mabel Brown?
    Die erste war verschlossen. Auf mein Pochen meldete sich niemand. Es war auch niemand in der Nähe. Nur zweihundert Yards weiter südlich lagen drei Girls auf einer bunten Decke.
    Die Tür der zweiten Badehütte stand einen Spalt weit offen. Der Raum dahinter war finster, denn die Badehütte verfügte nur über zwei kleine Fenster, deren Holzläden jedoch geschlossen waren.
    Ich hob die Nase und schnupperte. Es roch nach Sonnenöl.
    »Mrs. Brown?«
    Ich erhielt keine Antwort.
    Als ich die Tür aufstieß, fiel das grelle Sonnenlicht in die Hütte und schnitt ein verzerrtes Viereck aus der Dunkelheit.
    Auf dem Boden lag eine Frau. Ich sah ein schlankes bronzefarbenes Bein bis zum Ansatz eines weißen Badeanzuges. Ich trat einen Schritt näher.
    Im gleichen Augenblick ertönte neben mir ein leises Geräusch.
    Ich reagierte blitzschnell, dennoch zu spät.
    Als ich mich nach rechts warf, zischte etwas Helles auf mich zu und traf mich mit einer fürchterlichen Wucht am Haaransatz. Ich spürte noch, wie ich in die Knie sackte, dann schlug ich mit dem Gesicht auf die Holzdielen der Hütte und wusste von da an nichts mehr.
    ***
    Als ich wieder zu mir kam, dröhnte es in meinem Kopf wie in einer Kesselpauke. Mir war speiübel, und auf meinen Augenlidern schienen Bleigewichte zu liegen.
    Ich lag mit geschlossenen Augen und horchte in die Stille. Das Dröhnen der Kesselpauke ließ langsam nach, und ich konnte drei Arten von Geräuschen unterscheiden. Das sanfte Rauschen des Pazifiks, dessen blaues Wasser mit gierigen Zungen stoßweise über den feuchten Sand des Strandes leckte, das Ticken meiner Armbanduhr und das Lachen eines Mädchens in beträchtlicher Entfernung. Offenbar war Wind aufgekommen, der Wortfetzen herübertrug.
    Ich entsann mich des braungebrannten Damenbeins und fühlte, wie eine Gänsehaut über meinen Sonnenbrand kroch.
    Vorsichtig öffnete ich ein Auge, richtete mich dann in sitzender Stellung auf und überzeugte mich mit einem Blick, dass der Kerl, dem ich das Ding über den Schädel verdankte, nicht mehr in der Hütte war.
    Das Damenbein war immer noch da, und im Schatten dahinter sah ich Mabel Brown.
    Sie lag auf dem Rücken. Sie trug einen einteiligen weißen Badeanzug. Die Finger ihrer Rechten waren in ein weißes Tuch gekrallt. Neben Mabel Brown waren die Dielen dunkel gefärbt.
    Ich stand auf, schwankte zu der Frau hinüber und blickte in ihr Gesicht.
    Die Bernsteinaugen waren starr und tot. Ich drehte die Frau vorsichtig auf den Bauch.
    Es war die gleiche Wunde wie bei John Greene. Offensichtlich hatte der Täter auch die gleiche Waffe benutzt.
    Ich nannte mich einen Narren. Hätte ich Morrisson mitgenommen, wäre der Mörder sicherlich nicht entkommen.
    Dann trat ich vor die Hütte, ließ meine Blicke in die Runde gehen und gewährte in einiger Entfernung einen Mann. Er trug wie ich eine Badehose, hockte auf einem Bademantel, und es dauerte einige Sekunden, bis ich in dem Kerl meinen Schatten erkannte.
    ***
    Wieder trat die FBI-Mordkommission in Aktion, und die Untersuchung bestätigte meine Vermutung. Gleicher Täter, gleiche Waffe.
    Keinerlei Spuren am Tatort, bis auf ein rotes Haar.
    Es lag auf Mabels Browns linker Hüfte und war auf dem weißen Badeanzug nicht zu übersehen.
    Der Gegenstand, den Mabel Brown mir zeigen wollte, war nicht zu finden.
    Noch am Nachmittag durchsuchten wir ihren Bungalow. Er war mit großem Komfort eingerichtet.
    Wir fanden nichts, was wir mit den Falschmünzern irgendwie in Zusammenhang bringen konnten.
    Nachdem wir eine Stunde lang den Bungalow durchgewühlt hatten, fiel mir plötzlich ein, dass von Mabels Hündchen nichts zu sehen war.
    »Was für eine Rasse?«, fragte Morrisson
    »Ein winziger Pudel, wahrscheinlich ein ganz junges Tier. Denn selbst kleine Zwergpudel sind ausgewachsen viel größer. Das Tier war lila gefärbt und hatte ein gelbes Halsband.«
    »Lila? Grässlich! Ob das Tier entlaufen ist?«
    Ich zuckte die Achseln. »Mabel Brown hat zum Strand offenbar ein Taxi benutzt. Das Cadillac-Coupe steht noch in der Garage.«
    »Oder ein Bekannter hat sie zum Strand gefahren«, sagte Morrisson.
    »Vielleicht der
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