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0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

Titel: 0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis
Autoren: Jazz-Trompeten zum Begräbnis
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Helen Winter.«
    »Einfach nicht zu glauben« murmelte Phil. »Dieser Sabatino hat demnach mit seinen eigenen Maschinen Falschgeld gedruckt. Er hat sie nur an einen anderen Ort bringen lassen, als seine Druckerei pleiteging. Demnach ist bei ihm niemals ein Mann namens Walter Rutman aus Detroit aufgetaucht. Die Verhandlungen und der Verkauf waren nichts als vorgetäuschtes Theater, um uns in die Irre zu führen. Übrigens sehr geschickt von Sabatino, diesen Rutman genauso zu beschreiben, wie Lester Brown aussieht. Der Grafiker war ja längst tot, als unser Zeichner ein Bild von diesem Rutman anfertigte. Sabatino riskierte also nichts. Im Gegenteil. Der Verdacht wurde in eine ganz andere Richtung gelenkt. Und Sabatinos Aussage erhielt den Schein der Glaubwürdigkeit.«
    »Dann heißt der rothaarige Killer sicherlich auch nicht Rutman« murmelte Morrisson. »Aber ich glaube, über die Hintergründe der Morde zerbrechen wir uns lieber jetzt nicht die Köpfe. Das hat bis später Zeit. Jetzt werden wir Sabatino und seine Freundin kassieren.«
    ***
    Es dämmerte bereits, als unser Wagen auf dem Colorado Boulevard vor Sabatinos Grundstück hielt.
    Wir waren zu viert, Morrisson, Phil, ein Kollege, dessen Name mir entfallen ist, und ich.
    Der Kollege blieb vor dem Grundstück, um hier für alle Fälle den Fluchtweg abzuschneiden.
    Der Bungalow war dunkel.
    Als wir über den Rasen schritten, vernahm ich leise Musik.
    Offenbar spielte auf der Terrasse ein Radio.
    »Geht ihr beide rechts ums Haus herum«, sagte ich zu Phil und Morrisson. »Ich schlage einen Bogen nach links. Wenn Sabatino irgendwelche Mätzchen macht, bin ich hinter ihm.«
    Ich ging dabei von der Annahme aus, dass sich Sabatino mit seiner Freundin auf der Terrasse befand, was man an diesem lauen sternklaren Sommerabend getrost voraussetzen konnte.
    Phil und Morrisson schlichen nach rechts davon.
    Ich hielt mich dicht an der linken Seitenwand des Bungalows, huschte geduckt unter dem großen weit geöffneten Fenster vorbei und erreichte die Hausecke, hinter der die Terrasse lag.
    Ich ging in die Knie und schob den Kopf ein Stück vor.
    Auf der Terrasse standen zwei Liegen. Neben der einen war eine Hausbar aufgebaut. Vor ihr stand Sabatino, nur mit Hemd und leichter Sommerhose bekleidet, und beschäftigte sich mit einem Mixer.
    Auf der zweiten Liege saß Helen Winter. Sie trug einen Hausanzug, dessen Farbe ich im Dämmerlicht nicht erkennen konnte.
    »Und wie willst du es machen?«, fragte sie in diesem Augenblick. »Soll Rutman wieder auftreten?«
    »Nein«, grunzte er. »Diesmal genügt ein einfacher Raubmord.«
    »Na hoffentlich schöpfen die Bullen keinen Verdacht.«
    »Das tun sie erst, wenn ihnen Siegel oder-Torres eines Tages in die Hände fallen. Nein«, er schüttelte den Becher, nahm dann den Deckel ab und roch prüfend an dem Cocktail, »die beiden sind überflüssig. Sie werden verschwinden.«
    »Aber wenn…«
    Sie brach ab. Denn in diesem Augenblick tönte Phils Stimme dazwischen. »Sie führen ja hochinteressante Gespräche, meine Herrschaften. Können wir ein wenig mitplaudern?«
    Mein Freund und Morrisson traten hinter der Ecke hervor.
    »Hallo, Mister Decker«, dröhnte Sabatino ihm entgegen. »So spät noch?«
    Er nahm den Mixbecher in die Linke und trat auf meinen Freund zu. Er streckte die Rechte aus, als wolle er ihm die Hand geben. Aber im gleichen Augenblick vollführte der Mixbecher einen Bogen durch die Luft. Sein Inhalt klatschte Phil ins Gesicht und nahm ihm die Sicht.
    Noch in der gleichen Sekunde schlug Sabatino zu.
    Es war ein gefährlicher und brutaler Schlag.
    Er traf Phil an der Kinnspitze.
    Mein Freund wurde zur Seite geworfen, strauchelte ohne einen Laut und stürzte dann vornüber, genau auf die Liegefläche der Hollywood-Schaukel, die noch immer auf der Terrasse stand.
    Alles hatte sich in unglaublicher Geschwindigkeit abgespielt.
    Weder Morrisson noch ich hatten Gelegenheit gehabt, einzugreifen. Und nun warf sich Sabatino mit dem ganzen Gewicht seines mächtigen Körpers auf Morrisson und riss ihn mit sich zu Boden.
    Ich schnellte empor. Aber ich kam nicht rechtzeitig, um meinem Kollegen beizustehen. Denn blitzschnell hatte Helen Winter eine noch nicht geöffnete Flasche von der Hausbar genommen und mit unheimlicher Wucht meinem Kollegen über den Schädel geschlagen.
    Morrisson blieb liegen, ohne sich zu rühren.
    Sabatino richtete sich langsam auf. Er kehrte mir den Rücken zu.
    Mit zwei Sätzen war ich bei ihm.
    Aber er
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