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0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

Titel: 0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis
Autoren: Jazz-Trompeten zum Begräbnis
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Nachbarschaft hat gesehen, wie Yvonne Winter das Haus über die Feuerleiter verließ. Auch auf der Straße hat sie niemand gesehen. Wir können also vermuten, dass sie mit einem Wagen abgeholt wurde. Vielleicht hat sie sich auch in einer Kneipe irgendwo in der Nähe mit jemandem getroffen.«
    »Vielleicht. Rutmari, ihr Mörder, scheint sie beobachtet zu haben. Er muss ihr bis zu unserem Hotel gefolgt sein. Er muss auch gewusst haben, dass wir dort wohnen. Denn offensichtlich erstach er sie erst, als er feststellte, dass die Frau zu uns wollte, vermutlich, um uns etwas Wichtiges mitzuteilen.«
    »Wer weiß«, sagte ich. »Was wirklich geschah, und warum es geschah, das werden wir erst erfahren, wenn wir diesen Rutman haben.«
    »Zurzeit ist der Bursche spurlos verschwunden«, meinte Morrisson. »Die Fahndung hat bis jetzt keinerlei Erfolg gebracht.«
    ***
    In dieser Nacht kam uns ein seltsamer Zufall zu Hilfe.
    In einer billigen Kneipe in Hollywood entstand eine Schlägerei zwischen einigen angetrunkenen Männern. Die Cops der Stadtpolizei griffen ein, verhafteten die Trunkenbolde und schleppten sie zum nächsten Revier. Dort beschäftigte man sich mit ihren Personalien. Dabei fielen zwei Männer auf. Der eine hieß Leo Siegel, der andere Richard Torres. Beide wurden vom FBI gesucht. Es wa- ren die beiden Killer, die im Auftrag des unbekannten Falschmünzerbosses die elf Gagmitglieder beaufsichtigt hatten.
    Die Bezeichnung Killer traf allerdings nicht zu.
    Bei Torres und Siegel handelte es sich um relativ unbedeutende Gangster, die sich ihre Brötchen als Gorillas verdienten. Einen Mord konnten wir ihnen nicht nachweisen. Sie waren nicht bewaffnet, wenn man von Schlagringen absieht.
    Wir verhörten sie. Und wir holten alles Wissenswerte aus den beiden heraus. Sie waren nicht sonderlich intelligent und verstrickten sich schnell in Widersprüche. Dann gaben sie auf, gestanden alles - und das war nicht viel.
    Auch sie wussten nicht, wer der unbekannte Boss war. Auch sie waren wie die übrigen elf Falschmünzer engagiert worden. Auch sie hatten von Lester Brown ihre Befehle erhalten. Sie stritten es empört ab, mit der Ermordung des Grafikers etwas zu tun zu haben.
    Allem Anschein nach war Lester Brown tatsächlich der einzige gewesen, der über die Person des Falschmünzerboss Bescheid wusste.
    Und wir kamen immer mehr zu der Überzeugung, dass dieses Wissen der Grund für seine Ermordung gewesen war. Der unbekannte Boss hatte den unbequemen Mitwisser ausschalten lassen. Vermutlich hatte er sich dazu einen wirklichen Killer engagiert.
    Und das konnte niemand anders als Walter Rutman sein.
    Aber etwas sehr Interessantes hatten uns die beiden Gangster Siegel und Torres zu erzählen. Sie rückten freiwillig damit heraus, offenbar in der Meinung, ihre Lage damit zu verbessern.
    Beide hatten von dem Boss 200 000 Dollar in Blüten erhalten, die wir zum größten Teil sicherstellen konnten.
    Der Boss hatte sie beauftragt, davon insgesamt 50 000 umzusetzen, in echtes Geld umzutauschen. Dann sollten sie die 50 000 in ihren Zimmern in einer billigen Pension im Norden von Los Angeles verwahren. Der Boss hatte ihnen erklärt, dass er dort aufkreuzen werde, um das Geld in Empfang zu nehmen. Er wollte ihnen dann weitere 100 000 Dollar in Blüten mitbringen, für deren Umsatz sie im Laufe eines Vierteljahres sorgen mussten.
    »Dann müsst ihr doch mit dem Boss gesprochen haben«, sagte ich. »Ich denke, ihr habt ihn nie gesehen.«
    »Wir haben nur mit ihm telefoniert. Er ruft immer in einem Drugstore in der 174. Straße an. Jeden zweiten Samstag um 17 Uhr erkundigt er sich, wie viel wir umgesetzt haben.«
    Ich musterte den riesigen Berg Blüten, der sich auf Morrissons Schreibtisch türmte.
    »Wie viel habt ihr bis jetzt umgetauscht?«
    »Torres und ich, wir haben insgesamt 80 000 in Blüten ausgegeben und dafür 44 000 als echtes Wechselgeld vereinnahmt.«
    »Dann habt ihr Tag und Nacht nur Geld ausgegeben?«
    »Ja, so war es.«
    »Wann wäre der nächste Anruf vom Boss fällig?«
    »Samstag.«
    »Das wäre morgen.«
    »Ja.«
    »Wenn ihr ihm sagt, dass ihr die 50 000 Bucks fast zusammen habt, wird er doch voraussichtlich bald bei euch auf tauchen.«
    Siegel, der den Wortführer machte, schüttelte den Kopf.
    »Jeder von uns soll 50 000 umsetzen, sodass der Boss insgesamt 100 000 abholen kann. Aber wir haben noch nicht mal die Hälfte ausgegeben.«
    »Euer Boss scheint viel Vertrauen zu euch zu haben«, meinte Phil und grinste. »Ihr
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