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0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

Titel: 0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis
Autoren: Jazz-Trompeten zum Begräbnis
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Druckerei-Besitzer, der jener Person, die Tony Sabatino uns genau beschrieben hatte, nur entfernt ähnlich sah.
    Wir durch wühlten sämtliche Verbrecher-Archive. Aber auch hier war der Gesuchte nicht zu finden.
    Zur Unterstützung der Fandung fertigten unsere Zeichner ein Bild an, das nach Tony Sabatinos Angaben gestaltet wurde.
    Als es fertig war, ließ es Morrisson in sein Office bringen. Der Zeichner meinte voller Stolz: »Mister Sabatino sagt, die Ähnlichkeit sei ungeheuerlich. Wie eine Fotografie.«
    »Zeigen Sie schon her«, knurrte Morrisson und nagte an einem schwarzen Zigarrenstummel.
    Der Zeichner entrollte einen großen weißen Bogen. Er hielt ihn so, dass Morrisson das Porträt genau von vorn sehen konnte.
    Krachend polterte der Stuhl zu Boden, als der alte FBI-Agent aufsprang. Der schwarze Zigarrenstummel fiel ihm aus dem Mund. Er merkte es noch. Verblüffung malte sich in sein Gesicht.
    Nach einigen Sekunden wandte er sich an uns.
    »Es gibt keinen Zweifel, meine Herren. Der Abgebildete ist kein anderer als Lester Brown, der ermordete Grafiker.«
    ***
    Die Falschmünzer hatten nur Fünfzig- und Hundert-Dollar-Noten gedruckt. Jeder der Falschmünzer hatte einen Tag nach John Greers Ermordung, 200 000 Dollar in Blüten erhalten und die Aufforderung vom Boss, Los Angeles zu verlassen.
    Den Boss aber kannte niemand. Er hatte sich nicht ein einziges Mal gezeigt, sondern seine Anweisungen nur über Lester Brown gegeben, der den Boss offenbar häufig irgendwo getroffen und dabei Anweisungen erhalten hatte.
    Wir fragten die Falschmünzer, wie sie in die Bande gekommen seien. Die Antworten waren verblüffend ähnlich. Ich will hier die eines noch jungen Burschen wiedergeben. Allen anderen erging es fast genauso. Er antwortete: »Vor vierzehn Monaten, ich war gerade aus dem Zuchthaus entlassen worden und hatte keinen Job, rief ein Mann bei mir an und fragte, ob ich an einem Job interessiert sei. Ich ließ mir Einzelheiten erzählen und fuhr nach Los Angeles, nahm mir ein Zimmer und arbeitete zu den verabredeten Zeiten auf der Farm. Wir haben insgesamt Blüten im Wert von zehn Millionen Dollar gedruckt. Als der Boss sein Unternehmen so plötzlich aufgab und uns anwies zu verschwinden, erhielten wir jeder genau 200 000 Bucks. Die Killer aber erhielten - der eine, der Leo, brüstete sich damit - 800 000 Dollar in Blüten. Das heißt, der Boss hat noch sechs Millionen für sich.«
    »Was waren das für Killer?«
    »Zwei finstere Burschen, die uns bei der Arbeit bewachten und uns klarmachten, dass wir keine Sekunde mehr zu leben hätten, wenn wir jemals ein Sterbenswörtchen verraten würden. Wir hatten Angst vor den beiden.«
    »Was Lester Brown bis zu letzten Tag dabei?«
    »Nein. Etwa eine Woche bevor wir verschwinden sollten, tauchte er zum letzten Mal auf. Dann erfuhr ich aus der Zeitung, dass man ihn ermordet hatte. Ich bin davon überzeigt, dass es entweder einer der beiden Killer war oder der Boss selbst.«
    Die Angaben des Falschmünzers wurden von allen anderen Bandenmitgliedern bestätigt.
    Daraus ergab sich nun folgender Sachverhalt. Ein Unbekannter, der über erhebliches Anfangskapital verfügt haben musste, hatte elf erprobte Falschmünzer angeheuert, hatte Lester Brown als Strohmann benutzt und über ihn die notwenigen Maschinen aufgekauft. Er hatte zwei Millionen Dollar geopfert, mit seinen Killern die Falschmünzer unter Druck gehalten, zehn Millionen Dollar Blüten gedruckt, etwa dreieinhalb für »Mitarbeiter« ausgegeben und sich mit sechseinhalb Millionen Dollar zurückgezogen. -Warum der Boss Lester Brown ermordet hatte oder hatte ermorden lassen, war uns noch nicht bekannt. Das Motiv für John Greers Ermordung lag auf der Hand: Unser Kollege war auf der richtigen Spur gewesen. Auch Mabel Brown musste etwas gegen den Mörder ihres Mannes in der Hand gehabt haben. Als sie es mir geben wollte, wurde sie umgebracht. Was den seltsamen Anruf bei Mister High betraf, so hatte der Chef mit seiner Vermutung recht gehabt. Jemand hatte sich am Telefon als John Greer ausgegeben, weil der Boss der Falschmünzer Zeit gewinnen wollte, um eine letzte Serie Blüten fertigstellen zu können - Und er hatte es geschafft.
    Wir mussten jetzt also nach einem Mann suchen, der zwei Millionen Dollar flüssig gehabt hatte, der offenbar ein Fachmann im grafischen Gewerbe war und der vielleicht irgendwie mit dem Moonbeam zu tun hatte. Denn wir alle waren der Überzeugung, dass unser Kollege dort auf die richtige Fährte
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