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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans
Autoren: Marionetten des Satans
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Unterlagen zu studieren. Aus Harpers Berichten ersah ich, dass es.viel mühsame Kleinarbeit gekostet'hatte, bis er Joseph Smith als das erste Bandenmitglied identifiziert hatte. Weitere Arbeit hatte es gekostet, an Smith heranzukommen. Der Mann schien nur eine unbedeutende Funktion in der Bande zu bekleiden, aber offenbar hatte er strenge Verhaltungsmaßregeln. Offiziell arbeitete er als Dockarbeiter im Hafen und war Mitglied der Teamster Gewerkschaft.
    Den entscheidenden Tipp hatte Harper von einem V-Mann der Unterwelt bekommen; Smith und die Bande, zu der er gehörte, waren Fremdkörper in New York, und man wollte sie ausmerzen. Harper erfuhr, dass Smith sich alle fünfzehn Tage in Gander’s Inn begab und dort von einem Boss Instruktionen erhielt. Harper war in das Lokal gegangen, und dabei war Smith vor seinen Augen ermordet worden.
    Das war der Kern seiner Ermittlungen. Es gab da noch Berichte von Waffensendungen in Mittelamerika, die nach dort geschmuggelt worden waren und deren Herkunft von dieser Bande wahrscheinlich war. Aber diese Berichte waren vage und ungenau, sie gaben kein brauchbares Material.
    Ich begann zu überlegen. Das Lokal als Treffpunkt schied vermutlich für die Zukunft aus. Aber da war die Tatsache, dass Smith sich dort alle fünfzehn Tage mit seinem Boss getroffen hatte. Warum gerade in diesen Zeitabständen? Ich kam geradezu zwangsläufig auf einen Fahrplan. Das brachte mich auf eine Idee. Ich langte zum Telefon und ließ mir eine Verbindung mit der Dockarbeiter-Gewerkschaft geben.
    Nach einigem Warten bekam ich einen Sektionschef an die Leitung, den ich kannte.
    »Ich hätte eine Bitte…«, sagte ich.
    »Nur zu«, kam es aus der Muschel, »wenn das FBI bittet, ist das fast so gut wie ein Befehl.«
    »Es handelt sich um Ihr ehemaliges Mitglied Joseph Smith.«
    »Mit dem Namen gibt es viele. Meinen Sie etwa den, der vor Kurzem ermordet wurde?«
    »Genau den.«
    »Worum handelt es sich?«
    »Ich möchte gern wissen, wo er in den letzten Monaten gearbeitet hat. Genau gesagt, ich brauche exakte Angaben, welche Schiffe er an welchen Tagen entladen hat. Sie würden mir einen großen Gefallen tun, wenn Sie das über den Zeitraum der letzten vier Monate zusammenstellen und herüberschicken könnten. Wenn Sie bei der Gelegenheit noch etwas über ihn erfahren, teilen Sie es mit. Egal, ob es Ihnen wichtig oder unwichtig vorkommt. Jede Kleinigkeit kann bedeutsam sein.«
    »Will ich gerne tun. Agent. Cotton. Aber es wird nicht einfach sein. Er hatte so gut wie keine Freunde und war ohne Familie. Viel Privates werden wir Ihnen nicht mitteilen können. Ich weiß das, weil wir uns über den Fall unterhalten haben. Die Gewerkschaft hat einen Kranz zur Beerdigung geschickt.«
    »Tun Sie Ihr Möglichstes«, sagte ich und hängte ein.
    Ich hatte noch keine Ahnung, wie ich am besten vorging. Meinen Schlachtplan musste ich erst entwerfen, und dazu brauchte ich soviel Informationen wie möglich. Ich rief die Zentrale an.
    »Ich möchte eine Sprechfunkverbindung zu Wagen Nr. 18, Agent John Mclntosh.«
    »Verschlüsselt?«
    »Ja.«
    Es dauerte nur wenige Sekunden, dann knackte es im Hörer.
    »Hier Nummer achtzehn!«
    »Hier Jerry«, sagte ich. »Hello, John!«
    »Jerry, alter Junge. Ich hab schon gehört, dass du den Fall jetzt übernommen hast. Was kann ich für dich tun?«
    »Ihr seid doch auf Angelo-Veranazzo angesetzt. Was habt ihr zu berichten?«
    Ich zog das Tonbandgerät heran und drückte auf die Taste. Alles, was John jetzt sagte, würde auf Tonband gehen und von da getippt in die Akte wandern.
    »Wagen Nummer achtzehn - besetzt mit John Mclntosh und Fred Müller- Bericht!«, sagte John mit bester Mikrophonstimme. »Veranazzo wurde um vierzehn Uhr aus dem Gefängnis im City Court House entlassen. Er nahm ein Taxi und fuhr bis zur Ecke Fifth Avenue 34. Straße. Dort stieg er aus und wartete ungefähr fünfzehn Minuten. Dann erschien ein schwarzer Chrysler mit einem Mädchen am Steuer - ungefähr fünfundzwanzig, dunkles Haar…«
    »Hübsch?«, fragte ich.
    »Bildhübsch«, bestätigte er. »Kennzeichen des Wagens: 3ZNV478. Veranazzo stieg in den Chrysler. Es gab keine besonders herzliche Begrüßung. Der Wagen brauste los. Richtung Norden. Wir folgten ihm bis nach Queens Ellery.«
    Das war ein kleiner Ort am Long Island Sound. Eine Ferienkolonie für wohlhabende Leute. Es gab einen kleinen Fischerhafen dort und einen Badestrand, der wenig besucht war, weil der Eintritt zwei Dollar kostete.
    »In Queens
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