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0305 - Zamorras schwerste Prüfung

0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Beförderungsmittel zu geraten.«
    Sie verfielen in lockeren Trab. Die Dhyarra-Kristalle stärkten ihre Kondition. In diesem Zehn-km/h-Tempo konnten sie tagelang laufen, wenn es darauf ankam. Aber das würde kaum nötig sein. Denn irgendwo würden sie auf menschliche Zivilisation treffen.
    ***
    Die Sturmrösser landeten auf einer riesigen Plattform. Zamorras Begleiter veranlaßte den Professor abzusteigen. Obgleich Zamorra Stiefel trug, hörte er keinen Laut, als seine Füße den Boden berührten. Probeweise stampfte er einmal kräftig auf. Wieder blieb alles ruhig.
    Perfekte Geräuschdämpfung!
    Die Plattform war gigantisch. Überall glitzerte es. Zamorra war, als sei der dazugehörige Palast aus einem riesigen Kristall geschnitten worden. Dabei war seine Ausdehnung gigantisch.
    Kuppeln, schlanke Türme, zerbrechliche Brückenkonstruktionen, verschnörkelte Geländer, hier zierliche, dort riesige Fensterflächen. Große Portale, dazwischen Plattformen, gegeneinander versetzt, mit herrlich begrünten Gärten… Die ganze Anlage mußte mehrere Quadratkilometer Fläche bedecken. Wahrlich ein Werk der Götter. Von Menschenhand konnte all das niemals erbaut worden sein, selbst wenn man den verschobenen Zeitablauf in Betracht zog.
    Direkt vor Zamorra bildete sich eine Öffnung im Boden. Aus der Tiefe schwebten weitere Schwarzgepanzerte empor. In den Händen hielten sie
    12 seltsame, kurze Stäbe, in denen es schwach leuchtete.
    »Dieser nennt sich Zamorra. Er behauptet, Freund von Damon und Byanca zu sein. Er will Zeus sprechen.«
    »Er trägt die Kleidung eines Ewigen«, kam die Antwort hinter einem Helm hervor.
    »Ich trage keine Maske«, sagte Zamorra. »Gibt euch das nicht zu denken?«
    »Ewige sind wandelbar. Was willst du von Zeus?«
    »Hilfe erbitten. Ich muß zurück in meine Welt. Durch einen Irrtum landete ich hier.«
    »Du nennst dich Zamorra? Der Name ist bekannt. Wir werden sehen, ob zu ihm auch die richtige Person gehört. Du kommst mit.«
    »Ihr bringt mich zu Zeus?«
    »Vielleicht später. Erst müssen wir Klarheit gewinnen, wer du bist.«
    Jemand legte ihm die Hand auf die Schulter. Zamorra wollte sie abschütteln, aber da erhielt er einen leichten Stoß mit einem der kurzen Stäbe. Es durchzuckte ihn wie von einem Stromstoß.
    »Vielleicht sollte euch mal einer erzählen, daß ich nicht euer Feind bin«, knurrte der Parapsychologe. Aber die Schwarzen gingen nicht darauf ein. Sie drängten ihn auf das Loch im Boden zu.
    Er hatte sie herauf schweben gesehen, und er kannte Technik und Magie in der Straße der Götter. Also trat er mit einem mutigen Schritt vorwärts in den gähnenden Abgrund. Trotz allem war es immer wieder ein Akt der Überwindung. Die instinktive Furcht abzustürzen, sprang ihn jedesmal aufs Neue an. Aber auch diesmal stürzte er nicht.
    Mit den anderen schwebte er in die Tiefe, als stände er auf festem Boden. Er warf noch einmal einen Blick zurück und sah, wie »seine« drei Ritter auf die Sturmrösser stiegen und davonflogen.
    Sie hatten ihn hierher gebracht, und damit war ihre Arbeit erledigt. Sie widmeten sich wieder anderen Dingen, was auch immer das sein mochte!
    Nach etwa zwei Dutzend Metern, wie Zamorra es schätzte, wurde er in einen breiten Korridor geschoben. Auch hier dämpfte das Material des Fußbodens jedes Geräusch. Überhaupt vermißte Zamorra Laute, wie sie überall in einem bewohnten Bauwerk zu hören waren. Aber hier war nichts… Wenn nicht das Knarren der Rüstungen und das Atmen ihrer Träger zu hören gewesen wäre, hätte er geglaubt, den Gehörsinn verloren zu haben.
    Vor einem großen Portal blieben sie stehen. Einer der Schwarzen berührte einen bestimmten Punkt an der Wand. Im gleichen Moment jagte das Portal in die Höhe, um in der Decke zu verschwinden.
    Wenn es gleich wieder herunterzuckt und dabei genauso schnell ist, hat es die Wirkung eines Fallbeils, dachte Zamorra wenig begeistert. Trotzdem trat er in den dahinter liegenden Saal.
    Am anderen Ende stand eine düstere, hochgewachsene Gestalt.
    Plötzlich fror Zamorra. Unwillkürlich glitt seine Hand zum Dhyarra-Kristall im Gürtel. Aber er wußte, daß er dem anderen trotzdem unterlegen war.
    Das war nicht Zeus.
    Wer ihm da entgegensah, war Abbadon - der Herr des ORTHOS und der darin wohnenden Dämonen!
    ***
    Frechheit siegt, sagte sich Asmodis. Seit Zamorra verschwunden war und die Ewigen das spitzgekriegt hatten, war die große Jagd wieder abgeblasen worden. Asmodis konnte sich also trotz seines
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