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0298 - Amoklauf der Schläfer

Titel: 0298 - Amoklauf der Schläfer
Autoren: Unbekannt
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Decks transportiert werden sollten.
    Einer der einfacheren Arbeitsroboter registrierte den Oberleutnant um eine Sekunde zu spät. Hawk konnte gerade noch so ausweichen daß er nur gestreift wurde.
    Groots Schrei nach einem Medorobot kam zu früh. Der Oxtorner verzog lediglich ein wenig das Gesicht, als die wuchtige Maschine mit seiner Hüfte kollidierte. Der auf Gleisketten rollende Roboter dagegen wurde so heftig zur Seite geschleudert, daß er gegen eine Teleskopstütze der Kaulquappe stieß und mit eingedrücktem Bug liegen blieb. Pieter Groot blieb nichts weiter übrig, als den herbeigeeilten Medo-Robot zurückzuschicken und dafür zwei Reparaturroboter mit dem Abschleppen ihres „Kollegen" zu beauftragen.
    Erst als die Mannschleuse hinter Kasom und Hawk zufiel, verebbte draußen das Fluchen des Kommandanten.
    Im Kommandoraum stießen sie auf das Team der Positronik-Spezialisten, die den würfelförmigen Funktionsblock der Zusatzpositronik an das normale Bordgehirn anschlossen.
    Jedes Raumfahrzeug des Solaren Imperiums enthielt zwar ohnehin einen Autopiloten, doch nicht alle waren mit einer Schalteinheit für automatischen Linearflug ausgerüstet. Dieser Mangel sollte durch den Anschluß der Zusatzpositronik behoben werden, denn die Kaulquappe würde immerhin selbständig in den Linearraum eintauchen und zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Koordinatenpunkt wieder auftauchen müssen.
    Außerdem mußte das Auftauchmanöver mit der Auslösung des Zündimpulses so koordiniert werden, daß die fünfzig Transformbomben kurz nach der Rückkehr ins vierdimensionale Kontinuum zur Explosion gebracht wurden und dennoch nicht so früh, daß Hawk und Kasom in ihrem Raumjäger mit vernichtet wurden.
    Aber obwohl von der einwandfreien Arbeit der Spezialisten ihr Leben abhing, mischten sich die beiden Umweltangepaßten nicht ein, Sie wußten, daß sie in den Augen der Positroniker nur Laien waren und hätten trotz ihrer hohen militärischen Ränge eine unverblümte Abfuhr erhalten.
    Dafür ließen sie sich in den Kontursesseln des Kommandanten und Navigators nieder. Omar Hawk zündete sich eine Zigarette an und schaltete den Checkautomaten ein. Ununterbrochen flammten und verloschen gelbe und grüne Kontrollampen, mit schwachem Rascheln und Scharren schob sich der Checkstreifen aus dem Auswertungsschlitz.
    Die KW-5 war startklar, es gab weder am Kalup-Konverter noch an den Kraftwerken die geringsten Fehlerquellen. Die Impulstriebwerke waren frei von Rückständen, die Feldleiter zeigten keine Spannungsschwankungen. Sobald die Zusatzpositronik angeschlossen und programmiert war, würde das Schiff starten können.
    Der Oxtorner bat Kasom, auf ihn zu warten. Er selbst wollte seinen Okrill nachholen, den er in einem Lagerraum der WILHELMINA untergebracht hatte.
    Als er mit Sherlock zurückkehrte, wurde die Zusatzpositronik bereits für den Einsatz - den letzten Einsatz der KW-5 - programmiert. Die fünfzig überschweren Transformgeschosse waren im Laderaum verstaut und an die Zündanlage angeschlossen.
    Hawk schauderte ein wenig bei dem Gedanken an die Energie, die fünfzig 1000-Gigatonnen-Fusionsbomben entwickeln konnten.
    Sie würde zweifellos ausreichen, um einen so relativ kleinen Planeten wie die Erde zu zertrümmern. Hoffentlich reichte sie auch aus, den Halbraumschirm Tamaniums an einer Stelle aufzureißen.
     
    4.
     
    Wieder einmal leuchtete das Symbol des Faktors Ivon dem fiktiven Bildschirm der Memohalle auf Tamanium. Wieder einmal scholl die kalte, leblose Stimme einer Maschine aus dem unsichtbaren Lautsprecher.
    Sie forderte Rechenschaft von Trinar Molat.
    Der vorletzte MdI hörte sich die Vorwürfe mit unbewegtem Gesicht an. Er ließ sich nichts von seiner Unruhe anmerken, sondern versuchte Gelassenheit zu heucheln.
    „Die Terraner scheinen einen neuen Angriff vorzuhaben", berichtete er. „Sie ziehen ihre Verbände um das Luum-System zusammen. Inzwischen wurde ihre Flotte durch tausend Fragmentschiffe der Posbis verstärkt."
    „Ich kenne die Verteidigungsanlagen von Tamanium", erwiderte Faktor Ikühl. „Damit können Sie sowohl Terraner als auch Posbis oder Maahks mühelos zurückschlagen. Sie sollten lieber ... „.
    Trinar Molat tat etwas, das er bisher noch niemals gewagt hatte: Er unterbrach Faktor I.
    „Ich weiß, daß Sie die Verteidigungsanlagen von Tamanium kennen", sagte er mit ätzendem Spott. „Aber wahrscheinlich kennen Sie die Terraner weniger gut. Diese Menschen haben uns während der
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