Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
Vom Netzwerk:
Zigarette und gab ihr Feuer. Sie rauchte und starrte geradeaus. Plötzlich sagte sie: »Ich weiß, wer Jeff erschossen hat.«
    »Wer?«, fragte ich ruhig.
    »Ein Berufskiller aus Los Angeles, der für Tower arbeitet.«
    »Woher weißt du das?«
    Sie warf sich herum, und ehe ich es verhindern konnte, hatte ich sie wieder an der Brust hängen. Sie jammerte in mein Jackett hinein: »Ich konnte nichts dagegen tun, Larry. Tower hatte geschworen, er würde mich umbringen lassen, wenn ich darüber reden würde. Er sagte, wenn sie Jeff nicht erwischen würden, dann wäre das für sie ein Beweis, dass ich ihn gewarnt hätte, und dann würden sie mich killen.«
    Ich fasste sie an ihren Schultern und drückte sie auf ihren Platz zurück. Ich wollte mir meine Bewegungsfreiheit nicht nehmen lassen, denn ich hielt alles, was sie mir vormachten, für Theater und faulen Zauber.
    »Erzähle der Reihe nach!«, befahl ich.
    Ihre Zigarette hatte sie bei ihrem Angriff auf mein Seelenheil fallen lassen. Sie schmorte auf dem Boden des Wagens. Es stank nach angesengtem Gummi. Ich trat die Glut aus.
    »An einem Tag, als ich aus dem Haus kam, sah ich einen Mann auf der anderen Straßenseite«, begann Jane Haggert tonlos. »Ich kannte ihn aus Los Angeles. Ich wusste, dass er ein Killer war.«
    »Wann warst du in Los Angeles?«
    »Vor einem Jahr. Ich habe in einem Nightclub gearbeitet. Er kam oft hin. Alle wussten, dass er das Killen zu seinem Beruf gemacht hatte.«
    »Wie heißt er?«
    Sie drehte mir den Kopf zu, wandte ihn aber sofort wieder ab und sagte: »Jim Stranger.«
    »Weiter!«
    »Er sah mich im gleichen Augenblick, als ich ihn erblickte. Bevor ich etwas unternehmen konnte, stand er schon neben mir und fasste meinen Arm. ›Hallo, Jane‹, grinste er. ›Ich hatte keine Ahnung, dass du in dem Haus wohnst. Nett, dich wieder einmal zu sehen, aber trotz unserer alten Freundschaft riskierst du dein Leben, wenn du irgendwem erzählst, dass du mich gesehen hast.‹ Ich glaubte schon, er würde mich gehen lassen, aber dann fragte er mich: ›Bist du Raskins Freundin?‹ - Ich hätte lügen sollen, aber ich brachte keine Silbe über die Lippen. Er nahm mein Schweigen als Antwort. - Verdammt’, stieß er hervor, ›der Idiot hätte mir auch sagen können, wer Raskins Girl ist.‹ Bei diesen Worten zerrte er mich schon zu seinem Wagen, den er in der Nebenstraße abgestellt hatte. Unter Drohungen zwang er mich, einzusteigen. Während der ganzen Fahrt hörte er nicht auf, mich zu bedrohen.«
    Wieder wandte sie sich mir zu.
    »Du musst verstehen, Larry, dass ich vor Angst fast verging. Ich hatte so viel von ihm gehört. Alle Leute in dem Nightclub in Los Angeles fürchteten sich vor ihm. Er war nicht nur ein Killer, der bezahlte Mordaufträge ausführte, er war ein wirklicher Mörder. Sie haben immer gesagt, dass er aus Veranlagung zum Killer geworden wäre. Und jetzt saß ich neben ihm, und er steuerte den Wagen aus der Stadt.«
    »Wohin fuhr er… dieser Jim Stranger.«
    »Er nahm die Straße nach Nogales, aber er fuhr nicht bis zu der Grenzstadt. Kurz vor Calabasas bog er nach rechts ein. Die Straße führte ins Gebirge, aber er blieb nicht darauf, sondern nahm einen Schotterweg, der sich an einem kahlen Höhenzug emporschraubt. Der Weg passiert eine Ansammlung von Kakteen und endet auf einem Platz unmittelbar unter den Felsen. Auf dem Platz steht eine Blockhütte. Ich weiß nicht, wer sie dort hingebaut hat, und wem sie gehört. Jedenfalls stoppte er dort seinen Wagen. Ich musste aussteigen und vor ihm her in die Hütte gehen. Ich war halb ohnmächtig vor Furcht.«
    »Okay, ich glaube es dir, aber offensichtlich hat er seine Killergelüste bezwungen, sonst säßest du nicht so intakt neben mir.«
    Sie überhörte den Spott. »Er zwang mich, mit ihm in der Hütte zu bleiben. Ich beschwor ihn, mich gehen zu lassen, aber er reagierte nicht. Einmal versuchte ich, zu fliehen. Er fasste mich, bevor ich die Tür erreichte. Er schlug mich. Lange nach Einbruch der Dunkelheit hörte ich das Motorengeräusch eines Wagens, sah dann die Lichter. Der Wagen hielt neben Strangers Auto. Ein Mann kam in die Hütte. Es war Nad Tower.«
    Sie atmete schwer, als würge ihr noch immer das Entsetzen in der Kehle, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie es nur tat, weil sie in einem Handbuch für Schauspieler gelesen haben mochte, dass man an dramatischen Stellen schwer atmen müsse.
    »Weiter!«
    »Der Killer beschimpfte Tower. Er sagte ihm, dass ich ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher