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0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
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herauszog, wurden seine Augen groß. Sie hatte eine eigentümliche Färbung angenommen. Patrick legte das Messer beiseite und riss das Papier am Einschnitt auseinander.
    Dann entrang sich seiner Kehle ein gellender Schrei.
    Seine Blicke klammerten sich wie irr an den unbekleideten Rumpf eines Mannes. Beine, Arme und Kopf fehlten.
    ***
    Um ein Uhr nachts betraten wir Ho Changs Chinese Heaven. In den Erdgeschossräumen saßen die Gäste bei Reiswein und chinesischen Speisen, die auf einer drei Yards langen Speisekartenrolle angepriesen wurden. Da gab es Schildkrötensuppe und Krabben, Vogelnestersuppen und China-Meat.
    Wir hatten für diese exotischen Spezialitäten keine Gedanken über. Wenn wir das Schlimmste verhüten wollten, mussten wir Jimmy Reads so schnell wie möglich finden. Bei den Asiaten wurden alle Entscheidungen spontan getroffen. Jedes Zögern konnte ins Auge gehen.
    Ich steuerte auf einen der Kellner zu und hielt ihn am Ärmel fest.
    »Ist Ho Chang im Haus?«
    Er deutete auf eine Tür im Hintergrund des Lokals.
    »Flagen Sie im Bülo, Mistel. Ich weiß es nicht.«
    Damit ließ er mich einfach stehen. Ich besprach mich kurz mit Phil und Walter und marschierte dann auf Ho Changs Privatbüro zu. Ohne anzuklopfen, riss ich die Tür auf und trat ein.
    Ho Chang war weißhaarig und von mittlerer Statur. Ein goldfarbener Kimono mit schwarzen Drachenknöpfen, deren rote Zungen sich zu einer emporlodernden Flamme vereinigten, umschloss seinen Körper. Er saß hinter seinem Schreibtisch und sah mich an.
    Rechts neben dem Tisch stand ein junger Chinese, der mich erstaunt musterte, um seinen Gebieter dann fragend anzusehen.
    Ho Chang lächelte mir zu. »Oh, entschuldigen Sie, Sil. Ich habe Ihl Klopfen übelhölt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Irrtum, Ho Chang. Ich habe überhaupt nicht geklopft.«
    Er nickte. »Ein kleinel Folmfehlel, del passielen kann. Ich bemelkte es wohl, übelhölte es jedoch aus meinel angebotenen Höflichkeit. Womit kann ich Ihnen dienen?«
    Ich beschloss die Karten auf den Tisch zu legen, um jedem Missverständnis vorzubeugen.
    »Ich bin Jerry Cotton vom FBI! Einer meiner Kollegen verschwand heute auf noch ungeklärte Weise aus dem Blue Dragon! Die Vögelchen zwitscherten mir, dass er womöglich aus Versehen hierher gebracht worden ist.«
    Sein Lächeln vertiefte sich. »Illtum, Mistel Cotton. Die Qualitäten meines Hauses haben sich helumgesplochen. Meine Gäste kommen fleiwillig. Vielleicht amüsielt sich del Hell in meinen Läumen. Sie möchten sich sichellich übelzeugen?«
    Ich nickte. »Allerdings, Ho Chang.«
    »Haben Sie einen Hausdulchsuchungsbefehl, Sil?«
    »No, aber ich nehme an, dass Sie mir keine Schwierigkeiten machen. Ich könnte ihn telefonisch anfordern.«
    Er winkte ab. »Nicht nötig, Mistel Cotton. Ich bin immel ein gutel Bülgel dieses Landes gewesen. Die Gesetze sind mil heilig.«
    Er erhob sich und kam um den Tisch herum. »Kommen Sie mit, Sil. Ich weide Sie pelsönlich fühlen.«
    Er verließ das Büro, und es blieb mir nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Der junge Chinese schloss sich mir wie ein Schatten an.
    Ho Chang ging in einer derartigen Form aufs Ganze, dass mir Zweifel kamen, wir könnten Jimmy Reads hier finden. Er ließ mich überall hineinblicken. Im ersten Stockwerk riss er nacheinander sechs Türen auf. In jedem der Zimmer, amüsierten sich Chinesen.
    Die zweite Etage war den Opiumrauchern gewidmet. In kleinen, durch Bambusmatten abgeteilten Zellen lagen sie auf niedrigen Diwans und genossen ihre Träume.
    Im dritten Stockwerk wurde gespielt. Jede Form von Glücksspiel, einschließlich Roulette, waren hier vertreten. Die Spieler waren international. Zwischen den Chinesen saßen Amerikaner, Schweden und Italiener.
    Über einem Flur, der durch eine Eisentür getrennt wurde, die man mit Tapete überklebt hatte, gelangten wir in den anderen Flügel des Gebäudes. Hier florierte in allen drei Etagen der Hotelbetrieb. Es dauerte mindestens eine Stunde, big wir wieder unten ankamen.
    Ich sah die Erleichterung in den Gesichtem von Phil und Walter. Stein hatte sich in die Nähe des Lifts gesetzt, während Phil den Ausgang bewachte.
    Als wir den Lift verließen, hob Ho Chang bedauernd die Hände.
    »Es tut mil leid, Mistel Cotton, dass ich Ihnen nicht helfen konnte. Sie haben selbst gesehen, dass Ihl Fleund nicht hiel ist. Ich möchte nul wissen, wel mich delart velleumdet hat.«
    Ich musterte ihn durchdringend. »Für den Anfang muss ich mich geschlagen
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