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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten
Autoren: Unbekannt
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aus allen Richtungen des Stützpunktes zu kommen schienen. Der riesige Raum in seiner gähnenden Leere machte den Eindruck der Unfertigkeit. Strugow roch den süßlichen Duft frischer Baumaterialien. Diese Halle war kein Teil des ursprünglichen Maahk-Stützpunktes. Die Tefroder hatten sie angelegt, wahrscheinlich um Maschinen und Geräte hier aufzustellen. Die Offensive gegen TERRA war also noch im Gang.
    Nicht nur das, der Gegner gab sich Mühe, seine Schlagkraft zu vermehren.
    Am gegenüberliegenden Ende der Halle gab es eine Reihe von Türen, die in regelmäßigen Abständen die Wand durchbrachen.
    Eine von ihnen öffnete sich, als Adams Nummer zwei darauf zutrat Strugow, der unmittelbar hinter ihm ging, sah in einen rechteckigen Raum, der mit verblüffendem Luxus eingerichtet war. Inmitten schwellender Teppiche, kunstvoll gearbeiteter Möbel und verzierter Kabinette stand ein wuchtiger, weit ausladender Arbeitstisch.
    Hinter dem Tisch saß in lässiger Haltung ein vergleichsweise junger Mann und sah den Gefangenen halb neugierig, halb gelangweilt entgegen.
    Strugow warf, als er an ihm vorbeischritt, einen raschen Seitenblick auf Adams Nummer zwei. Die Miene des Mannes zeigte eine Mischung aus Demut und Furcht, die Strugow sich nicht erklären konnte. Er kam jedoch nicht dazu, darüber nachzudenken. Die Tür schloß sich hinter Jörg Gansson, der als letzter eingetreten war. Adams Nummer zwei blieb draußen, und der junge Mann hinter dem mächtigen Tisch erhob sich langsam.
    Er war schlank und groß, und sein Gesicht, samtbraun und von einer hohen Stirn umwölbt, ließ auf ein überdurchschnittliches Maß an Intelligenz schließen. Die Montur des Fremden bestand aus einem enganliegenden, mit Magnetverschlüssen versehenen Overall dunkelgrauer Farbe. Strugow fand, er wirkte wie jemand, der vor wenigen Minuten aus einem gelandeten Raumschiff gestiegen war.
    Der Fremde beeindruckte ihn. Er nahm sich Zelt, ihn zu mustern - ebenso, wie der Braunhäutige sich Zelt nahm, die Gefangenen zu mustern. Strugow zweifelte nicht daran, daß er mehr als einen gewöhnlichen Tefroder vor sich hatte.
    Ein Verdacht schoß ihm plötzlich durch den Kopf.
    War es möglich ...
    Der Fremde begann zu sprechen. „Ich freue mich. Sie alle wohlauf zu sehen", sagte er mit wohlklingender Stimme in einwandfreiem Tefroda. „Als Kommandant dieses Stützpunkts werde ich eine Zeitlang Ihr Gastgeber sein. Ihr Wohlergehen liegt mir am Herzen. Es soll Ihnen an nichts mangeln, denn Sie werden der Sache des Rechts eines Tages äußerst dienlich sein."
    Er sprach mit Betonung und dennoch etwas zu schnell für Strugows Begriffe. Es klang, als hätte er sich die Worte eingeprägt und rasselte sie nun herunter wie ein mittelmäßiger Schauspieler seinen Text. Strugow war überzeugt, daß er nicht ernst meinte, was er sagte.
    „Ich bin mir allerdings darüber im klaren", fuhr der Braunhäutige fort, „daß Sie mir Ihre Mitarbeit nicht freiwillig geben werden.
    Schlimmer noch. Sie könnten auf die Idee kommen, aus dieser Station fliehen zu wollen. Sie könnten mir alle möglichen Unannehmlichkeiten verursachen, die ich im Augenblick nicht brauchen kann. Ich werde Sie also ständig im Auge behalten.
    Keiner Ihrer Gedanken, keines Ihrer Worte wird mir entgehen.
    Bedenken Sie das!"
    Er sah so aus, als hätte er damit alles gesagt, was er sagen wollte. Er hob den Arm zu einer verabschiedenden Geste, da fiel ihm Rawil Strugows fragender Blick auf.
    „Was gibt es?" fragte er knapp. „Sie sind uns gegenüber im Vorteil", erklärte Strugow. „Wir zum Beispiel wissen noch nicht einmal, wo wir hier sind."
    „Man nennt diesen Planeten Grahat", antwortete der Braunhäutig.
    „Wie Sie ohne Zweifel schon vermutet haben, gehört Grahat noch zu dem System, das Sie die Milchstraße nennen."
    Er setzte sich, und Strugow nickte dankend.
    „Außerdem kennen Sie zwar uns", fuhr er ungeniert fort, „aber wir haben keine Ahnung, wer Sie sind." Der Fremde lächelte amüsiert.
    „Das ist richtig. Nach den Regeln Ihrer Gesellschaft habe ich mich unmöglich benommen. Ich möchte diesen Fehler gutmachen. Mein Name ist Miras-Etrin."
    Strugow hörte Cole Argerty, der neben ihm stand, zwischen den Zähnen hindurchpfeifen. Der Name war aufschlußreich und bestätigte Strugows Verdacht. Er warf einen kurzen Blick zur Seite und sah Jörg Gansson den Braunhäutigen anstarren. Der Fremde lächelte ihn freundlich an und fügte hinzu: „Ganz richtig. Ich gehöre zu denen, die Sie die
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