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0279 - Hexenkraft und Druidenzauber

0279 - Hexenkraft und Druidenzauber

Titel: 0279 - Hexenkraft und Druidenzauber
Autoren: Jason Dark
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zurück. Ein unsichtbarer Schlag hatte ihn an der Brust getroffen. Halten konnte er sich nicht mehr. Mit dem Rücken schlug er auf, warf die Beine in die Höhe, krümmte sich dabei und drehte eine Rolle.
    Er jammerte.
    Wieder hatte ihn die Hexenkraft mit all ihrer Gnadenlosigkeit getroffen und ihm bewiesen, wie hilflos er letzten Endes ihr gegenüber war.
    »Du bist ein Narr!« stellte Wikka mit harter Stimme fest. »Ein verdammter Narr, das sage ich dir!«
    Ferry riss alle Kraft zusammen. »Zur Hölle mit dir!« keuchte er. »Du gehörst in die Hölle!«
    Wikka lachte nur. »Die Hölle ist meine Heimat, und dem Teufel diene ich. Was vor undenklich langen Zeiten begonnen hat, nimmt auch heute noch kein Ende, daran mußt du dich gewöhnen. Es gibt die beiden großen Seiten. Ihr Menschen nennt es Gut und Böse. Du stehst auf der einen, ich auf der anderen Seite. Ohne es zu wissen, hast du mir einen großen Gefallen erwiesen. Ich wollte Dedre, du hast ihn gefunden, denn als Mensch konntest du die magische Sperre ausschalten, die um das Grab herumlag…«
    »Ich habe keine Sperre festgestellt!« keuchte Ferry.
    »Du bist auch kein Schwarzblütler. Ich sage ja, für Menschen ist es ein Leichtes, sie zu durchbrechen. Für mich aber nicht, doch ich brauchte Dedre. Ich werde seinen Geist beschwören und versuchen, ihn wieder in den Körper zurückzuholen. Dann kann er mir den Weg zeigen.«
    Trotz seiner aussichtslosen Lage dachte der Anthropologe wissenschaftlich. Sein Leben hätte er für die Wissenschaft gegeben. All sein Sinnen und Trachten war allein dorthin ausgerichtet, und fast ohne sein Zutun flossen ihm die folgenden Worte über die Lippen: »Welchen Weg soll er dir zeigen?«
    Wikka trat einen Schritt näher. Ihre Gestalt schob sich wieder in den Schein der Lampe, so dass Markovic sie deutlicher erkennen konnte.
    »Schau mich an«, forderte sie den Mann auf. »Sieh mir genau ins Gesicht, und dann sag mir, was du erkennst!«
    »Nichts!« Ferry war ehrlich. »Eine schwarze, verbrannte Fläche!«
    »Ja!« schrie Wikka. »Das genau ist es auch. Eine schwarze, völlig verbrannte Fläche, aber kein Gesicht. Hast du verstanden? Es ist kein Gesicht, und ich will mein Gesicht wiederhaben, das mir der Hexenstein genommen hat.« Sie stieß ein Knurren aus. »Er hat es mir brutal entrissen. Einfach weggenommen, ich konnte mich nicht dagegen wehren. Aber das wird sich ändern, ich schwöre es dir.«
    »Kann der Druide das denn?«
    »Er kennt die Herstellung der Hexensalbe und besitzt die Kraft.«
    »Als Skelett.« Der Mann lachte. »Ein Skelett ist kein Mensch. Sein Geist ist entrissen worden. Er besteht nur noch aus Knochen, daran solltest du denken!«
    »Keine Angst, ich habe mir alles genau überlegt. Ich hole ihn durch die magische Kraft des Satans wieder zurück, und dann steht er auf meiner Seite!« Wikka hatte die Worte kaum ausgesprochen, als sie sich bückte und das auf dem Boden liegende Skelett in die Höhe wuchtete. Sie stieß dabei seltsame Laute aus, die mehr dem Hecheln eines Hundes glichen.
    Ihr Gesicht geriet jetzt genau in den Strahl der Lampe. Da war jede Falte in der schwarz verbrannten Haut zu erkennen, und Ferry Markovic erinnerte sie an brüchiges Leder, das mit einer ölartigen, schimmernden Flüssigkeit eingerieben war.
    »Er hat noch seinen Umhang!« flüsterte die Oberhexe. »Das war mein großes Risiko, die Frage aller Fragen. Durch den Umhang werde ich in der Lage sein, diesen Zauber zu vernichten. Debre wird für mich arbeiten, auf meiner Seite stehen…« Sie murmelte noch etwas, das Ferry nicht verstand.
    Er bekam allmählich eine seelische Krise. Bisher war er auf der Erfolgswelle geschwommen, nun aber hatte er eine Niederlage erlitten, und eine zweite, körperliche, dazu.
    Er brauchte sich nur seine Hände anzuschauen, um das erkennen zu können.
    Es waren keine menschlichen Hände mehr, sondern klumpige Klauen, ebenso schwarz verbrannt wie das Gesicht der Hexe. Im Gegensatz zu ihm würde es für Ferry Markovic kein Zurück mehr geben. Er musste sich seinem Schicksal fügen.
    Ferry blickte auf seine Hände. Die Finger waren kleiner geworden, geschrumpfte Stümpfe, als hätte man ihnen das Wasser entzogen.
    Nägel sah er nicht mehr, sie schienen von seinen Fingerkuppen weggeschmolzen zu sein.
    Er schauderte, als er daran dachte, bewegte die Finger und spürte selbst, wie schwer ihm dies fiel. Er benötigte die doppelte Kraftanstrengung und stöhnte auf.
    Das hörte auch Wikka. Sie ahnte, mit
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