Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0276 - Irrweg durch die Zeit

Titel: 0276 - Irrweg durch die Zeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und schössen mit atemberaubender Geschwindigkeit quer über den Bildschirm. Die grellen Explosionsblitze fehlgeleiteter Geschosse zuckten in beängstigend geringer Entfernung von der DINO-3. Vario war sichtbar geworden - eine kleine, graue Scheibe rechts unterhalb des glutenden, blauen Balles von Big Blue.
    Rog schärfte seine Bomben. Von da an bemühte er sich, einer gewissen Serie von Schaltknöpfen nicht aus Versehen zu nahe zu kommen. Big Blue verschwand schließlich vom Bildschirm, nachdem die DINO-3 eine Neunzig-Grad-Schwenkung vollzogen hatte, um sich Vario auf dem kürzesten Wege zu nähern.
    Die Scheibe des Planeten war inzwischen gewachsen. Das Verschwinden des grellen Sonnenballs verbesserte die Sicht ganz erheblich.
    Rog konnte Einzelheiten auf der Oberfläche des Planeten erkennen.
    Plötzlich flammte der Bildschirm auf. Ein Schauer bunter Farben ergoß sich über den sternbesäten Hintergrund. Rog spürte, wie der Boden unter ihm zitterte. Die Wände begannen zu dröhnen.
    Die DINO-3 hatte den ersten Treffer erhalten. Rog kontrollierte seine Instrumente. Alles war in Ordnung.
    Das Schirmfeld hatte das feindliche Geschoß abgefangen. Der Bildschirm wurde wieder klar; und einen Augenblick lang sah Rog die hellgraue Oberfläche des Planeten vor sich, die jetzt schon fast den ganzen Bildschirm bedeckte.
    Dann erfolgte ein zweiter Treffer, und Rog löste die erste Bombe aus.
    Die Bombe explodierte, als sie die Schirmfeldhülle auf ihrem Weg von innen nach außen passierte hatte. Nur wenige hundert Meter über der riesigen Lastenplattform entfaltete sich der Glutball einer nuklearen Explosion. Für den Gegner mußte es so aussehen, als sei ein Teil des Schiffes selbst explodiert.
    Weitere Treffer folgten in immer kürzeren Zeitabständen. In den Sekundenbruchteilen, in denen der Bildschirm frei von Explosionsschauern war, sah Rog Einzelheiten auf der Oberfläche von Vario. Er konnte die Läufe großer Flüsse erkennen. Das bedeutete, daß die Entfernung nicht mehr als zehntausend Kilometer betrug. Der entscheidende Augenblick stand dicht bevor.
    Im Hagel der feindlichen Geschütze löste Rog eine Bombe nach der ändern. Rings um die DINO-3 herum explodierten sie und hüllten das Schiff in eine Wolke nuklearer Glut, die die Sterne erblassen ließ.
    Mit unverminderter Geschwindigkeit schoß das gewaltige Gebilde, Tod und Verderben mit sich tragend, auf den Planeten zu.
    Da begannen die automatischen Abwehranlagen auf Vario zu handeln. Sie hatten die Gefahr erkannt.
    Die DINO-3, nur mehr eine tödlich strahlende Glutwolke, würde auf den Planeten stürzen und ungeheure Verwüstungen anrichten. Das mußte verhindert werden. Die Zeit, die noch blieb, war zu kurz, als, daß sie von langsam denkenden, organischen Wesen gesteuerten Einheiten der tefrodischen Schutzflotte noch etwas hätten unternehmen können. Es gab nur noch einen Ausweg.
    Durch die wabernde Glut, die Rog Fanthers Bildschirm bedeckte, zuckte plötzlich ein scharf gebündelter Strahl von unerhörter Leuchtstärke. Im Augenblick des ersten Schreckens schrie Rog auf.
    Dann begriff er, was geschehen war.
    Der Plan war gelungen. Die Zeitfalle zapfte das Energiereservoir der großen, blauen Sonne an. In Bruchteilen von Sekunden ergoß sich eine ungeheure Energieflut in die aufnahmebereiten Speicher der Falle und befähigte sie, das Zeitfeld zu errichten.
    Rog sank in seinen Sessel zurück. Für ihn gab es nichts mehr zu tun. Er faltete die Hände, preßte die Finger gegeneinander und wartete auf den Übergang von einer Zeit zur ändern.
     
    *
     
    In der Zeitspanne, die die DINO-3 benötigte, um den Weg in die Vergangenheit und eine andere Galaxis zurückzulegen, begann an Bord des unförmigen Schiffes das komplizierte Rechenwerk des positronischen Computers zu arbeiten. In unvorstellbarer Schnelle liefen Rechenvorgänge ab, wurden Steuergeräte beeinflußt und Kurspunkte bestimmt. In jenen Augenblicken zwischen den Zeiten war die DINO-3 ein wahres Robotschiff. Roboter allein entschieden über ihr Schicksal.
    Sie entschieden so, wie das Programm ihnen befahl. Als die DINO-3, von der Zeitfalle Vario an den Sechsecktransmitter im Zentrum der Andromeda abgestrahlt, von diesem an das Sonnensechseck im Mittelpunkt der irdischen Galaxis weitergegeben und an das Rematerialisierungsfeld über dem Planeten Kahalo gesandt, zwanzigtausend Kilometer über Kahalo wieder im Einstein-Universum zum Vorschein kam, da blieb den Abwehrflotten der Lemurer, die Kahalo
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher