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0275 - Der Flug nach Barkon

Titel: 0275 - Der Flug nach Barkon
Autoren: Unbekannt
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eigentlich? Erstens haben die Barkoniden keine Erinnerung mehr an das, was früher geschehen ist, und zweitens würde ihnen das auch nichts nützen, beziehungsweise uns. Die Zeit läßt sich nicht zurückdrehen."
    „Das nicht, aber wenn noch einmal eine Expedition Rhodan in die Vergangenheit folgte, würde sie von Dingen Kenntnis haben, die erst in der relativen Zukunft passieren. Das könnte Rhodan weiterhelfen. Es gibt auch noch andere Aspekte. Aber wenn Sie gestatten, lese ich Ihnen vor, was unsere Positronik zu dem Problem meint."
    Bull lehnte sich noch weiter im Sessel zurück. „Wir hören", sagte er. Mory überhörte die leise Ir onie und las vor. Sie wurde nicht ein einziges Mal unterbrochen, und als sie eine halbe Stunde später endete, herrschte Totenstille in der Messe, niemand sagte ein Wort, aber alle sahen Reginald Bull an.
    „Die Barkoniden also ...?" Bull sah sich in die Defensive gedrängt. Die ganze Situation behagte ihm nicht. „Ich bin fest überzeugt, daß die Barkoniden wesentlich älter als die Lemurer sind. Außerdem kann man es sich ja leicht ausrechnen, daß der Planet Barkon schon viel länger als nur fünfzigtausend Jahre unterwegs sein muß, wenn er seine Geschwindigkeit nicht änderte. Schon allein das beweist, Mory, wie unsinnig Ihre Theorie ist."
    „Es ist nicht meine Theorie, es ist das Resultat eines positronischen Rechenvorgangs. Und da gibt es selten Fehler, nicht wahr?"
    Das mußte auch Bull zugeben. Trotzdem blieb er skeptisch.
    „Selbst wenn Sie und Ihr Positronengehirn recht haben sollten, was ich bezweifle, so hilft das weder uns noch Rhodan. Wir haben keine Möglichkeit, in die Vergangenheit zu reisen und nach Belieben wieder zurückzukehren. Was sollte ihm das Wissen um die Vergangenheit und Herkunft der Barkoniden auch nützen?"
    „Das wissen wir jetzt noch nicht." Mory warf Bull einen beschwörenden Blick zu. „Wenn es um Rhodan geht, dürfen wir keine Möglichkeit ignorieren. Und die Barkoniden sind eine Möglichkeit, oder wollen Sie das abstreiten?"
    „Natürlich nicht, aber ..."
    „Kein Aber! Ich habe mein Schiff mitgebracht. Ich verlange von Ihnen keine Unterstützung. Ich wollte Sie nur von meinem Vorhaben unterrichten, das ist alles. Ich werde Barkon auch dann aufsuchen, wenn Sie dagegen sein sollten. Ich tue es dann eben ohne Ihre Unterstützung. Aber wenigstens wissen Sie dann, daß ich mein Leben für Rhodan geopfert habe, sollte ich nicht zurückkehren ..." Für eine Sekunde schimmerte es feucht in ihren Augen, dann hatte sie sich wieder in der Gewalt. „Ich warte auf Ihre Antwort, Bully."
    Rondo Masser räusperte sich verlegen. Er liebte solche sentimentalen Anwandlungen nicht. Auch dann nicht, wenn eine Frau sie hatte.
    „Sie sollten es sich überlegen, Mr. Bull", sagte er. Mehr nicht. Es genügte. Bull nickte.
    „Geben Sie mir Zeit bis morgen, Mory. Ich muß das mit meinen Offizieren und Wissenschaftlern durchsprechen."
     
    *
     
    Die GENERAL DERINGHOUSE wurde überholt und startklar gemacht.
    Nachdem Bull die Entscheidung getroffen hatte, war es selbstverständlich, daß man die Expedition mit der DERINGHOUSE und mit keinem anderen Schiff unternahm. Sie war das stärkste und beste Schiff, das man sich vorstellen konnte. Zwar mußten die schwer beanspruchten Kalupkonverter gegen neue ausgetauscht werden, aber das bedeutete weiter keine Schwierigkeit. Mit den neuen Konvertern erhielt die DERINGHOUSE einen maximalen Aktionsradius von eins Komma zwei Millionen Lichtjahren.
    Das reichte für die Suche nach Barkon, denn den Berechnungen der Plophos-Positronik nach mußte der Dunkelplanet etwa zweihundertzwanzigtausend Lichtjahre vom Schrotschußsystem entfernt sein.
    Auch die Richtung stand fest, allerdings nicht mit hundertprozentiger Genauigkeit.
    Und das war schlecht, denn es würde ihre Suche erschweren.
    Mory bekam es zu hören, als sie in der riesigen Aussichtskuppel der DERINGHOUSE stand und zu ihrem eigenen Schiff hinübersah, mit dem sie hierher gekommen war. Jemand hatte den Raum betreten.
    Mory drehte sich um und erkannte Betty Toufry, die Mutantin. Mit ausgestreckten Armen gingen sich die beiden Frauen entgegen.
    „Hallo, Betty. Es ist nett, Sie wiederzusehen."
    „Die Freude ist auf meiner Seite, Mory." Betty zögerte. „Es tut mir leid... das mit Rhodan."
    „Danke, Betty. Machen Sie den Flug mit?"
    „Ja, obwohl ich ihn, ehrlich gesagt, für zu gefährlich halte. Ich habe mich an der Abstimmung nicht beteiligt. Außerdem glaube ich
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