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0271 - Hexen-Zauber

0271 - Hexen-Zauber

Titel: 0271 - Hexen-Zauber
Autoren: Rolf Michael
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drei Schwerter vorhanden. Gorgran , das Schwert, das durch Stein schneidet und Salonar , das Zauberschwert, dessen Klinge aus der gespaltenen Zunge eines Eisdrachen geschmiedet worden war. Michael Ullich, der im vergessenen hyborischen Zeitalter als Gunnar mit den zwei Schwertern bekannt war, führte sie damals. Zamorra aber schwang Gwaiyur über ihn, das Schwert der Gewalten.
    Doch nachdem Amun-Re von seinem Schutzdämonen gerettet war, verschwanden die Schwerter Grogran und Salonar wieder zu den unbekannten Plätzen, von wo sie der Elbenkönig kurzfristig herbeigezaubert hatte.
    »Der Tag ist nicht mehr fern – dann wird abgerechnet, Zamorra! « knirschte Amun-Re. »Doch erst muß ich meine Macht wieder stärken. In den vielen tausend Jahren, die ich schlief, vergaß mein Geist sehr viel von den Geheimnissen, durch die das alte Atlantis mächtig wurde. Nur sehr langsam erinnere ich mich wieder an alles, was einst in meiner Macht lag. Hätte ich mein gesamtes Wissen – ich würde Zamorra hinwegfegen wie der Wüstensturm ein Sandkorn hinweg trägt. Doch es ist nicht leicht. Die Niederlage in dem verfluchten Tempel der Teufelsmenschen traf mich sehr schwer!«
    Amun-Re dachte zurück. Muurgh setzte ihn in einem verlassenen Römergrab in der Nähe von Mainz ab, das bisher noch nicht von den Archäologen gefunden wurde.
    Hier hatte der Schwarzzauberer genügend Ruhe, um sich zu regenerieren. Denn er durfte sich normalerweise am Tage nicht sehen lassen, da er sonst zu sehr aufgefallen wäre. Zwar verfügte er bereits wieder über große Zauberkräfte – aber er hatte immer noch nicht die Möglichkeit gefunden, dem Spruch des Schicksals zu entgehen.
    Wie Siegfried seine verwundbare Stelle im Rücken und Achilles an der Ferse zu töten war, so waren auch dem Amun-Re von den unbegreiflichen Mächten gewisse Beschränkungen seiner Macht gegeben worden.
    Er konnte sein Gewand nicht ablegen und sich im Stil der Zeit kleiden, in der er jetzt lebte. Das versagte ihm, sich unter die Menschen zu mischen und sich hier unerkannt und unter Tarnexistenzen Macht zu verschaffen. Stets mußte er versuchen, der Mann im Hintergrund zu bleiben und Strohmänner für sich arbeiten zu lassen. Doch sein damaliger Versuch in Südamerika, mit dem organisierten Verbrechen zusammen zu arbeiten, war gescheitert.
    Vielleicht gelang es ihm, mit jenem Verbrecherkönig in Kontakt zu treten, der irgendwo in Frankfurt seinen Sitz hatte. In den Kreisen der Unterwelt in der Rhein-Main-Metropole nannte man ihn ehrfurchtsvoll den Patriarch . Niemand hatte je sein Gesicht gesehen. Ein solcher Mann war wie geschaffen dazu, mit Amun-Re zusammen zu arbeiten. Beide hatten das gleiche Ziel.
    Die Herrschaft über die Welt. Doch während der Patriarch die Reichtümer beanspruchte, wollte Amun-Re das Unsterbliche der Menschen.
    Noch war die Zeit nicht gekommen, daß Amun-Re versuchte, mit dem Patriarchen gemeinsame Sache zu machen. Vorerst mußte seine Macht noch wachsen.
    Nach dem Stand der Gestirne hatte der Zauberer errechnet, daß diese Nacht günstig war, Muurgh zu beschwören. Das Einhorn stand im Hause der Feuerschlange und zwei der Drachenplaneten standen in Konjunktion zum heiligen Gestirn von Tsat-hogguah, dem Echsengott.
    Zu solch einer Zeit ließ sich Muurgh auch ohne das hohe Ritual, bei dem eine Jungfrau sterben mußte, beschwören. Eine solche Situation mußte ausgenutzt werden.
    In einem der unterirdischen Gewölbe der mächtigen Burg Rheinfels bei St. Goar auf der linken Seite des Rheins hatte er die geeigneten Räume gefunden. Hier konnte er sein heimliches Refugium einrichten, denn die Ruine war so weitläufig, daß man schon danach suchen mußte, um den geheimen Raum zu finden, wo Amun-Re seine finstere Zauberei betrieb.
    Durch die Gestalt Amun-Res ging ein Zittern.
    Die Stunde war da. Er durfte nicht mehr zögern.
    Einige unverständliche Worte murmelnd betrat er den Ritualkreis.
    ***
    »Mein Gott, ist das schön hier!« Das schlanke Mädchen mit dem langen, goldblonden Haar stieß aus vollem Innersten Rufe des Entzückens aus. Schon immer konnte sie sich an der Schönheit der Natur begeistern – doch dieser Blick von der Loreley hinunter auf den Strom und die grünen Weinberge übertraf alles.
    Regina Stubbe holte tief Luft. Ihre blauen Augen sogen das Panorama auf. Über das Gesicht glitt ein glückliches Lächeln.
    Die Anstrengung hatte sich gelohnt. Schon in aller Frühe war sie mit dem Fahrrad von Trier aufgebrochen. Das Rennrad ihres
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