Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0266 - Die Tempel von Darak

Titel: 0266 - Die Tempel von Darak
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Anflug von Wehmut zuckte um Perrys Mundwinkel, als er an diese Zeit zurückdachte, da die Raumflotte des gesamten Imperiums aufgebrochen war, um ihn zu suchen.
    Damals hatten sie ihn gefunden, denn seine unfreiwillige Irrfahrt führte nur durch den Raum ...
    Gedankenverloren tippte er auf eine Taste des Automattisches.
    Ein Stück der gläsern erscheinenden Platte versank - und kehrte kurz darauf mit einem Glas Mineralwasser zurück.
    Perry Rhodan trank die perlende Flüssigkeit mit bedächtigen Schlucken. Allmählich schwand die Trockenheit aus seiner Kehle.
    Er stellte das geleerte Glas zurück und schritt zielbewußt auf die Tür seines Archivs zu.
    Lautlos fuhren die beiden Hälften des Schotts auseinander. Licht flammte auf, als der Großadministrator den Fuß in den Raum setzte, beleuchtete die getäfelten Wände mit den vielen Tausenden verschiedenartiger Muster, deren Bedeutung nur ihm und Atlan bekannt war. Hinter jedem Muster befand sich ein Fach, und je nach Art der Information lagerten darin Informationskristalle, Tonspulen, Filmdrähte oder auch Miniaturbände.
    Heute jedoch wandte er sich nicht den alten Informationen und Berichten zu. Das, was er suchte, befand sich in dem Speicherkristall, der erst vor einer Stunde in das positronische Aufnahme- und Wiedergabegerät gelegt worden war.
    Er setzte sich vor das Steuerpult und drückte die Schaltleiste für Wiedergabe.
    Ein schwaches Summen klang auf - und erstarb wieder. Über dem 3-D-Projektionsgitter formte sich ein schwarzes Gesicht mit tiefen Furchen und einem roten Schalbart, durch den sich bereits die Silberfäden des Alters zogen.
    Malok ...!
    Und der Leiter von MA-genial sprach ...
    „Befehle erteilen ist eine Sache, ihre genaue Einhaltung kontrollieren eine ganz andere."
    Malok grinste.
    „Ein Paddler mag, der Not gehorchend, die Befehle von Mächtigen annehmen. Aber er wird immer bestrebt sein, sie zu übergehen. Ich würde mich nicht mehr ‚Kosmischer Ingenieur‘ zu nennen wagen, hätte ich anders gehandelt.
    Obwohl man mir die wenigen Verbindungsboote der Station wegnahm, bevor MA-genial in die Zeitfalle geschickt wurde, gab ich meinen Plan nicht auf. Es war gar nicht zu vermeiden, daß - während der vierzig Jahre, die meine Werft den Planeten Washun umkreiste - andere raumfahrende Völker uns entdeckten.
    Zugegeben, ich habe durch Beobachtung des Raumes und durch gelegentliche Hyperfunksprüche die anderen herbeigezogen, aber das Risiko lohnte sich. Wir konnten zwei Raumschiffe erwerben und auf der Grundlage unseres technischen Hochstandes umbauen.
    Mit diesen beiden Schiffen sahen wir uns in der Milchstraße um.
    Wir fanden auch Lemur und beobachteten Ihre Vorfahren, von denen wir damals noch nicht wußten, daß es Ihre Vorfahren waren. Leider blieb eines der beiden Raumschiffe bei der letzten Erkundungsfahrt verschollen. Das andere benutzten wir, um die geheime Kuppelstation auf Washun zu errichten. Es wurde bei der letzten Landung, die wegen des Auftauchens der Haluter ziemlich überstürzt erfolgte, schwer beschädigt und liegt im Urwald des Maahkplaneten.
    Sie werden wissen wollen, wozu wir überhaupt einen planetarischen Stützpunkt aufbauten. Dazu müssen Sie die Mentalität meines Volkes verstehen. Wir sind freie Paddler, und ein Paddler läßt sich niemals zu etwas zwingen. Zum Schein mag er sich der Gewalt beugen, aber danach scheut er kein Opfer, um dieser Gewalt zu entrinnen. Ich wäre sogar so weit gegangen, meine Werft selbst zu sprengen und damit bei den MdI den Eindruck hervorzurufen, als wären wir alle durch einen Überraschungsangriff mit vernichtet worden.
    Wir hätten lieber ein hoffnungsloses Leben auf Washun gefristet, als dem übermächtigen Feind zu dienen ..."
    Rhodan schaltete die Wiedergabe aus. Nachdenklich blickte er auf die gegenüberliegende Wand.
    Eigentlich haben Paddler und Menschen mehr Gemeinsames, als man nach der Unterschiedlichkeit der Lebensart glauben sollte ..., dachte er.
    Als er sich von seinem Platz erhob, wirkte er nicht mehr so ziellos wie vorher. Sein Gang war wieder elastisch und zeugte von Selbstbewußtsein und Entschlossenheit.
    Draußen auf dem Gang wandte er sich zur Kommandozentrale.
    Es gab noch so viel zu tun, so viel, daß er noch vor einer halben Stunde nicht gewußt hatte, wo er anfangen sollte.
    Jetzt wußte er es. Der Weg lag klar vor ihm.
    „Kommen Sie ruhig herein, Captain!" rief Baar Lun. Er stülpte eine undurchsichtige Plastikglocke über den grünschimmernden Kristall
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher