Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0264 - Das Schlangen-Monstrum

0264 - Das Schlangen-Monstrum

Titel: 0264 - Das Schlangen-Monstrum
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Schädels bedurft. Ein Wesen, das sich am Schädel vergriff, hatte sein Leben auf jeden Fall verwirkt. Der Schädel mußte unter allen Umständen geschützt werden.
    Die Lichtrohre jagten ihre gleißenden Kraftfinger herab. Sie erreichten Leonardo. Sie hüllten ihn ein. Aber diesmal stießen sie ihn nicht bewußtlos zu Boden. Diesmal hatte er mit dem Angriff gerechnet!
    Er schlug die Lichtkräfte zurück!
    Reflektierte sie wie ein Spiegel! Sekundenlang war das Tempelinnere in unerträgliche Helligkeit gehüllt. Blitze zuckten hin und her.
    Dann brach das Chaos aus.
    Etwas explodierte! Die Rückwand des Tempels fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus! Das Dach hob ab und zerbrach in mehrere Teile, die mit hoher Geschwindigkeit nach allen Seiten davonjagten. Flammen schlugen aus den zusammenstürzenden Resten des hinteren Tempelstückes.
    Staubwolken wallten durch die Halle. Die Flammen knisterten, wurden niedriger. Der Tempel war zerstört…
    Nur der Schädel stand noch auf seinem Podest. Vernichte ihn! gellte sein Befehl unausgesetzt.
    Starr vor Entsetzen sah Sirna den Montagne an.
    »Zittere vor meiner Macht«, sagte Leonardo drohend. »Dies ist erst der Anfang. Den Tempel kannst du wieder errichten, wenn du überlebst. Du überlebst nur, wenn du dich an meine Anweisungen hältst.«
    »Der Schädel wird dich zerschmettern!«
    »Er kann es nicht, denn sonst hätte er es bereits getan«, versetzte Leonardo ruhig. »Er kann es nicht einmal versuchen, denn er liegt unter meinem Bann. Merke auf, Hexe: zuerst zerstöre ich den Tempel. Als nächstes werde ich den Schädel zerstören und dann dich. Also gehorche, und du rettest den rubinroten Schädel!«
    Sirna war totenbleich. »Der Schwur«, ächzte sie.
    Doch die Rettung des rubinroten Schädels stand über allem anderen. Es gab keine andere Möglichkeit. Sie mußte Leonardo gehorchen. Denn er besaß wirklich die Macht, den Rubinroten zu vernichten.
    Das durfte nicht geschehen.
    »Ich tue es«, keuchte sie. »Ich töte Zamorra und bringe dir seinen Kopf.«
    »Na also«, sagte Leonardo zufrie den. »Warum nicht sofort? Du hättest dir einiges erspart…«
    Er wirbelte herum und schritt durch die Trümmer davon. Als er das noch stehende Tempeltor erreichte, versuchte die Hexe es ein letztes Mal.
    Sie ließ die Steinplatte hochschnellen, als der Montagne sich direkt darüber befand. Er wurde emporgeschleudert, direkt unter den mächtigen Türsturz. Sirna sah ihn schon zwischen den Steinen zermalmt.
    Aber das Unglaubliche geschah!
    Leonardo reagierte schneller als jeder Mensch, und er entfesselte übermenschliche Kräfte, wie sie mancher Dämon gern besessen hätte! Er ließ die Arme hochschnellen, stemmte sie gegen den Türsturz - und hielt damit die Aufwärtsbewegung der Türplatte an, ohne zermalmt zu werden!
    In fünf Metern Höhe stand er, stemmte sich dem magischen Mechanismus entgegen und brachte dann das Kunststück fertig, sich zwischen dem steinernen Balken und der drängenden Platte zu drehen. Er zeigte dabei kein Zeichen von Anstrengung, auch nicht, als er eine Hand vorschnellen ließ. Ein fahler Blitz zuckte daraus hervor.
    Der rubinrote Schädel schrie und zersprang in tausend Stücke!
    Leonardo lachte spöttisch.
    »Ich kann ihn wieder zusammenwachsen lassen«, sagte er. »Aber nur, wenn du zu meiner Zufriedenheit arbeitest, Sirna… denk an Zamorras Kopf!«
    Dann löste er sich auf.
    Kaum war er verschwunden, krachte die Steinplatte weiter hoch unter den Balken. Dann sauste sie fallbeilartig wieder nach unten und blieb dort für alle Zeiten. Der Mechanismus war zerstört…
    Fassungslos sah Sirna die Reste des Schädels an, und in ihr brannte die Verzweiflung. Sie hatte versagt, hatte den Schädel nicht schützen können!
    Aber sie klammerte sich jetzt an die Worte des Montagne. Vielleicht setzte er den Schädel wirklich wieder zusammen… ein Mächtiger wie er hatte es nicht nötig, sein Versprechen zu brechen…
    »Ich muß Zamorra töten«, murmelte Sirna. »Ich muß es.«
    Du hast geschworen, hämmerte es in ihr.
    Aber der Schädel war wichtiger als ein Schwur.
    Sirna begann sich zu verwandeln. Sie wurde zur Menschenschlange. Und dann jagte sie hinaus in den Dschungel. Sie folgte der Spur, die Zamorra hinterlassen hatte. Und sie war so schnell wie niemals zuvor…
    ***
    »Ich glaube, sie erwachen«, sagte Zamorra. »Wenigstens hat Boyd ein wenig gestöhnt.« Er sah nach hinten, wo auf der Rückbank die beiden zusammengesunkenen, bewußtlosen und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher