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0264 - Das Schlangen-Monstrum

0264 - Das Schlangen-Monstrum

Titel: 0264 - Das Schlangen-Monstrum
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Denn im gleichen Augenblick besann Leonardo sich wieder auf seine magischen Kräfte.
    Gwaiyur flog zur Seite, in dem Augenblick, als Nicole den Druck verstärkte. Sie schrie auf. Eine Titanenfaust schmetterte sie gegen die gegenüberliegende Wand. Der Aufprall trieb ihr die Luft aus den Lungen. Schmerzerfüllt schloß sie die Augen.
    Ein fahler Blitz fegte Straker und Eve hinweg, die in der Tür standen. Leonardo hob die Hände. Flammen tanzten darin, die nach Nicole leckten.
    Zamorra riß das Amulett hoch. Er richtete es gegen Leonardo.
    Der sah es. Er lachte spöttisch. »Narr!« schrie er triumphierend. »Wenn du mich tötest, tötest du dich selbst, weißt du das nicht? Das Amulett wendet sich auch gegen dich…«
    Und lachend jagte er Flammenlanzen auf Nicole zu.
    ***
    Zamorra sah es. Und er wußte, daß Leonardo Recht hatte. Nicole rollte sich zur Seite. Wo sie gerade noch gestanden hatte, glühte die Metallwand auf. Ein faustgroßes Loch entstand. Leonardo lachte immer noch.
    Zamorra aktivierte das Amulett.
    Und er hob den Ju-Ju-Stab. Er handelte nach einer inneren Stimme, die ihm sein Tun befahl. Leonardo sah den Stab und wußte, daß der ihm nichts anhaben konnte. Denn er war ja kein Dämon…
    In diesem Moment trieb Zamorra den Stab durch das Zentrum des Amuletts!
    ***
    Der Stab glitt durch den Drudenfuß hindurch, als seien beide nicht füreinander existent. Dennoch bewirkte diese ungewöhnliche Zusammenführung etwas. Beide, Stab und Amulett, arbeiteten mit grundsätzlich voneinander verschiedenen Arten der Magie. Zamorra wußte, daß es zu einer gigantischen Katastrophe führen konnte, wenn diese beiden Energien sich nicht miteinander vertrugen.
    Aber die Katastrophe geschah nicht. Ein helles Singen entstand. Der Stab glitt auf der anderen Seite wieder heraus und kehrte in Zamorras Hand zurück. Und grell flammte das Amulett auf. Zamorra befahl den Angriff.
    Merlins Stern gehorchte! Er griff an. Aber nur Leonardo, nicht Zamorra selbst. Der Bann war gebrochen!
    Leonardo brüllte, als er die magische Lohe auf sich zurasen sah. Und er verschwand. Der magische Angriff ging ins Leere.
    Leonardo war geflohen - wieder einmal.
    ***
    Der Fall konnte abgeschlossen werden. Mit Leonardos endgültiger Flucht wich der Bann von Rogerson. Der Mann konnte sich nicht erklären, wie er dazu gekommen war, Zamorra und Nicole für Terroristen zu halten. Bei ihm wirkte der Bann anders; er konnte sich nicht an die Einzelheiten erinnern, im Gegensatz zu Boyd und Eve.
    Zamorra sorgte dafür, daß jenes Dschungelgebiet, in dem er den Tempel wußte, zum Sperrgebiet erklärt wurde - zumindest bei den Wissenschaftlern. Rogerson versicherte, er werde sich bei den zuständigen Regierungsstellen dafür einsetzen. Zamorra ahnte, daß das auf Schwierigkeiten stoßen würde, denn der Tempel befand sich auf zentralafrikanischem Territorium. Aber er, Zamorra, hätte auch nicht mehr ausrichten können als Rogerson. Somit war diese Sache bei Rogerson in guten Händen.
    Sie fuhren nach Juba zurück. Dort wartete die ALBATROS, der Privatjet des alten Möbius, noch immer auf sie. Aber als sie bereits unterwegs waren, erreichte sie über die Transfunk- Phase ein Durchruf aus dem Beaminster-Cottage.
    Professor Zamorra wird gebeten, umgehend zu einer Besprechung mit Dr. MacLannard von der St. George-Klinik, Edinburgh, zum Beaminster-Cottage zu kommen. S. M.
    Zamorra und Nicole sahen sich an. »St. George-Klinik, Doc MacLannard? Gryf wurde doch ins St. George eingeliefert«, sagte Nicole überrascht. »Aber, verflixt, wir können doch nicht dauernd hin und her fliegen…«
    »Zwischenstation ist Frankreich«, sagte Zamorra. »Wir fliegen Lyon an. Du siehst im Château nach dem rechten. Ich fliege weiter nach England. Wenn Gryf in Gefahr wäre, wäre dieser MacLannard nicht in Dorset…«
    Einen Tag später befand er sich wieder im Beaminster-Cottage. Der Arzt erwies sich als ein Mann in Zamorras Alter, dessen Lieblingsbeschäftigung es zu sein schien, seine Hornbrille mit einem feuchten Lappen zu pflegen. Als Befeuchtungsmittel benutzte er Whisky, keimfrei.
    »Was ist mit Gryf?« fragte Zamorra besorgt. Bei ihrem letzten gemeinsamen Abenteuer war der Druide schwer verletzt worden und hatte viel Blut verloren. Er war nach Edinburgh in die Klinik geflogen worden, wo man sich um ihn kümmerte.
    MacLannard wischte weiter an seiner Brille. Aus kleinen Augen sah er Zamorra an.
    »Mister Gryf geht es prachtvoll«, erklärte er. »Er ist zu unser aller
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