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0262 - Leonardos Knochenhorde

0262 - Leonardos Knochenhorde

Titel: 0262 - Leonardos Knochenhorde
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ging die Sonne hinter den Bergen im Westen unter.
    Monica schüttelte sich. Sie stand immer noch reglos da, als sie fragte: »Was ist hier geschehen?« Sie stand selbst noch unter dem Eindruck des Unfaßbaren, konnte es kaum glauben, daß der Knochenkrieger ihr gehorcht hatte. Offenbar war ihre Aufgabe für Leonardo doch sehr wichtig.
    Und das Gift kreiste in ihrem Körper…
    »Ich bin Silvie Lasalle«, sagte das Mädchen, das sich jetzt zitternd aufrichtete. »Ich… wir… Michel ist tot« Und plötzlich stürmte sie auf ihren Großvater zu, klammerte sich an ihm fest wie eine Ertrinkende. »Michel ist tot!«
    Sie schluchzte.
    Es dauerte geraume Zeit, bis sie sich beruhigt hatte. Monica Peters trat endgültig ein, ließ sich auf einem Stuhl nieder und wartete ab. Erst, als es draußen völlig dunkel geworden war, erholte sich Silvie. Stockend begann sie zu berichten.
    »Ihr Bruder hat einen furchtbaren Fehler gemacht«, sagte Monica leise. »Der Wolf gehörte nicht wirklich zu Leonardo. Ich weiß nicht einmal, warum er hier war. Er gehört zu Professor Zamorra!«
    Silvie sah sie aus weit aufgerissenen Augen an. Ihr Großvater schnappte nach Luft. »Zamorra?« stieß er hervor. »Zamorra ist hier?«
    Da erst ging beiden auf, daß das Mädchen, das so überraschend hereingeschneit war und gerade noch im letzten Moment den Skelett-Krieger fortgeschickt hatte, völlig nackt war. Großvater schloß höflich die Augen, und Silvie sprang auf. »Warten Sie, ich hole Ihnen etwas zum Anziehen… Warum laufen Sie denn bei dieser Kälte so herum? Und was ist mit Zamorra?«
    Monica erklärte, was sie wußte, während sie die Kleidung anlegte, die Silvie ihr brachte. Sie paßte nicht ganz, war aber besser als gar nichts.
    »Und Sie wissen wirklich nicht, wo sich Zamorra befindet?« stöhnte der Großvater. »Das ist ja furchtbar!«
    Monica nickte nur. Wem sagte der alte Mann das?
    »Aber wir wissen es doch auch nicht.«
    Sie lächelte bitter. »Das ist mir klar. Es war ein Bluff, um den Untoten zurückzupfeifen. Ansonsten hätte er sie alle getötet. Mich wundert, daß er mir überhaupt gehorchte. Sie müssen alle miteinander in Verbindung stehen. Um so aussichtsloser ist es, gegen sie anzukämpfen. Leonardo ist ein bösartiger Schurke, der vor nichts zurückschreckt.«
    »Aber Professor Zamorra…«
    »Ich bin mir gar nicht sicher, ob er überhaupt etwas ausrichten kann«, sagte sie. »Zudem muß er erst einmal hierher kommen…«
    Sie überlegte. Was sollte, was konnte sie tun, um ihn zu finden? Es gab doch keinen Anhaltspunkt…
    Es sei denn…
    Es kam auf einen Versuch an!
    ***
    Zamorra war schon in Frankreich! Und mit ihm Nicole Duval und der Druide Gryf. Der hatte sie beide der Einfachheit halber im zeitlosen Sprung mitgenommen. Das ging einfacher und schneller als jede Flugreise, und - es kostete kein Geld.
    Im einen Augenblick noch im Beaminster Cottage - im nächsten schon in Paris. Veränderung des Standortes durch reine Geisteskraft. Jetzt standen sie an ihrem ersten »Etappenziel«.
    Stephan Möbius hatte ihnen genau erklärt, wo sie den neuen Wagen finden konnten. Die Schlüssel hielt Zamorra in der Hand. Im Dämmerlicht auf dem Flughafenparkplatz stand der schwere Mercedes, dem man äußerlich nicht ansah, welche Technik in ihm verborgen war.
    »Recht unscheinbar«, gestand Gryf, »sofern man bei Mercedes überhaupt von unscheinbar reden kann.«
    Zamorra unterzog den Wagen einer näheren Inspektion, öffnete Kofferdeckel und Motorenhaube und besah sich alles im spärlichen Schein der eingebauten Beleuchtung. Angesichts des Motors stöhnte er auf. »Das Ding sieht ja wild aus…«
    »Auch nicht viel wilder als mein Cadillac. Der hat eine größere Maschine«, behauptete Nicole. »Und einen größeren Kofferraum. Wenn wir einkaufen fahren, müssen wir also zwangsläufig auch weiterhin den Caddy nehmen.«
    »Sofern Leonardo ihn nicht zu Versuchszwecken auseinandergeschraubt hat«, mahnte Zamorra sanft. Nicole stöhnte entsetzt auf. »Nicht auszudenken«, murmelte sie.
    Immerhin war der Wagen eine gesuchte Rarität, da fast schon im Veteranenalter.
    »Ich denke, wir sollten keine Zeit verlieren, sondern zur Loire fahren«, schlug Zamorra vor. »Unterwegs können wir uns dann einen Schlachtplan ausdenken.« Er schob die Packung mit dem »Zauberpulver« ins Handschuhfach, klemmte sich hinter das Lenkrad und ließ die Maschine an. Der VB-Motor flüsterte beruhigend vor sich hin.
    Wenig später schoß der große Wagen,
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