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0258 - Die Totenkopf-Brigade

0258 - Die Totenkopf-Brigade

Titel: 0258 - Die Totenkopf-Brigade
Autoren: Jason Dark
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zu fassen, so gut wie nicht zu durchdringen und dennoch vorhanden.
    Jemand hatte ein unsichtbares Netz aus Schwarzer Magie hoch über unsere Köpfe gelegt, und dieses Netz füllte das Tal aus.
    Wie ferne, bläulich schillernde Sterne kamen uns die Schädel vor, die in der Luft schwebten. Sie hatten sich wieder gesammelt, wir konnten sie jetzt zählen und kamen auf die Zahl vier.
    Vier Schädel und ein fünfter, ein größerer, der auch lachen konnte.
    Das war McLellan!
    Sein Gelächter schallte uns entgegen. Es wurde lauter, je näher er zu uns heranflog.
    Wir waren stehengeblieben, weil wir ihn genau sehen wollten. Innerhalb weniger Sekunden befand er sich über unseren Köpfen und huschte vorbei.
    Dann hörten wir seine Stimme: »Die Totenkopf-Brigade!« schrie er. »Die Totenkopf-Brigade kommt. Sie wird dem Schwarzen Tod huldigen, denn er ist unser Herr!«
    Allmählich wurde mir doch mulmig zumute, wenn ich solche Worte hörte. Er sprach so direkt vom Schwarzen Tod, daß wir das Gefühl bekommen konnten, dieser Dämon würde noch leben. Aber das stimmte nicht. Ich hatte ihn vernichtet, und er war auch nie wieder aufgetaucht. Der Spuk hatte seine Seele nicht freigegeben.
    In meinem Innern brodelte es. Ich schaute dem schreienden Schädel nach, der wie ein Hauch entschwand und ein letztes Lachen hören ließ, daß uns entgegenschallte.
    »Der verhöhnt uns noch!« knirschte Suko. »Ob er weiß, was wir mit dem Schwarzen Tod ausgefochten haben?«
    »Vielleicht.«
    »Dann müßte er es vom Spuk wissen.«
    Ich nickte. »Das hier ist doch das Werk des Spuks. Einen anderen kann ich mir nicht vorstellen.«
    Die Schädel lauerten weiter. Zusammen mit den veränderten Steinen bildeten sie eine makabre Kulisse und gleichzeitig eine magische Front, die sich gegen uns stellte.
    Unser Ziel waren die Berghänge. Und das ließen wir auch jetzt nicht aus den Augen, da konnten Steine und Schädel versuchen, was sie wollten, wir blieben jedenfalls am Ball.
    Da sich mein Kreuz mit einer Reaktion zurückhielt, gingen wir davon aus, in einer nicht akuten Gefahr zu schweben. Man konnte sogar sagen, daß die feindlichen Kräfte uns in Ruhe lassen würden, bis zu einem gewissen Zeitpunkt, aber der war noch nicht erreicht.
    Vielleicht wollte man uns an einen bestimmten Ort oder eine sichere Stelle locken, um ungefährdet zuschlagen zu können.
    Mich überkam ein kaum zu beschreibendes Gefühl, als ich die Gesichter in den Steinen näher anschaute. Wir passierten sie so nahe, daß wir die Einzelheiten erkannten. Jede Falte, jeden grimmig verzogenen Mund, den Haß in den Augen, die Wut und den Vernichtungswillen.
    Was spielte man uns hier vor?
    Im nächsten Augenblick erlebten wir, daß die Steine nicht nur stumm waren, sondern reden konnten.
    Natürlich nicht die Steine, sondern die Gesichter in ihnen. Sie sprachen zu uns, öffneten ihre Mäuler, wir sahen seltsame Dämpfe aus ihnen dringen, und sie formulierten gleichzeitig Worte.
    »Rache…«, so hörten wir. »Rache müssen wir nehmen. Ihr werdet getötet … Rache …«
    Flüsternd nur war es zu vernehmen. Gerade dieses Flüstern war so ungewöhnlich schaurig, und nicht nur ich bekam eine Gänsehaut, auch Suko fühlte sich nicht wohl.
    Seine Hand lag auf dem Griff der Dämonenpeitsche, und mit einem Ruck zog er die Waffe aus dem Gürtel. Einmal schlug er den Kreis über den Boden.
    Drei Riemen rutschten hervor.
    Ich wollte Suko nicht am Schlag hindern und blieb stehen, um ihm zuzuschauen.
    Er nahm sich das Gesicht des Vampirs Fariac vor.
    »Rache…«, hörten wir, und Suko drosch zu.
    Es war ein gedankenschnell ausgeführter Hieb, aber noch schneller war die Gegenmagie.
    Bevor einer der drei Riemen auch nur mit der Spitze den Stein berühren konnte, war das Gesicht verschwunden.
    So wie er von Natur aus war, sahen wir den Stein wieder vor uns.
    Suko war konsterniert. »Verstehst du das?« fragte er.
    »Kaum.«
    Voller Zorn schlug der Inspektor gegen den Stein.
    Es geschah nichts. Der Stein blieb, wie er war. Er löste sich nicht auf, eine Magie war in seinem Innern nicht feststellbar.
    »Weiter!« drängte ich, denn ich wollte mich von den magischen Spielereien nicht aufhalten lassen. Unser eigentliches Ziel war wichtiger, und ich dachte dabei immer an meinen ehemaligen schlimmen Gegner, den Schwarzen Tod.
    In diesem Talkessel mußte etwas von ihm lauern. Nicht umsonst hatten wir zahlreiche Hinweise auf ihn bekommen, und während wir gingen, verblaßten die Gesichter auf den Steinen
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