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0257 - Der Schädel des Hexers

0257 - Der Schädel des Hexers

Titel: 0257 - Der Schädel des Hexers
Autoren: Jason Dark
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Nerven«, wisperte der Chinese, »weißt du nicht, für wie lange du hinter Gittern landest, wenn du bewußt ein Menschenleben auslöschst? Auch wenn du selbst nicht schießt, denn du hast das Verbrechen nicht verhindert, und das kostet dich ebenfalls einige Jährchen. Überlege es dir, und verschwinde lieber.«
    »Klar, aber nur über deine Leiche!«
    »Junge, sei vernünftig.« Sukos Stimme klang drängend. »Hier sind Parteien in ein Spiel eingestiegen, das du nicht überblicken kannst. Glaube es mir.«
    »Du hast Angst, wie?«
    »Ja.«
    »Dachte ich es mir doch.«
    »Nur um dich, mein Junge. Ich sage es nicht gern, doch dein Bruder hat meinem Freund und mir sein Leben zu verdanken. Er wäre irgendwann erfroren!«
    »Das wissen wir, und wir sind euch auch dankbar. Normalerweise hätten wir euch schon erschossen. Es gilt die alte Regel, daß sich keine Fremden in die Angelegenheiten der Familien einmischen dürfen. Hast du begriffen? Keine Fremden. Wir regeln das unter uns.«
    »Mit Mord und Totschlag?«
    »Auch das.«
    Der junge Mann war unbelehrbar. Fast hatte er noch die Stimme eines Kindes und war doch in so eine verabscheuungswürdige Auseinandersetzung mit hineingezogen worden.
    Mit Worten hatte Suko es nicht geschafft, den Knaben von seinem Vorhaben abzubringen. Also mußte er zur Gewalt greifen, doch das war nicht einfach. Der Junge hinter ihm war kein Profi. Man konnte bei ihm nicht sicher sein, wie er reagieren würde. Der war übernervös und tat unter Umständen Dinge, die er selbst nicht wollte.
    Suko hockte am Boden, der andere auch. Das merkte der Inspektor daran, in welch einem Winkel die Waffe gegen seinen Nacken gedrückt wurde. Und der änderte sich laufend. Ein Zeichen, daß der andere auch nicht so ruhig hinter Suko saß.
    Der Inspektor spürte die Bewegungen des Feindes sehr genau. Der junge Mann war unruhig geworden. Er konzentrierte sich auch auf die Ereignisse im Haus. Dabei wechselte er noch die Stellung.
    Wahrscheinlich war eines seiner Beine eingeschlafen, so daß er die ehemalige Haltung nicht mehr einhalten konnte.
    Auf so etwas hatte Suko gewartet.
    Und er war schnell. Er konnte sich dabei mit einem Blitz vergleichen, und der junge McLion hatte so etwas sicherlich noch nicht erlebt, denn plötzlich wirbelte Suko so rasch herum, daß er nicht einmal die Zeit bekam, den Finger zu krümmen.
    Dafür erhielt er einen Schlag, der sich gewaschen hatte und der ihm das Gewehr aus den Händen prellte.
    Es flog im hohen Bogen davon, landete irgendwo, und als McLion ihm nachschaute, beging er seinen zweiten Fehler.
    Sukos Arm kam wie eine Ramme. Voll traf sie ins Ziel. McLion kippte fast aus den Pantinen. Er überschlug sich in der Rückwärtsbewegung, bevor er liegenblieb und sich nicht mehr rührte.
    Suko hatte erreicht, was er wollte. Durch einen Schlag war sein Gegner bewußtlos geworden.
    Der Inspektor atmete auf. Um die Waffe des Bewußtlosen kümmerte er sich sofort. Er nahm das Gewehr an sich, überzeugte sich, daß es schußbereit und geladen war, um sich umzudrehen und John Sinclair beizustehen, der sich zwischen die beiden feindlichen Clan-Familien gestellt hatte und gewissermaßen als Kugelfang diente.
    Der Chinese befand sich noch mitten in der Bewegung, als er abgelenkt wurde. Er drehte sich nicht mehr weiter, denn seine Ohren hatten ein feines Singen vernommen.
    Wie Sirenenklang schwang es ihm aus der Richtung entgegen, wo auch der Bunker liegen mußte.
    Sirenen waren es nicht, die Suko entgegenschwebten, sondern außen bleiche und innen mit einem seltsamen Licht erfüllte Schädel.
    Angeführt wurden sie vom Totenkopf des Hexers!
    ***
    Nicht nur der verfluchte Zombie hatte in das Spiel eingegriffen, jetzt stand ich auch noch einer anderen Gefahr gegenüber. Vielmehr befand sie sich in meinem Rücken, und ich wußte genau, wer diese Leute waren, obwohl ich sie nicht zu Gesicht bekommen hatte, denn Gilda McLellan sprach flüsternd den Namen aus.
    »Die McLions…«
    Genau, sie waren es, und sie hatten Waffen, um den Spieß nun umzudrehen.
    Sekundenlang geschah nichts. Die eine Sippe hinter mir, die andere vor mir. Wie sollte ich da wieder herauskommen? Es war wie eine Zange, deren Backen immer mehr zudrückten.
    Für mich gab es kaum eine Chance. Ich würde, wenn ich nicht achtgab, zerquetscht werden. Und einen Mord oder mehrere Morde durfte ich auf keinen Fall zulassen.
    Jemand heulte hinter mir schrecklich auf. Ich kannte die Stimme. Sie gehörte dem Mann, den wir befreit
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