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0257 - Der Schädel des Hexers

0257 - Der Schädel des Hexers

Titel: 0257 - Der Schädel des Hexers
Autoren: Jason Dark
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hatten.
    Broderick McLion!
    »Das ist doch Archer!« stöhnte er. »Verdammt, dieser Bulle hat ihn umgebracht!«
    Mit Archer konnte nur der Zombie gemeint sein. Demnach hatte es einen lebenden Toten in dem Clan der McLions gegeben.
    Verdammt auch!
    Wie das möglich gewesen war, wußte ich nicht. Es war mir auch im Augenblick egal. Die Zusammenhänge würde ich sicherlich später erfahren. Wichtig war nur, daß ich eine Eskalation der Gewalt in den nächsten Minuten vermeiden würde.
    Und die Luft roch nach Tod und Mord…
    Schritte und schweren Atem hörte ich hinter mir. Die Sippe der McLions kam näher.
    »Geh zur Seite, Bulle!« vernahm ich Brodericks Stimme. »Hau ab. Wir werden dich nicht erschießen, denn du hast mir das Leben gerettet, aber verschwinde!«
    Ich ging. Allerdings einen Schritt zurück und gleichzeitig zur Seite, so daß ich beide Parteien im Auge behalten konnte und mich trotzdem noch zwischen ihnen befand.
    Von den McLellans rührte sich keiner. Sie schienen an der breiten Schrankwand festgewachsen zu sein. Der kalte Wind fuhr durch die zerstörte Scheibe in das Zimmer hinein und wirbelte noch kleine Splitter in die Höhe, die sich wie ein Regen aus Glas wieder auf dem Holzboden absetzten.
    Angst diktierte das Geschehen.
    Keiner wußte so recht, wie es weitergehen sollte. Noch stand die Drohung der McLions im Raum. Ich hatte mich nicht gerührt und fragte mich, ob sie tatsächlich schießen würden.
    Einen Polizisten umzubringen, ist etwas anderes als ein »normaler« Mord.
    »Verschwindet!« flüsterte ich. »Es hat genug Gewalt gegeben. Es soll niemand mehr sterben!«
    »Das sagst du uns, Bulle?« Der Mann, der gesprochen hatte, mußte der alte McLion sein. Ich schätzte ihn auf 60. Ein hochgewachsener Mensch mit blondgrauen Haaren, einem Wikingergesicht und kalten blauen Augen. Seine fleischigen Lippen waren verzogen, die Mundwinkel zeigten nach unten, und zwischen ihnen sprang eckig das Kinn vor, das genau in der Mitte eine Kerbe zeigte.
    Dieser Mann war hart. Man konnte ihn mit einem besonderen Stahl vergleichen. Er würde sich nicht beugen.
    Wir hielten die Waffen in den Händen. Und ich entschloß mich zu einem verdammt riskanten Spiel, wobei ich immer noch hoffte, daß Suko irgendwann eingriff.
    »All right«, sagte ich, »ihr wollt mich erledigen. Das könnt ihr. Doch rechnet damit, daß ich zurückschieße. Einen von euch nehme ich immer mit. Ist das klar?«
    »Sicher«, antwortete der Alte.
    »Wollen Sie noch mehr Tote in Ihrer Familie haben. Reicht Ihnen einer nicht?«
    »Sie haben ihn getötet!«
    »Er war schon tot, als ich auf ihn schoß!«
    Als ich dies sagte, da erstarrten die Gesichter der McLions. In den Augen des Alten flammte eine ungeheure Wut auf. »Sind Sie wahnsinnig?« zischte er, »wollen Sie uns in den letzten Sekunden Ihres Lebens noch belügen?«
    »Keine Lüge. Ich hatte es mit einem Zombie zu tun. Mit einem lebenden Toten. Ihr Sohn, oder was immer er zu seinen Lebzeiten sein mochte, war bereits tot. Nur eine schwarzmagische Kraft gab ihm noch ein seelenloses Leben, das müssen Sie begreifen!«
    Ich hatte sehr hart gesprochen und gleichzeitig bei ihm auch die Unsicherheit während meiner Worte bemerkt. Er zuckte zusammen, schüttelte sich und schaute die beiden jüngeren Männer an.
    »Wer hat ihn dann ermordet?« fragte mich einer der McLions Söhne. Er stand links von seinem Vater, trug eine gefütterte Parka-Jacke und derbe Stiefel, deren Schäfte fast bis zu den Knien reichten.
    »Keine Ahnung.«
    »Wißt ihr es?« wandte sich der alte McLion an die McLellan-Sippe.
    Deren Oberhaupt fühlte sich angesprochen. Isaak hatte den Kopf gebeugt und gleichzeitig gedreht, so daß er unter seiner Achsel hinwegschielen konnte. »Ich habe Archer nicht erledigt. Als wir eintrafen, fanden wir ihn tot.«
    »Wo?«
    »In unserer Familien-Gruft!«
    Scharf atmete McLion durch. »Wie sollte mein Sohn in die Gruft gekommen sein?«
    »Das müßtest du doch wissen, Hundesohn. Du warst dabei, als man den Schädel stahl.«
    McLion lachte nur.
    Isaak fuhr fort. »Ihr habt euch einen Nachschlüssel machen lassen. Daher war es kein Problem, die Tür zu öffnen. Alles ganz einfach, nicht wahr?«
    »Sicherlich. Bleibt nur die Frage offen, wer meinen Sohn umgebracht hat. Und das will ich wissen!«
    »Vielleicht die Schädel!«
    »Auf den Arm nehmen kann ich mich selbst. Die Schädel können nicht killen.«
    »Hast du eine Ahnung.«
    »Die wollen sich nur herausreden, Dad«, mischte sich
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