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0256 - Der Höllen-Salamander

0256 - Der Höllen-Salamander

Titel: 0256 - Der Höllen-Salamander
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gab es jetzt ein kleines Bauernhaus!
    »Was ist das?« schrie Nicole. Sie sprang ein paar Schritte zurück, genau in eine Art Loch hinein, das hinter ihr in der Luft gähnte – und war blitzartig verschwunden!
    Zamorra fühlte sich wie ein Betrunkener. Und immer noch brüllte der Drache, der jetzt schon bis zu den Kniegelenken in den Boden einsank.
    Woher sollte Zamorra wissen, was immerhin Leonardo bekannt war? Daß der Drache nur in der Welt der Menschen unverletzbar war? Und dorthin versuchte der Höllen-Salamander jetzt wieder zu fliehen!
    Er konnte es; Zamorra selbst hätte es nicht geschafft, diese Dimension wieder zu verlassen. Aber in dem Drachen wohnte die Kraft der Hölle selbst.
    Er brach wieder in das Dorf ein …
    Zamorra sah die finsteren Löcher, die größer und größer wurden. Je mehr sie überhand nahmen und wuchsen, desto stärker wurde der Einfluß der heimatlichen Erde, desto weniger blieb in der »roten« Welt zurück.
    Da war Zamorra wieder oben auf dem Drachenrücken!
    Er nahm das Schwert in beide Hände, stand freihändig und stieß kraftvoll zu!
    Es war schneller als der Höllen-Salamander! Er erwischte ihn, bevor er den Dimensionswechsel endgültig vollzog und dabei wieder unbesiegbar werden konnte!
    Ein röhrender Schrei ertönte aus dem Drachenmaul. Wieder jagten Flammenbahnen Dutzende von Metern weit voraus. Zamorra stieß noch einmal zu und ein drittes Mal. Jedesmal durchbrach die Schwertspitze den Schuppenpanzer, drang in den Nervenknoten ein, der das Drachengehirn war, und ließ schwarzes, stinkendes Blut wie Säure hervorschießen.
    Der Drache schwankte.
    Sein Schwanz fuhr herum, erwischte Zamorra, schleuderte ihn vom Drachenrücken herunter! Jetzt endlich wußte die Bestie, woher die Gefahr kam. Zamorra flog durch die Luft, ließ das Schwert los und rollte sich im Reflex zusammen, um den Aufprall besser zu überstehen.
    Es schüttelte ihn durch und durch. Benommen blieb er liegen.
    Er sah seine Umgebung nur noch wie durch Schleier. Kraftlos versuchte er sich aufzurichten. Seine Arme gaben wieder unter ihm nach. Da sah er, wie die Röte wieder zunahm und die Nachtschwärze wich. Der Übergang zwischen den beiden Dimensionen begann sich langsam aber sicher wieder zu schließen!
    Und er, Zamorra, lag auf der falschen Seite!
    Das trieb ihn doch noch einmal wieder hoch. Und da sah er Gwaiyur. Das Schwert steckte immer noch hier im Boden!
    Zamorra taumelte darauf zu. Er durfte die kostbare Waffe nicht in dieser Dimension zurücklassen! Entschlossen packte er zu, um es aus dem Erdreich zu ziehen. Da flammte ein bläulicher Blitz auf und schleuderte ihn zurück.
    Gwaiyur stieß ihn ab.
    Er akzeptierte ihn nicht!
    Zamorra taumelte. Fassungslos starrte er die Waffe an. Er konnte sie doch nicht hier zurücklassen!
    Aber dann sah er die dunklen Löcher zwischen den Welten immer kleiner werden. Er mußte jetzt hindurch, wenn er noch jemals wieder zurückkehren wollte, durfte keine Sekunde länger zögern!
    Er stieß sich ab und sprang genau in eines der Löcher hinein, das sich genau in dem Moment endgültig schloß, in dem er hindurchjagte.
    ***
    Nicole materialisierte schon vor Zamorra wieder im Dorf. Sie stolperte rückwärts gegen etwas, fühlte sich umklammert und befreite sich mit einem schnellen Judogriff.
    »Nicht so stürmisch, verflixt!« keuchte jemand unterdrückt. »Ich bin’s doch nur, Mademoiselle!«
    Es war Jules.
    Nicole fuhr herum, sah ihn an, dann Gustav und Teri.
    »Keine Gefahr mehr«, sagte Gustav. »Die Skelette sind abgezogen. Zamorra … lebt er noch?«
    Nicole preßte die Lippen zusammen.
    Sie wußte es nicht, konnte es nur hoffen.
    Da sah sie etwas Grauenhaftes aus dem Boden auftauchen. Überall flackerten rötliche Irrlichter auf, Tore in eine andere Welt wie Mottenlöcher in einem Mantel. Und aus dem Straßenbelag schon sich der massige Schädel des Höllen-Salamanders hervor!
    »Nein!« schrie Jules auf. »Nein, nicht schon wieder!«
    Aber der Höllen-Salamander wuchs mehr und mehr in die Höhe.
    Fiebernd starrte Nicole ihn an. Aber dann brach der Rückenkamm hoch, der Nacken, aus dem schwarzes Blut hervorströmte, rauchte und einen bestialischen Gestank verströmte – aber von Zamorra war nichts zu sehen!
    Nicole ballte die Fäuste. Sie zitterte.
    Dann kippte der riesige Schädel.
    Rot leuchtete es um hin herum auf. Er dröhnte auf den Boden. Die riesigen Augen wurden jäh trübe, überzogen sich mit dunklen Linien und splitterten wie Glas auseinander.
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