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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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den Stahl des Baggers, und jetzt dämpfte kein Schutzhelm den Anprall. Er rutschte ein Stück an den Raupen entlang. Dann drehte sich sein Körper, und er fiel reglos auf das Gesicht.
    Ich stand, keuchend und die Fäuste noch geballt, über dem Gegner. Es war mir während des Kampfes nicht eingefallen, dass ich die kleine Pistole in der Hosentasche trug, aber ich hätte auch kaum Gelegenheit gehabt, sie zu ziehen. Jetzt dachte ich an das Schießeisen.
    Was passierte jetzt? Kamen Crossbeen und seine Leute? Warteten sie auf ein Zeichen Hawkins, das ihnen sagte, dass ich erledigt war? Warum sollte ich aus dem Weg geräumt werden? Wussten sie, dass ich ein G-man war? Oder hatten sie ein zweites Attentat auf den Greifbagger vor und brauchten die Leiche eines Mannes, dem die Tat in die Schuhe geschoben werden konnte.
    Am Eingang des Grabens tauchte die Gestalt eines Mannes auf. Ich zog die Pistole, drückte mich in den Schlagschatten des Baggers. Der Mann kam heran. Ich erkannte Charles Lorrow.
    Lorrow stolperte über den reglosen Körper Hawkins. Er erschrak. Als ich mich aus dem Schatten löste, richtete er instinktiv seine Pistole auf mich.
    »Ich bin’s, Cotton«, sagte ich.
    »Was ist geschehen?«
    »Er versuchte, mich mit einem Vorschlaghammer auszulöschen.«
    In knapper Form, aber ohne ein Detail auszulassen, berichtete ich.
    Lorrow schüttelte den Kopf.
    »Was soll der Unsinn? Crossbeen hält sich nicht in der Nähe auf. Ich habe seinen Jeep bei den Bungalows gesehen und in seinem Büro brannte Licht.«
    »Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir noch haben, Charles, aber ich schlage vor, dass wir uns die Ladung des Jeeps genauer ansehen.«
    »Hören Sie, Cotton! Das können wir später machen! Wollen wir endlich unsere Karten aufdecken?«
    »Lassen Sie uns den Jeep nachsehen, Charles!«
    ***
    Wir machten uns an die Untersuchung. Innerhalb von zwei Minuten hatten wir eine Kiste entdeckt, die äußerlich wie eine der üblichen Werkzeugkisten aussah, aber die, als ich sie anhob, zu leicht war, als dass sie mit Werkzeug vollgepackt gewesen sein könnte. Selbstverständlich war es möglich, dass sie einfach leer war, aber ich hatte keine Lust, den Deckel zu öffnen und dabei in die Luft zu fliegen.
    »Charles«, sagte ich, »am besten verhaften Sie uns!«
    »Uns?«
    »Ja, Sam Hawkins und mich, und dann kassieren Sie am besten auch noch Phil!«
    »Ich verstehe nicht…«, stotterte er.
    »Ich weiß auch nicht, ob irgendetwas dabei herauskommt, aber wir sollten meine Tarnung so lange aufrecht halten, wie es möglich ist. Vor allen Dingen aber fahren Sie den Werkzeugjeep schleunigst so weit aufs freie Feld hinaus, dass, falls sich irgendwelcher Sprengstoff auf dem Ding befindet, er keinen Schaden mehr anrichten kann. Beeilen Sie sich! Schaffen Sie ein paar von den Company-Polizisten herbei! Organisieren Sie eine waschechte Verhaftung, und wenn Sie uns einbuchten, so sorgen Sie dafür, dass Crossbeen keine Gelegenheit findet, mit uns allein zu reden! Denken Sie sich nebenbei eine Geschichte aus, die Sie den Chefs von der South verpassen können, um ihnen klarzumachen, wie Sie unser Komplott aufgedeckt haben. Los, mein Junge, ziehen Sie endlich Ihre Kanone und fordern Sie mich auf, die Hände hochzunehmen!«
    Ich weiß nicht, ob Charles Lorrow an meinem Verstand zweifelte, aber er tat alles, was ich sagte. Hawkins, der seine Bewusstlosigkeit überwand, blickte in eine Pistolen-Mündung, und als er den Kopf drehte, sah er mich mit erhobenen Händen.
    »Raus mit euch!«, schnauzte Lorrow. »Beeilt euch, zum Henker!« Er trieb uns vor sich her aus dem Graben zu seinem Jeep, der in einiger Entfernung stand. Während er uns mit der Pistole in Schach hielt, drückte er so lange auf die Hupe, bis die Cops der Company-Polizei das Signal hörten und zwei Jeeps herbeiflitzten.
    »Nehmt diese Leute fest!«, schrie Lorrow sie an. »Wartet in einiger Entfernung auf mich! Einer von euch fährt meinen Jeep weg! Ich hole den Werkzeugwagen aus dem Graben. Ich glaube, die Burschen haben ihn mit einer gehörigen Ladung Sprengstoff gespickt!«
    Die Polizisten stürzten sich auf Hawkins und mich, schleiften uns zu den Wagen, verfrachteten uns. Einer hielt eine Kanone auf uns gerichtet, während der andere im Höchsttempo die Mühle von der brennenden Quelle wegsteuerte. Ich behielt den Graben im Auge. Obwohl ich nicht sicher war, ob sich tatsächlich eine Zeitbombe auf dem Werkzeugwagen befand, so fühlte ich doch instinktiv, dass Lorrow sich in
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