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0252 - Die Tochter des Totengräbers

0252 - Die Tochter des Totengräbers

Titel: 0252 - Die Tochter des Totengräbers
Autoren: Jason Dark
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Ausgangstür erkennen.
    Aber keinen Gegner.
    Ein paar Lampen an den Wänden verbreiteten ein etwas düsteres Licht. Die Schatten befanden sich in der Überzahl.
    Dann startete ich.
    Ein blitzschneller Sprung brachte mich über die Schwelle. Ich katapultierte mich in die Halle hinein, duckte mich zusammen, prallte mit der rechten Schulter auf, als ich zu Boden tauchte, und rollte mich glatt und sicher ab.
    Das sah wirklich aus wie im Film. So etwas kann man üben, eintrainieren, und ich blieb auf dem Rücken liegen, wobei ich die Beretta schußbereit in der rechten Hand hielt und den Arm ein wenig schwenkte.
    Ich sah das Ziel.
    Auf der Treppe stand eine der Wachsfiguren. Ein glatzköpfiges Gebilde, das die Arme halb erhoben hatte und eine Vase zwischen den Klauen hielt. Die Treppe führte im Bogen nach oben. Wo sie begann, stand die Wachsfigur.
    Ich feuerte.
    Erst zerschellte die Vase. In zahlreichen Splittern flog sie dem Unhold um die Ohren, bevor meine Kugel in den Körper aus Wachs drang und steckenblieb.
    Mit den Scherben fiel auch die Figur.
    Sie machte noch einen zögernden Schritt nach vorn, verfehlte dabei die Stufe, bekam das Übergewicht, rollte und fiel fast bis vor meine Füße, wo sie liegenblieb.
    Im Zickzack hetzte ich darauf zu, konnte mir die Figur aus der Nähe anschauen und sah, daß dort, wo meine geweihte Kugel getroffen hatte, sich nicht nur ein Loch befand, sondern auch ein dunkler Fleck auf dem gelblich schimmernden Wachs, der sich allmählich ausbreitete und die gesamte Figur erfaßte.
    Das Silber schien gewirkt zu haben.
    Dann hörte ich das Geräusch.
    Hinter mir war es aufgeklungen. In meinem Kopf schrillten die Alarmsirenen, während ich herumwirbelte und den nächsten Gegner sah.
    Er löste sich seitlich aus dem Schatten eines Kamins, und er war bewaffnet. Seine Hände hielten einen Schürhaken umklammert, den er schwang wie ein Cowboy sein Lasso. Nichts rührte sich in seinem Gesicht, das so gespenstisch glatt wirkte, und er räumte mit dem Schürhaken einen alten Barockstuhl zur Seite, der zersplitterte, wobei mir die einzelnen Teile entgegenflogen und ich den Kopf einziehen mußte, um nicht getroffen zu werden.
    Das lenkte mich leider von einem Schuß ab, so daß der andere die Chance erhielt, in meine Nähe zu gelangen, was mir überhaupt nicht gefiel. Im Halbkreis führte er den Schürhaken, wobei er seine Arme tief hielt und ich das Pfeifen der schweren Schlagwaffe vernahm, als sie durch die Luft pfiff.
    Ich drückte mich nach hinten, hob den rechten Arm mit der Waffe und schoß.
    Zu einem weiteren Hieb kam der andere nicht, denn meine Kugel traf die lebende Wachsfigur vorher. Sie stoppte das Monster, das sich drehte und zu einem Kreisel wurde. Der Schürhaken rutschte ihm aus der Hand, knallte zu Boden, und das Monster aus Wachs folgte ihm.
    Die beiden waren erledigt.
    Anschließend schaute ich mich näher in der Halle um. Von den drei anderen und auch von dem Zombie sah ich keine Spur.
    Befanden sie sich in den oberen Etagen, oder waren sie nach draußen gegangen?
    Bevor ich die Treppe hinauflief, wollte ich mich erst von der anderen Möglichkeit überzeugen, rannte ans Fenster und schob einen Vorhang zur Seite.
    Die Nacht war klar. Zudem brannte über der Eingangstür eine Lampe. Ihr Schein reichte zwar nicht bis zu dem entfernt liegenden kleinen Friedhof, dennoch sah ich wegen der klaren Luft die Umrisse der zu einem unheilvollen Leben erwachten Wachsmonstern.
    Und ich sah auch den Zombie.
    Ich würde sie draußen stellen. Bevor ich zur Tür lief, drehte ich mich noch einmal um.
    Meine ersten Gegner vergingen.
    Sie liefen auseinander, und aus dem Wachs war eine dunkle, stinkenden Masse geworden.
    Die Tür war nicht verschlossen. Mühelos konnte ich sie aufziehen. Über ihr wuchs ein Vorsprung fast bis zur ersten Treppenstufe.
    Ich achtete nicht auf ihn, und das war ein Fehler.
    Denn dort hatte ein weiterer Gegner gelauert. Und er ließ sich in dem Augenblick fallen, als ich die Schwelle überschritt…
    ***
    Ich ahnte ihn nur. Dennoch war es zu spät. Als der Schatten über mich fiel, folgte auch schon in derselben Sekunde der Aufprall, der mich von den Beinen riß, so daß ich zusammen mit der Wachsfigur die Treppe hinunterkugelte.
    Es war grauenhaft – und vor allen Dingen meine Schuld. In meiner großen Euphorie hatte ich vergessen, genau nachzuzählen.
    Zwei lebende Wachsfiguren hatte ich erkannt, auch den Zombie, aber seinen dritten Helfer vergessen.
    Das rächte sich
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