Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0252 - Die Tochter des Totengräbers

0252 - Die Tochter des Totengräbers

Titel: 0252 - Die Tochter des Totengräbers
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geschafft. Im Holz befand sich ein Loch, durch das ich in den anderen Raum blicken konnte, in dem ebenfalls eine Fackel brennen mußte, denn ein Licht schimmerte durch die Öffnung.
    Natürlich war das Loch zu klein. Wir hätten schon so klein wie eine Katze sein müssen, um hindurchschlüpfen zu können. Mein Plan war gefährlich, doch sah ich keine andere Möglichkeit.
    Ich wollte meinen Arm durch die Öffnung stecken und die Tür an der anderen Seite aufschließen.
    Bill Conolly verhielt sich zum Glück weiterhin ruhig. Ich winkelte den Arm an, streckte ihn danach vor und schob ihn durch das Loch in den anderen Raum hinein.
    Meine Hand mußte ich nach links drehen, denn dort befand sich das Schloß, in dem zwar kein Schlüssel steckte, ich jedoch einen Riegel zwischen den Fingern spürte.
    Triumphieren konnte ich allerdings nicht, denn kaum hatte ich den Riegel berührt, als die mir unbekannten Gegner auf der anderen Seite der Tür reagierten.
    Im nächsten Moment schrie ich auf, denn ich hatte das Gefühl, meine Hand würde in einem Schraubstock stecken. So hart hatte jemand zugegriffen.
    Und es war keine normale Hand, sondern die kalten Finger einer Totenklaue…
    ***
    Obwohl ich mit etwas Ähnlichem gerechnet hatte, war diese Attacke doch überraschend für mich erfolgt. Die Klaue dachte gar nicht daran, mich loszulassen, im Gegenteil sie drückte nicht nur härter zu, sondern zog auch noch an meinem Arm und preßte mich so gegen meine Seite der Tür.
    »Brich ihm den Arm!«
    Dieser Befehl war haßerfüllt ausgestoßen worden, und eine Frau hatte ihn gegeben.
    Für mich gab es keinen Zweifel, daß das Wesen, das diesen Befehl vernommen hatte, auch so reagieren würde. Ich steckte in einer mörderischen Zwickmühle, denn die Kraft des anderen Wesens war so stark, daß sie über eine menschliche hinausging.
    Zeit würde man mir kaum lassen. Deshalb mußte mir innerhalb von Sekunden ein Ausweg aus dieser Misere einfallen.
    Bill Conolly konnte mir nicht helfen. Er war nicht mehr er selbst, sondern vom Geist anderer Personen beseelt. Mit meinen Problemen mußte ich allein fertig werden.
    Und ich kämpfte, setzte meine Kraft dagegen. Die Klammer löste sich nicht.
    Welche Chancen blieben mir? Ich konnte nicht mehr großartig darüber nachdenken, denn der andere hinter der Tür wollte meinen Arm in die Höhe hebeln. Mit allen Mitteln versuchte ich, mich gegen den Druck zu stemmen.
    Ein aussichtsloses Unterfangen, und mir fiel nur noch eine Lösung ein. Die Beretta.
    Mit der linken Hand mußte ich sie angeln.
    Es war schwer, sehr schwer. Dabei behielt ich Bill im Auge, der zum Glück auch weiterhin keine Anstalten traf, sich gegen mich zu stellen, und nur beobachtete.
    Endlich hatte ich die Pistole, brachte den linken Arm herum, drehte ihn, und es gelang mir tatsächlich, den Lauf der Beretta an meinem Arm vorbei durch das Loch in der Tür zu schieben.
    Ich drückte einfach ab. Zweimal hintereinander schoß ich. Es war riskant. Ich wußte ja nicht, wer sich alles in dem Nachbar-Verlies aufhielt, und hoffte, daß die anderen, sollten sie nicht meine Feinde sein, früh genug in Deckung gegangen waren.
    Einen wütenden Laut vernahm ich, der Griff lockerte sich, und ich riß meine Hand zwischen den kalten Knochenfingern hervor.
    Dies geschah so heftig, daß ich zurücktaumelte und fast noch Bill Conolly umgerissen hätte.
    Dann donnerten die Schüsse.
    Nicht ich hatte gefeuert, sondern jemand, der jenseits der Tür stand. Eine Kugel blieb stecken, die zweite pfiff dicht am oberen Rand der Öffnung hindurch und hätte mich fast noch getroffen.
    Zum Glück war ich nach hinten getaumelt und hatte mich geduckt.
    Wäre ich aber dort stehengeblieben, hätte es mich voll erwischt.
    Hinter der Tür klang ein irrer Schrei auf. Voller Haß und Wut.
    Ich aber wollte sehen, was sich da abspielte, näherte mich der Tür seitlich und hieb gegen die Klinke.
    Es war offen.
    Wer immer es auch gewesen war, jemand hatte auf der anderen Seite den Riegel weggeschoben.
    Ich zog die Tür auf.
    Sie knarrte häßlich in den Angeln, und kaum stand sie einen Spalt offen, als ich hinter mir einen irren Schrei vernahm.
    Bill Conolly hatte ihn ausgestoßen.
    Gleichzeitig war er vorgegangen. Er wankte wie Frankensteins Monster bei seinen ersten Gehversuchen und schüttelte den Kopf, als wolle er irgend etwas verneinen.
    »Ich komme!« Die fremde Stimme drang aus seinem Mund.
    Wobei die Botschaft nicht für mich gedacht war, sondern für die Personen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher