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0251 - Die Armee der Biospalter

Titel: 0251 - Die Armee der Biospalter
Autoren: Unbekannt
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Atlan.
    „Die Zwerge kommen von jener roten Sonne, die wir in nur fünf Lichtmonaten Entfernung von der CREST aus beobachten konnten. In der Sprache der Gnomen heißt dieser Stern Ollus." Gucky schöpfte einen Augenblick lang Atem und fuhr dann fort: „Ollus besitzt nur einen einzigen Planeten, der Ollura heißt. Dort müssen einmal die Vorfahren der Biospalter notgelandet sein. Die Regenerierten sind die Nachkommen dieses Volkes. Sie wissen nicht mehr viel über Raumfahrt und ähnliche Dinge.
    Wahrscheinlich sind sie durch die Umweltbedingungen mutiert."
    Rhodan blickte auf die Bildschirme. Die CREST III war nur noch ein kleiner, schimmernder Ball. Bald würde sie ganz aus dem Beobachtungsbereich von Kalaks Geräten verschwunden sein.
    „Wohin werden die Fremden unser Schiff bringen?" fragte Atlan.
    „Zu ihrem heimatlichen System. Bitzos, wie der Anführer der Biospalter sich nennt, ist stolz auf seine Eroberung und will sie auf Ollura vorführen."
    Gucky deutete auf die Bildschirme. „Unsere Freunde benötigten zehn Erdjahre, um von Ollura hierherzukommen."
    Atlan stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
    „Sie sind nicht ohne Grund so hartnäckig", berichtete der Mutant weiter. „Praktisch sind sie unsterblich, denn nach einem Zeitraum von sechs Erdmonaten verfällt ihr Körper, und aus der Zellmasse bildet sich ein neues Wesen heran, das genau seinem Vorgänger entspricht und auch über dessen Wissen und Erinnerung verfügt. Biospalter können also nur durch völlige Auflösung getötet werden."
    „Und diese Bursche nhaben wir in die CREST gelassen", sagte Atlan. „Jetzt sitzen wir hier fest, während dieser Oberzwerg Bitzos in wenigen Stunden seine Heimatwelt erreicht haben wird."
    Rhodan blickte noch immer auf die Bildschirme. Die CREST III war nur noch ein glimmender Funken in der Schwärze des Alls. Hätte es in der Randzone des Andromedanebels mehr Sterne gegeben, wäre es bereits unmöglich gewesen, den Flug des Schiffes optisch zu verfolgen.
    Die drei Beobachter innerhalb des Antigravschachtes schwiegen, bis der Funken, der die CREST III war, endgültig erlosch.
    „Jetzt ist sie weg", sagte Gucky trocken.
    „Fünf Lichtmonate", stellte Atlan fest. „Eine lächerliche Entfernung, wenn man bedenkt, daß wir eineinhalb Millionen Lichtjahre überbrückt haben, um uns hier unser Schiff stehlen zu lassen."
    Rhodan straffte sich. „Wir müssen mit Kalak sprechen", entschied er. „Der Ingenieur muß die Werft in Richtung Ollus in Bewegung setzen."
    Gemeinsam schwebten sie durch den Antigravschacht in die tiefer gelegenen Räume. Gucky hatte noch immer nichts von dem geretteten Moskito berichtet. Er wollte zunächst abwarten, was bei dem Gespräch mit Kalak herauskam.
    Der kosmische Ingenieur erwartete seine Verbündeten, die jetzt vollkommen hilflos waren, am Ausgang des Schachtes. Er hatte sich die Zeit genommen, seinen roten Bart wieder ordentlich zu flechten und auf dem Rücken zu verknoten.
    „Wir bedanken uns für Ihre Einsicht", sagte Rhodan langsam. „Wenn Sie nicht im letzten Augenblick die Landestützen gelöst hätten, gäbe es jetzt kein Ultraschiff mehr."
    „Und wir", fügte Atlan hinzu, „wären ebenfalls tot."
    „Ihr Schiff ist verschwunden", sagte Kalak lakonisch. „Was macht es für einen Unterschied aus, ob es über der Werft explodiert, oder in den Raum entführt wird?"
    „Wir hoffen, daß wir es irgendwann zurückerobern können", klang Guckys helle Stimme auf.
    „Ich will Ihnen dabei helfen", erklärte sich Kalak bereit.
    Rhodan hörte gespannt zu, wie der Paddler seine Pläne erläuterte. Kalak beabsichtigte, aus den Überresten des Pyramidenschiffes ein flugfähiges Raumschiff zu bauen.
    „Wie lange würde es dauern, bis Sie damit fertig wären?" wollte Atlan wissen.
    Der Strukturläufer zögerte mit einer Antwort.
    „Reden Sie!" drängte Rhodan. „Es würde ziemlich lange dauern, nicht wahr?"
    „Vier Jahre Ihrer Zeitrechnung", gestand der kosmische Ingenieur. „Vorausgesetzt, alles verliefe nach Wunsch."
    „Hinzu kämen weitere zehn Jahre für den Flug nach Ollura", sagte Atlan. „Inzwischen hätte uns das Solare Imperium vergessen, oder es wäre in den mit Sicherheit entstehenden Unruhen untergegangen."
    Vierzehn Jahre, überlegte Rhodan. Das war eine lange Zeit. Wenn Kalak jedoch keine andere Möglichkeit besaß, mußten sie auf den Vorschlag des Paddlers eingehen. Untätig durften sie nicht abwarten. Rhodan hätte sich lieber von Kalak in Tiefschlaf versetzen
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