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025 - Der Dämon ist tot!

025 - Der Dämon ist tot!

Titel: 025 - Der Dämon ist tot!
Autoren: A.F.Morland
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fort«, sagte Colla kalt.
    »Und wohin?«
    Colla blickte Kelly an und grinste. »Na, wo gehören Tote schon hin, he? Auf den Friedhof natürlich. Und jetzt ruf dir mal ins Gedächtnis, wo ich wohne. Grenzt an mein Grundstück nicht gleich ein kleiner, friedlicher Gottesacker?«
    Joe Henderson lachte blechern. »Wie praktisch.«
    »Deshalb war dieses Haus ja auch so günstig zu haben. Mir macht es nichts aus, neben einem Friedhof zu wohnen. Viele andere Menschen gruseln sich jedoch vor einer solchen Nachbarschaft. Blödsinnig ist das, denn vor den Toten braucht man keine Angst zu haben. Die Lebenden sind es, vor denen man sich fürchten muß. Und man tut gut daran, sich vor meinen Doggen in acht zu nehmen, wie sich gezeigt hat.«
    Leo Colla griff in die Brusttasche seines Jacketts und holte eine Ultraschallpfeife heraus. Keiner der Anwesenden hörte das für die Hunde bestimmte Signal, aber die dressierten Doggen nahmen es wahr und reagierten darauf. Sie kehrten in den Zwinger zurück, legten sich auf den Boden.
    Colla drückte wieder auf den Knopf, und die Zwingertür schloß sich. »Kommt!« sagte er und verließ mit seinen Freunden den Living-room, ohne Gloria Snook eines Blickes zu würdigen.
    Das Mädchen war zutiefst erschüttert. Sie war Zeuge eines grausamen Mordes geworden. Durfte sie das für sich behalten? Machte sie sich, wenn sie schwieg, nicht zu Leo Collas Komplizin?
    Damit stellst du dich mit diesem Mörder auf dieselbe Stufe. Wenn du den Mund hältst, bist du nicht besser als er! sagte sie sich.
    Sie zitterte, ihre Knie waren weich, sie mußte sich setzen. Aber sie blieb nicht lange sitzen, stemmte sich wieder hoch und begab sich mit staksenden Schritten zur Bar.
    Sie goß sich den Scotch nicht erst ins Glas, sondern trank gleich aus der Flasche und hoffte, daß er rasch wirkte, denn sie hatte sich noch nie so elend gefühlt.
    Was Leo Colla auch immer bis jetzt getan hatte, sie hatte zu ihm gehalten, denn er hatte nur Leute übers Ohr gehauen und schwarze Geschäfte getätigt. Das rief bei ihr keine Gewissensbisse hervor.
    Aber Mord… Eiskalter, sinnloser Mord …
    Sie trank noch einmal von der Flasche, erwischte einen großen Schluck, und da sie nicht allzuviel Alkohol vertrug, würde sie nun einen Rausch haben, aber das wollte sie ja, um dieses Grauen besser verkraften zu können.
    Ihr Blick heftete sich auf das Telefon. Leo war nicht im Haus. Sie hätte jetzt die Polizei anrufen können.
    Tu es! raunte ihr eine innere Stimme zu. Tu’s! Nimm die günstige Gelegenheit wahr! Setz die Behörden von dieser grausigen Tat in Kenntnis, während Leo die Spuren zu verwischen versucht.
    Sie stellte die Flasche weg und legte ihren Unterarm quer über die Stirn. Sie versuchte sich vorzustellen, was passierte, wenn sie Leo Colla verriet. Die Polizei würde herkommen und ihn verhaften. Man würde ihn einsperren, ihn und seine Freunde, die ihm halfen, die Leiche verschwinden zu lassen. Natürlich würde man den Toten auf dem Friedhof finden.
    Aber Leo Colla hatte gute, gerissene Anwälte.
    Und der Mann, den die Hunde angriffen, hatte auf Collas Grundstück nichts zu suchen gehabt. Es gab draußen überall gut sichtbare Schilder, die darauf hinwiesen, daß dieses Grundstück von scharfen Hunden bewacht wurde. War Leo damit nicht aus dem Schneider?
    Würde man ihn bestrafen können? Oder schafften es seine Anwälte, ihn und seine Freunde aus der Klemme herauszuboxen?
    Dann kam er wieder nach Hause…
    »O Gott!« flüsterte Gloria Snook.
    Leo würde ihr den Verrat nie verzeihen. Man würde sie eines Tages irgendwo tot auffinden. Vielleicht würde es wie Selbstmord aussehen. Leo Colla würde man jedenfalls nichts anhängen können. Er würde um sie trauern, wie man es von ihm erwartete, und bald würde hier ein anderes Mädchen wohnen, das nicht so verrückt war, ihn zu verraten.
    Gloria trat ans Fenster. Schweigen? Hatte sie doch keine andere Wahl als zu schweigen?
    Das Mädchen blickte geistesabwesend in die Dunkelheit. Nebelgespenster krochen über die Wiese. Gloria konnte nicht bis zur Mauer sehen, aber ihre Phantasie reichte aus, um sich vorstellen zu können, was dort gerade passierte.
    ***
    Leo Colla hatte Spaten ausgeteilt, und er hatte einen großen schwarzen Plastiksack mitgebracht. In diesen schoben Robert Pascoe und Ryan Kelly die Leiche.
    Sie banden den Sack zu und hoben ihn hoch.
    »Wir wissen nicht einmal, um wen es sich handelt«, sagte Joe Henderson, der den Spaten wie einen Gehstock
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