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0249 - Die Stunde der Bestien

0249 - Die Stunde der Bestien

Titel: 0249 - Die Stunde der Bestien
Autoren: Die Stunde der Bestien (2 of 2)
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Boden der Zuschauertribüne nahe dem Nordausgang. Seine Vorderpfoten standen auf dem Leib eines Mannes, der diese Bestie selbst freigelassen hatte.
    Auch andere hatten den Lärm gehört. Durch engagierten Einsatz aller, wurde der Tiger mit Eisenstangen festgehalten, bis die Beine aneinandergekettet waren. Erst dann konnte man die Leiche unter ihm wegziehen.
    Später wurde an Hand der Fingerabdrücke festgestellt, dass der Arbeiter Jimmy Smith wirklich der verschollene Artist Orlando war. Warum er in einen Rausch der sinnlosen Zerstörung, des blinden Hasses, der teuflischsten Anschläge gefallen war, konnten nicht einmal die Ärzte mehr genau feststellen. Man schob es darauf, dass er unter den Krallen der Löwen partiell den-Verstand verloren hätte… Es war eine Erklärung, die gerade ausreichte, um die Zeitungen zu befriedigen.
    Am nächsten Nachmittag verabschiedeten wir uns. Unser letzter Besuch galt Beppo. Der Liliputaner hatte ihn in seinem Bett aufgebahrt. Das alte Gesicht des Mannes, über den Millionen gelacht hatten, schien selbst im Tode noch etwas von der Clownerie seiner Arbeit zu zeigen. Aber das bildeten wir uns vielleicht nur ein.
    Als wir in dem FBI-Cadillac langsam vom Platz der Wohnwagen herunterfuhren, warf ich einen letzten Blick hinüber zum Zelt. THE JOHNSON BORTHERS stand in flammender Reklameschrift hoch oben zwischen den Masten. Eine Welt für sich. Eine bunte, tolle verrückte und liebenswerte Welt.
    »Ich habe heute Nachmittag mit unserem Districtschef in New York telefoniert«, sagte Phil plötzlich. »Sie sind da im Hafen einer großen Sache auf der Spur. Vielleicht kommen wir noch zurecht, um mit eingesetzt zu werden…«
    Meine Gedanken kehrten vom Zirkus zum Alltag zurück. Von der Marchese, die im Gefängnishospital lag, zu den Kollegen in New York. Von Direktor Johnson zu Mister High, unserem New Yorker Chef. Und als ich mir eine Zigarette ansteckte und die Beine ausstreckte, hatte ich das Gefühl, als führen wir nach einer langen Irrfahrt endlich nach Hause…
    ENDE des Zweiteilers
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