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0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

Titel: 0246 - Im Räderwerk der Unterwelt
Autoren: Im Räderwerk der Unterwelt
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schuss aus zwei verschiedenen pistolen getötet - beschreibung der verwendeten kaliber erfolgt mit späterem fernschreiben sofort nach erfolgter Untersuchung der geschosse - erste ermittlungen haben ergeben dass keine fremden personen innerhalb der letzten zwei tage in wendover und umgebung gesichtet wurden - eingehende Überprüfung aller hier ansässigen personen unbedingt erforderlich - ermittlungshilfe betrifft William rubbers 24 jahre alt, weiß, unverheiratet, große eins sechsundsiebzig, gewicht 76 kilo, heimatwohnort new york 160 park avenue manhattan bei seinen eitern - rubbers ist lieutenant der air force stationiert auf wendover air force base aber angeblich seit drei tagen auf urlaub in new york - erbitten gründlichste Überprüfung seines alibis und fernschreibbericht an fbi salt lake city zu händen G-man tony masters ende.«
    Ich drehte mich um. Phil runzelte die Stirn.
    »Das ist ja eine mehr als seltsame Geschichte«, murmelte er. »Die wollen also wissen, ob William Rubbers in Wendover gewesen sein kann, während er dort angab, auf Urlaub zu seinen Eltern nach New York zu fahren. Nun, eines steht fest: Will Rubbers kann auf keinen Fall heute in Wendover gewesen sein. Wenn man davon ausgeht, dass Rubbers vielleicht erst heute früh zu Hause angekommen ist - wir haben in dieser Richtung ja noch keine Fragen gestellt - könnte er also höchstens bis gestern Abend in Wendover gewesen sein. Wie wär’s, wenn wir ein Fernschreiben nach Salt Lake City jagen, damit die uns wenigstens mitteilen, wann der Mord dort ausgeführt wurde?«
    »Jetzt kommt es auf ein paar Minuten mehr oder weniger auch nicht mehr an. Sam, kannst du für uns ein Fernschreiben an die Kollegen in Salt Lake City schicken?«
    »Sicher kann ich das«, nickte Sam Hawkins und zog einen Block heran. »Was für einen Text?«
    Ich diktierte: »fbi new york an fbi salt lake city G-man tony masters - anfrage betreffs alibi William rubbers erhalten - Zeitpunkt des mordes in wendover von größter Wichtigkeit aber in eurem fernschreiben nicht erwähnt - erbitten umgehend rückanwort mit genauer Zeitangabe an fbi new york G-man jerry cotton ende«
    »So«, murmelte Phil, während Sam verschwand, um das Fernschreiben abzuschicken und die Antwort abzuwarten. »Jetzt bin ich gespannt. Auf jeden Fall ist es ein mehr als merkwürdiger Zufall, dass Rubbers, der in Wendover stationiert ist, hier eines mysteriösen Todes stirbt, während fast gleichzeitig in Wendover selbst ein Funker ermordet wird.«
    Ich weiß nicht mehr, wie lange wir warten mussten. Irgendwann riss uns Sam Hawkins aus unseren Gedanken.
    »Hier«, sagte er. »Die Antwort!«
    Wir lasen den kurzen Text. Es war die kurze und bündige Feststellung, dass der Mord in Wendover frühestens gegen zehn Uhr am heutigen Vormittag ausgeführt worden sei, spätestens aber gegen ein Uhr mittags.
    »Ausgeschlossen«, sagte Phil entschieden. »Zu der Zeit kann Rubbers nicht in Wendover gewesen sein, denn wir haben selbst mit ihm gesprochen. Komm, wir können Masters diese Antwort sofort schicken, dann können die dort jedenfalls Rubbers aus ihren Überlegungen ausklammern.«
    »Und wir können dann endlich nach Hause gehen«, nickte ich.
    Wir formulierten eine kurze Antwort, in der wir Rubbers’ Alibi für die Mordzeit bestätigten und auch darauf hinwiesen, dass Rubbers praktisch fast zur gleichen Zeit gestorben sei, seine Todesursache aber noch nicht genau feststehe. Danach gingen wir. Höchstens eine anderthalbe Stunde später lag ich bereits in meinem Bett.
    ***
    Es war abends gegen zehn Uhr, als Joe Conner die Kneipe von Mutter Miller verließ. Es war großer Betrieb gewesen an diesem Abend, mehr Betrieb als sonst. Kein Wunder! Der Mord an Ralph Steven war das Tagesgespräch aller Leute weit und breit. Ein solches Ereignis hatte es seit Jahren, vielleicht seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben.
    Wer mochte Ralph getötet haben? Das war die Frage, die alle Leute bewegte. Natürlich hatten sie alle Ralph gekannt. In einem Ort von knapp siebenhundert Einwohnern kennt jeder jeden. Die Kontakte sind enger als in den großen Städten, und umso größer ist die Bestürzung, wenn in einem so kleinen Kreis ein so furchtbares Verbrechen geschieht.
    Die Meinung der Leute war einhellig: Es musste ein Fremder gewesen sein. Oder mehrere. Unmöglich konnte es einer von ihnen gewesen sein, ein Mann, mit dem man seit Jahren zusammengelebt hatte, mit dem man Karten gespielt und Schnaps getrunken, ja, mit dem man
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