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0226 - Die Parasprinter

Titel: 0226 - Die Parasprinter
Autoren: Unbekannt
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hat ihn auf uns angesetzt.
    Warum? Haben wir nicht treu und brav unsere Pflicht getan? Für Terra gekämpft, die Knochen hingehalten und Blut geschwitzt?
    Wer war denn schon außer uns an den Grenzen des Andromedanebels, eh - wer wohl?"
    In Hegetes Augen glänzte der Hohn. Sörlund hüstelte warnend.
    Hegete neigte neuerdings dazu, die gebotene Vorsicht fallen zu lassen. Ein unachtsames Wort - und sie waren verloren. Der Begriff „Duplo" oder „Original" durfte niemals fallen.
    „Du solltest etwas weniger auf die Pauke schlagen", mahnte Harper scharf. „Nimm dich zusammen, Sergeant. Wenn er kommt, dann ..."
    „ ... drehe ich ihm den Hals um", vollendete Arcus den Satz. Halgor Sörlund sagte nichts. Er überlegte.
    Die Mutantenverhöre hatte man natürlich bemerkt. Besonders der Arkonide Atlan hatte die Geschichte über die gelungene Flucht nicht auf Anhieb geglaubt. Er war der gefährlichste Mann im Führungsstab der Terraner. Sörlund wußte auch, weshalb er so war. Atlan kannte die Maahks! Er hatte sie vor zehntausend Jahren während eines mörderischen Krieges kennengelernt. Er kannte auch die Methoden des Geheimen Abwehrkommandos.
    Trotzdem, so folgerte Sörlund, waren die Telepathenverhöre wirkungslos verlaufen. Sie hatten ihrer Aufgabe nachgehen und unbemerkt eine Impulsweiche empfangen können, mit der es wiederum möglich gewesen war, ein großes Schiff in die Milchstraße einzuschleusen.
    Impulsweiche nannte man die komplizierte Apparatur, mit der man den energetischen Transportstrahl eines Transmitters anzapfen konnte. Während dieser Vorgänge hatten die Maahks mit unbemannten Robotraumschiffen zahlreiche Ablenkungsangriffe auf den Pyramidentransmitter von Kahalo geflogen.
    Es war alles gelungen. Niemand hatte Verdacht geschöpft. Es wäre auch unmöglich gewesen.
    Jetzt stand ein schwarzer Raumgigant irgendwo in den Tiefen des galaktischen Zentrums. Seine Besatzung wartete auf den vorgesehenen Großangriff.
    Mehr wußte Sörlund nicht über die Pläne der Maahks. Dagegen fühlte er, daß er nach der Erfüllung seiner Aufgabe sehr vorsichtig sein mußte, wenn er nicht ein toter Mann sein wollte.
    Auch ein Duplo besaß einen gewissen Selbsterhaltungstrieb.
    Hegete sollte deshalb besser den Mund halten und seine zweideutigen Redensarten unterlassen.
    Das Druckschott glitt auf. Die beiden Pfleger erschienen. Sie trugen blütenweiße Kunstfaserkombinationen mit kurzen Ärmeln.
    „Hallo, alles in Ordnung?" erkundigte sich ein schwarzhäutiger Terraner. Seine weißen Zähne blitzten. Er lachte gerne und kümmerte sich liebevoll um die fünf Männer, deren Schicksal er kannte. „Alles in Ordnung, Soldy", strahlte Hegete. „Ich werde dich zu einer Beförderung vorschlagen." Der Dunkelhäutige winkte ab.
    „Da werden Sie aber Pech haben, Sergeant. Ich bin vor einer Woche bei der Abschlußprüfung durchgefallen. Woher soll ich auch wissen, was eine Thurasche Hypereuphorie ist, wie sie entsteht und wie man sie behandelt?"
    „Was hast du denn geantwortet?" fragte Hegete gespannt.
    „Brom, nichts als Brom. Stärkere Mittel wollte ich nicht nehmen, also blieb es bei Brom."
    „Und dann haben sie dich wohl aus dem Saal gebromt, was?"
    Soldy grinste. Der andere Pfleger lachte schallend. Sogar in Sörlunds hagerem Gesicht bildeten sich Falten.
    Ehe die Männer mit dem Geschirr gingen, drehte sich Soldy nochmals um. Sein Gesicht war ernst.
    „Übrigens, ich habe mich einmal umgehört. Generalmajor Tronar hat hier tatsächlich das Kommando übernommen. Man sagt, er käme von einem heißen Planeten im Plejadenhaufen. Heute hat er einen Dieb verhaftet, den wir schon drei Monate lang suchen. Der Bursche hatte einen neuen Trick entwickelt. Er schlüpfte in die Hülle eines ausgeschlachteten Roboters und stahl wertvolle Medikamente zusammen. Wenn zufällig jemand kam, markierte er den blöden Roby. Tronar hat ihn auf Anhieb erwischt."
    „Wie?" fragte Sörlund hastig. „Wieso konnte er ihn durchschauen?"
    „Gehen wir", drängte der zweite Pfleger mit deutlicher Nervosität. „Das ist nicht unser Geschäft. Los schon, verschwinde.
    Gute Nacht."
    Der Pfleger ging hinaus. Soldy zögerte und blieb erneut stehen.
    „Man sagt, er wäre übersinnlich begabt", flüsterte er hastig.
    „Habt ihr seinen Brustkorb gesehen? Das ist sein Gehirn."
    „Du spinnst!" behauptete Hegete. Soldy rollte die Augen und streckte abwehrend das Geschirr vor.
    „Was ich Ihnen sage, Sergeant - das ist die reine Wahrheit. Er hat sein Gehirn
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