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0224 - Satan mit vier Armen

0224 - Satan mit vier Armen

Titel: 0224 - Satan mit vier Armen
Autoren: Jason Dark
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gestiegen, als es schellte. Die Conollys waren pünktlich.
    Durch die Sprechanlage hörte ich Bills Stimme. »Sollen wir noch raufkommen?«
    »Nein, nicht nötig. Außerdem bekäme Sheila einen Anfall, wenn sie sähe, wie es bei mir aussieht.«
    »Du solltest heiraten, mein Junge.«
    »Ja, aber in meinem zweiten Leben.«
    Etwas hatte ich noch vergessen. Es war die Beretta. Ich hatte mir angewöhnt, nie mehr ohne sie irgendwohin zu fahren, denn die Vergangenheit hatte mich gelehrt, mehr als vorsichtig zu sein. Ich war früher waffenlos zu Feiern oder Festen gegangen und hatte böse Überraschungen erlebt.
    Der Lift brachte mich schnell in die Tiefgarage. Dort wurde ich von den Conollys begrüßt.
    Bill trug ein weißes Dinnerjackett und eine schwarze Hose. Die weinrote Fliege saß korrekt, aber dem verkniffenen Gesicht meines Freundes merkte ich an, daß er sich nicht wohl fühlte. Da hatte Sheila bei ihm mal wieder zugeschlagen.
    Mich bedachte sie mit einem sehr kritischen Blick.
    »Reizend siehst du aus, Mädchen«, sagte ich und drückte ihr zwei Küsse auf die Wangen.
    »Und bei dir ist der oberste Hemdknopf nicht geschlossen«, bemerkte sie spitz, was Bill zu der Erwiderung veranlaßte: »Wo rohe Kräfte sinnlos walten, da kann kein Knopf die Hose halten!«
    Sheila schaute ihn schräg an. »Machst du im Club auch solche Sprüche?«
    »Ja. Warum fragst du?«
    »Dann wundert es mich, daß sie dich noch nicht rausgeworfen haben, mein Lieber.«
    »Die brauchen ja einen Pausenclown«, sagte ich.
    »Jetzt fällst du mir auch noch in den Rücken«, beschwerte sich Bill und kletterte in seinen Porsche, um ihn zur Seite zu lenken.
    Ich machte die Lücke frei, danach stiegen die Conollys in den Bentley.
    Sheila hatte sich ebenfalls sehr schick gemacht. Weiß war ja die Modefarbe des Sommers. Sie trug ein einfaches weißes Kleid, das in seiner Schlichtheit bestach. An der Taille wurde es von einem Goldgürtel umrahmt, der wie eine Sonne strahlte, wenn er vom Licht getroffen wurde.
    Wie immer war sie dezent geschminkt, ihr Parfüm war leicht und roch irgendwie erfrischend.
    Wir fuhren erst noch bei Glenda vorbei, holten sie ab, und ich konnte mir ein anerkennendes Nicken nicht verkneifen, als ich meine Sekretärin in ihrem Zweiteiler sah. Blauweiß war der Rock gestreift. Dazu trug sie ein knallrotes Sonnentop mit dünnen Trägern und eine leichte, kurze Jacke, in Farbe und Material gleich wie der Rock.
    Auf einen BH hatte Glenda verzichtet. Unter dem Sonnentop malten sich die Formen ihres Busens ab. Nur gut, daß sie hinten eingestiegen war und neben Sheila saß. Sie hätte mich doch zu leicht ablenken können.
    Bill sprach eine alte Wahrheit gelassen aus. »Weißt du, daß die Kurven, die neben dir sitzen, zumeist die gefährlichsten für einen Autofahrer sind?«
    Worauf Sheila meinte: »Du willst doch nicht behaupten, Bill, daß du Kurven hast.«
    »Doch, eckige«, gab ich zurück. »Er ist eben paradox.«
    Wir flachsten ein wenig herum. Ich sah zu, daß wir auf die Regent Street kamen. Westlich dieser bekannten Straße liegt der Stadtteil Mayfair.
    Wir überquerten noch die New Bond Street, erreichten über die Grosvenor Street das Roosevelt Memorial, fuhren daran vorbei und bogen nach links ab, wo es schon in Richtung Hyde Park ging.
    Unser Ziel lag in der Deanery Street. Zwar nahe am Park, aber nicht so von dem sommerlichen Trubel erfaßt, der den Park um diese Zeit Tag und Nacht erfüllte.
    Natürlich besaß der Club einen eigenen kleinen Parkplatz. Sogar ein uniformierter Wärter winkte uns ein, nachdem Bill seinen Clubausweis gezeigt hatte.
    Ich steuerte den Bentley in die Lücke zwischen einem Rolls und einem flaschengrünen Jaguar.
    Es stand auch noch ein Bentley da, aber ein neueres Modell, als meiner es war.
    Um das Haus zu betreten, brauchten wir den Parkplatz nicht erst zu verlassen, sondern schritten durch eine Hintertür, über der ein schmaler Baldachin seinen Halbkreis warf.
    Wieder empfing uns ein Livrierter. Mein Gott, war das vornehm. Auch die schon anwesenden Gäste sprachen nur gedämpft. In die Stimmen klang hin und wieder das Klingen von Gläsern, die gegeneinandergestoßen wurden.
    Wir gingen in den großen Barraum, und Glenda hatte sich bei mir eingehängt. Manchmal drückte sie sich bewußt gegen mich. Ich spürte ihren Körper und mußte ein paarmal tief schlucken.
    Plötzlich fragte sie: »Denkst du manchmal noch an Jane Collins?«
    Die Frage war wie ein Nadelstich. Wenn ich verneint hätte,
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