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0224 - Satan mit vier Armen

0224 - Satan mit vier Armen

Titel: 0224 - Satan mit vier Armen
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls einen draufmachen, wobei es in der Kneipe sicherlich lustiger als in dem vornehmen Club zuging. So ein Clubleben war nichts für ihn. Wahrscheinlich mußte man auch in den entsprechenden Kreisen geboren sein, um es gut zu finden.
    Wieder oben angekommen, wandte er sich nach rechts. Seine Schritte wurden schon bald von dem dicken Teppich verschluckt, mit dem der Gang ausgelegt war.
    Durch die große Doppeltür gelangte er in die Bar, wo die schweren grünen Ledersessel standen und eine Tür zu dem Raum führte, in dem der seltsame Dämon stand.
    Affenteufel wurde er genannt.
    Ein sehr außergewöhnlicher Name, wie Dryer fand. So etwas hatte er noch nie im Leben gehört, aber wer wurde schon aus den Gebräuchen und Sitten ferner Kulturen schlau? Er jedenfalls nicht.
    Pete holte den Schlüssel aus der rechten Kitteltasche und schloß die Mahagonitür auf, damit er den Raum betreten konnte, wo der Dämon stand. Er wollte noch einmal die Beleuchtung überprüfen und wandte sich nach links, wo er einen Zusatzschalter angebracht hatte, von dem aus die Lichtanlage zu steuern war.
    Auf das kleine Podest, wo der Dämon stehen sollte, achtete er nicht. Sein Weg führte ihn direkt zum Schalter, den er mit einem Griff umlegte.
    Sofort flammte das Licht auf.
    Es waren scharf gebündelte Strahlen, allerdings gedämpft und mit farbigen Filtern versehen. Sie stießen von allen Seiten auf ein bestimmtes Ziel zu — das Podest.
    Pete Dryer drehte sich um, schaute auf den Mittelpunkt, wo sich die Strahlen sammelten, und seine Augen weiteten sich vor Staunen und auch vor Schreck.
    Das Podest war leer!
    Eine Weile tat der Hausmeister überhaupt nichts. Er stand nur da und staunte mit offenem Mund.
    »Das gibt es doch nicht!« flüsterte er. »Das ist unmöglich ... Nicht zu fassen...«
    Er schüttelte den Kopf, hob dabei die Schultern, als würde er frösteln, und ging langsam auf das Podest zu.
    Leer war es nicht. Dort lag das Tuch, das bis vor kurzem noch die seltsame Trophäe eingehüllt hatte.
    Und jetzt war der Dämon verschwunden.
    Als Pete Dryer das Podest erreichte, hob er das Tuch hoch. Vielleicht lag da der Affenteufel, aber er sah nur das dunkel angestrichene und leere Holzgestell.
    Ansonsten war nichts vorhanden.
    Dryer stöhnte auf. Dabei schüttelte er den Kopf. So etwas hätte er sich nie träumen lassen. Das war ein Ding der Unmöglichkeit. Da wurde man ja direkt verrückt und konnte an Gespenster glauben. Das wiederum wollte Pete Dryer nicht. Deshalb drehte er sich um und ging wieder zur Tür. Für ihn gab es nur eine Möglichkeit. Jemand hatte den Affenteufel klammheimlich gestohlen.
    Nur - wer sollte das getan haben?
    Eine sehr berechtigte Frage, denn Dryer hatte sich in der letzten halben Stunde im Haus aufgehalten und keinen Dieb gesehen. Dabei hätte er einen Eindringling bemerken müssen. Zudem war der menschengroße Dämon nicht leicht zu transportieren.
    In Luft konnte er sich auch nicht aufgelöst haben. Blieb also nur der Einbrecher und Dieb.
    Pete bekam zittrige Knie, als er daran dachte, daß er nun Stan Willard anrufen mußte. Er kannte Willard zwar nicht sehr genau, aber er wußte von seinem Jähzorn.
    Der Mann würde ihn fertigmachen.
    Pete brach der Schweiß aus, seine Knie zitterten, er bekam regelrecht Angst.
    Wie er Mr. Willard den Diebstahl beibringen sollte, das wußte er nicht. Die nötigen Worte würden ihm fehlen, da war er fest von überzeugt, und er spürte, daß sein Herzschlag sich verdoppelt hatte. Weich wurde ihm in den Knien. Er steuerte einen der Ledersessel in der Bar an und ließ sich hineinfallen.
    In den zwölf Jahren war ihm noch nie so etwas passiert. Dabei hatte er geglaubt, einen krisenfesten Job zu haben, doch nachdem diese Panne passiert war, würden sie ihn feuern.
    Stan Willard besaß Einfluß im Club. Es kostete ihn nur ein Fingerschnicken, und Dryer war seinen Job los.
    So sah es aus.
    Die Rufnummern der Mitglieder kannte er zwar nicht auswendig, er wußte jedoch, wo sie aufgeführt waren. Hinter der Theke in der rechten Schublade lag eine Kladde mit den entsprechenden Informationen.
    Pete Dryer stemmte sich wieder hoch. Er hatte sich noch nicht richtig hingestellt, als er das Geräusch vernahm.
    Es war ein Schaben oder Atmen. Und es war innerhalb des Raumes aufgeklungen, in dem er sich befand.
    Geduckt blieb Pete stehen.
    Hier in der Bar waren zwar keine Vorhänge vor den Fenstern, aber die Scheiben bestanden aus dickem grünlichem Glas, waren innerhalb des Rahmens
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