Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0222 - Die Doppelgänger von Andromeda

Titel: 0222 - Die Doppelgänger von Andromeda
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mission zu erfüllen. Die Aussagen, die wir zur Tarnung unseres Einsatzes zu machen haben, zielen darauf hin, die Bereitschaft der Menschen für eine friedliche Koexistenz auszudrücken. Wir sind im Grunde genommen Friedensbotschafter. Wenn wir nicht angehört werden, und wenn wir eine glatte Absage erhalten, so ist eine friedliche Regelung wenigstens versucht worden. Die Maahks müssen aus unseren Erklärungen ersehen, daß es bei uns Leute gibt, die nicht an intergalaktischen Vernichtungsschlachten nach dem Vorbild des arkonidischen Methankrieges interessiert sind. Wenn sie einigermaßen vernünftig sind, oder vernünftig geworden sind, werden sie ebenfalls zu dem logischen Schluß kommen, daß unsere Sauerstoffwelten für sie ebenso unbrauchbar sind wie ihre Wasserstoffgiganten für uns. Ich behaupte, daß der Chef die Situation ganz klar erkannt hat. Er schlägt wieder einmal zwei Fliegen mit einer Klappe. Er scheint sogar sicher zu sein, daß wir angehört werden. Anders ist seine Überzeugung, wir würden eines Tages mit Nachrichten zurückkehren, nicht zu erklären. Ein genialer Mann wie er weiß natürlich genau, daß wir ohne den guten Willen der Methans für immer verschollen bleiben müssen."
    „Haben sie diesen guten Willen?" warf Sörlund ein.
    Harper schaute ihn abweisend an.
    „Ich möchte die Frage bejahen. Selbst wenn sie ihn wegen ihrer unterschiedlichen Weltanschauung nicht besitzen können, so sind sie doch ausgesprochene Logiker. Wir sind ihnen bisher nicht auf die Zehen getreten." Hegete lachte stoßartig.
    „Oho! Wer hat denn die Festung vernichtet?"
    „Wir", gab Harper zu. „Das werden kampfgewohnte Intelligenzen aber verstehen können. Die Festung ist in unserem Lebensbereich aufgetaucht. Wir mußten etwas unternehmen. Wegen eines solchen Zwischenfalles, der sowohl politisch als auch militärisch bedeutungslos ist, erklären vernunftbegabte Wesen keinen interkosmischen Krieg. So etwas kommt immer einmal vor. Ich bin jetzt sicherer als zuvor, daß Rhodan große Hoffnungen auf unser Unternehmen setzt. Wenn wir nur etwas Glück haben, sind wir die ersten menschlichen Botschafter im Vorfeld des Andromedanebels."
    „Wie feierlich", sagte Hegete Hegha.
    „Halte den Mund, Sergeant", verwies ihn Sörlund. „Dein Zynismus ist an dieser Stelle unangebracht. Cole - ich würde deinen Ansichten voll und ganz zustimmen, wenn du nicht etwas übersehen hättest." Der Captain drehte seinen Kontursitz nach links. „Und das wäre?"
    „Wenn die Maahks die Meister der Insel sind, wenn sie also vorbehaltlos über sich selbst bestimmen können, werden wir wahrscheinlich das erreichen, was du angedeutet hast. Ich halte sie ebenfalls für vernünftig genug, auf einen mörderischen Krieg zu verzichten. Wir sind uns gegenseitig nicht im Wege. Wenn sie allerdings Befehlsempfänger sind, dann werden wir niemals zu Friedensbotschaftern aufsteigen, sondern nur Geheimagenten bleiben. Mache dir keine Illusionen. Die Maahks sind nicht die Beherrscher von Andromeda! Als sie vor zehntausend Jahren hier ankamen, konnte das nur mit dem Willen jener Intelligenzen geschehen sein, die schon lange vorher den galaktischen Sechsecktransmitter und die vor Andromeda liegenden Vernichtungsstationen gebaut hatten. Die wenigen Raumschiffe der Maahks, die außerdem durch die arkonidische Verfolgung moralisch schwer angeschlagen waren, wären ohne die Zustimmung der wirklichen Machthaber niemals bis zu diesem Zwergnebel durchgekommen. Denke an den Twintransmitter und an die Schrecken von Horror. Es wird uns wohl nichts anderes übrigbleiben, als unser Programm ablaufen zu lassen."
    Cole Harper verzichtete auf eine Antwort. Sörlund hatte recht. Es stand mit neunundneunzigprozentiger Sicherheit fest, daß die Maahks in Gnaden aufgenommen worden waren. Weshalb dies geschehen war, wußte man nicht. Eine Theorie besagte, sie wären von den sogenannten Meistern der Insel nur deshalb empfangen worden, weil sie die ungeheure Kampfkraft der Maahks für ihre Zwecke einsetzen wollten. Die von den Maahktruppen besetzte Festung von Horror hatte diese Hypothese erhärtet. Sie konnten recht gut das Kanonenfutter für Unbekannte sein.
    „Sie haben Angst!" rief Imar Arcus aus. „Seht euch das an!"
    Sörlund brauchte nicht zu fragen, wen Arcus meinte. Die fünf Maahks legten in größter Eile ihre Raumanzüge an und schlossen die Helme. Sie hüllten die Kopfwülste in voller Breite ein. Oben, auf dem Grat, war eine transparente Sichtplatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher